Internationale Forschungszusammenarbeit und Vernetzung

Die internationale Forschungszusammenarbeit hat für die Schweiz einen sehr hohen Stellenwert. Einerseits beteiligt sich die Schweiz an zahlreichen internationalen Forschungsorganisationen und Forschungsprogrammen. Andererseits pflegt sie bilaterale Forschungszusammenarbeit mit ausgewählten Schwerpunktländern. Mit ihrem Wissenschaftsnetzwerk Swissnex fördert sie die Stellung der Schweiz als Wissenschaftsplatz im Ausland.

Glastür Swissnex und Menschen bei einer Besprechung im Hintergrund.
Swissnex ist das weltweite Schweizer Aussennetz für Bildung, Forschung und Innovation. © swissnex

Die internationale Vernetzung macht die Schweiz zu einer der attraktivsten und erfolgreichsten Forschungslandschaften. Rund die Hälfte aller Doktoranden und Professoren in der Schweiz stammen aus dem Ausland. Die internationale Forschungszusammenarbeit hat einen sehr hohen Stellenwert und wird entsprechend gefördert. Die Schweiz beteiligt sich an zahlreichen internationalen Forschungsorganisationen und Forschungsprogrammen.

Wegweisende Forschungsprojekte

Die Europäische Organisation für Nuklearforschung (bekannt unter dem Kürzel CERN), mit Sitz in Genf, ist eines der grössten und renommiertesten wissenschaftlichen Labors der Welt. Im CERN wird physikalische Grundlagenforschung betrieben, insbesondere mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern. Die Zusammensetzung des Universums und seine Gesetze sind Gegenstand der Forschung. Das CERN ist bekannt für seine Mitwirkung bei der «Geburt» des Internets im Jahr 1989 und für seinen Large Hadron Collider, ein Teilchenbeschleuniger, der unter anderem zur Entdeckung des Higgs-Bosons geführt hat. 

Die internationale IT-Firma IBM (International Business Machines Corporation) betreibt seit 1956 ein bedeutendes Forschungsinstitut in der Nähe von Zürich. Forscherinnen und Forscher dieses Instituts wurden 1986 und 1987 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. 2011 hat das IBM-Forschungsinstitut zusammen mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich das Binnig and Rohrer Nanotechnology Center eröffnet.

Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) leitet das ehrgeizige europäische Forschungsprojekt «Human Brain Project». Es hat sich zum Ziel gesetzt, Gehirnaktivitäten auf dem Computer zu simulieren, um besser zu verstehen, wie das Hirn funktioniert. Etwa 135 Institutionen, meist europäische, sind an dem Projekt beteiligt. Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei knapp 1,2 Milliarden EUR.

Fast alle Schweizer Hochschulen sind an Forschungsprojekten im Bereich der Raumfahrt beteiligt. Die vielfältigen Projekte reichen von der Astronomie über die Humanphysiologie bis hin zur Klimaforschung. Vielfältig sind auch die erzeugten Produkte: Strukturen, optische, mechanische und elektronische Baugruppen, wissenschaftliche Instrumente und Bodenequipment sind einige Beispiele. Die Schweiz ist Gründungsmitglied der ESA (European Space Agency), beteiligt sich mit rund 170 Millionen CHF jährlich und ist insbesondere in Erdbeobachtungsprogramme involviert.

Spitzenforschung heisst internationale Vernetzung

In Sachen Bildung, Forschung und Innovation ist die offizielle Schweiz im Ausland mit Wissenschaftsrätinnen und -räten in den Schweizer Botschaften und mit Swissnex-Vertretungen präsent, die gemeinsam Teil eines globalen Netzwerks diplomatischer Wissenschafts-Vertretungen sind. Aufgabe von Swissnex ist es, die Institutionen des Schweizer Hochschul- und Forschungsbereichs sowie forschungsnahe Start-up-Unternehmen bei deren Internationalisierungsbestrebungen zu unterstützen und sich aktiv am internationalen Austausch von Wissen, Ideen und Talenten zu beteiligen. Die Swissnex-Vertretungen befinden sich in den innovativsten Regionen der Welt: San Francisco, Boston und New York, , Shanghai, Bangalore, Rio de Janeiro und Sao Paulo, sowie Osaka.