Chemie und Pharma

Die Chemie- und Pharmaindustrie bildet den bedeutendsten Sektor der Schweizer Exportwirtschaft. Sie macht jährlich rund die Hälfte des Schweizer Exportvolumens aus und trägt rund 7% zum BIP bei. Über 1000 Unternehmen sind in dieser Branche tätig, wovon zwei zu den grössten der Welt gehören.

Junge Menschen im Forschungslabor
Die Chemie- und Pharmaindustrie macht rund die Hälfte der schweizerischen Gesamtexporte aus. © Hoffmann-La Roche

Die Chemie- und Pharmaindustrie trägt rund 7% zum Bruttoinlandprodukt bei. Sie gehört damit zu den wichtigsten Branchen der Schweiz  und ist auch Spitzenreiterin bei den Exporten. Dieser Industriezweig verkauft jährlich Produkte im Wert von über 100 Milliarden Franken ins Ausland, was rund die Hälfte des Gesamtexportes der Schweiz ausmacht. Der grösste Teil der Chemie- und Pharmaexporte geht in die EU. Die Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigt in der Schweiz über 75’000 Personen. Keine andere Industrie in der Schweiz investiert so viel in die Forschung und Entwicklung: Allein die pharmazeutischen Unternehmen gaben 2021 über 6 Milliarden Franken dafür aus.

Die ersten chemischen und pharmazeutischen Fabriken sind im 19. Jahrhundert aus der Herstellung von Farbstoffen für die Textilindustrie hervorgegangen. Später konzentrierte sich die Chemie-und Pharmaindustrie auf Produkte mit hoher Wertschöpfung wie Serum, Impfstoffe und Medikamente. Nach einer Krise und tiefgreifenden Umstrukturierungen in den 1990er-Jahren ist der Pharmasektor in den Jahren nach 2000 stark gewachsen und liegt heute in seiner Bedeutung deutlich über dem Chemiesektor.

Die Akteure

Eine gewisse Anzahl grosser Unternehmen beherrschen diesen Industriesektor: Im Bereich Pharma sind dies Roche, Novartis, Debiopharm oder Lonza während im Bereich Chemie Syngenta, Ineos, Eurochem, Givaudan oder Clariant zu den Branchenleadern gehören. Die Firmen Roche und Novartis zählen, gemessen an ihrem Umsatz, zu den grössten Pharmakonzernen der Welt. Aber fast die Hälfte der Beschäftigten in der Chemie- und Pharmaindustrie sind bei kleinen und mittleren Unternehmen angestellt. Insgesamt gibt es in diesem Sektor rund eintausend aktive Firmen. Sie konzentrieren sich auf die Regionen Basel, Zürich, Zug, und auf die Genferseeregion. Die Schweiz beherbergt ausserdem den Hauptsitz von 20% der europäischen Life-Science-Unternehmen und trägt zum wirtschaftlichen Erfolg von Biotech-Unternehmen weltweit bei.