Im Jahr 2024 jährt sich die Verabschiedung der Genfer Konventionen zum 75. Mal. Der informelle Besuch von Mitgliedern des Sicherheitsrats in der Schweiz bietet die Gelegenheit, die Schlüsselrolle des humanitären Völkerrechts in den über 100 Konflikten, die derzeit weltweit ausgetragen werden, zu bekräftigen. Die Genfer Konventionen setzen dem Krieg Grenzen und schützen die Zivilbevölkerung. Sie bilden die Grundlage des humanitären Völkerrechts. Die Zunahme von Verletzungen des humanitären Völkerrechts stellt eine grosse Herausforderung für den UNO-Sicherheitsrat im Rahmen seiner Verantwortung für internationalen Frieden und Sicherheit dar.
Der Respekt und die Stärkung des humanitären Völkerrechts sowie der Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten sind Prioritäten der Schweizer Aussenpolitik, insbesondere im Rahmen ihres Mandats als gewähltes Mitglied im Sicherheitsrat für die Jahre 2023-2024.
Am 26. August wird Bundesrat Ignazio Cassis zusammen mit seinem Amtskollegen aus Sierra Leone, Timothy Musa Kabba, dessen Land im August den Ratsvorsitz innehat, an einem Austausch zwischen den Ratsmitgliedern im Palais des Nations in Genf teilnehmen.
Die Place des Nations zu Ehren des 75. Jahrestags der Genfer Konventionen
Am Nachmittag findet auf der Place des Nations am Fusse des Broken Chair eine symbolische Veranstaltung zum 75-jährigen Bestehen der Genfer Konventionen statt. Bundesrat Cassis und Christina Kitsos, Bürgermeisterin der Stadt Genf, werden in Anwesenheit der Präsidentin des Staatsrats des Kantons Genf, Nathalie Fontanet, Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats sowie Vertreterinnen und Vertretern des internationalen Genf eine Rede halten.
Expertise von Genf im Bereich Frieden und Sicherheit
Das internationale Genf ist als europäischer UNO-Hauptsitz einer der wichtigsten Pfeiler des Multilateralismus, des UNO-Systems und beherbergt neben zahlreichen internationalen Organisationen viele wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure. Die Stadt verfügt somit über eine einzigartige Expertise, insbesondere in den Bereichen Frieden, Sicherheit und Schutz der Zivilbevölkerung. Ein Beispiel ist das IKRK, das seinen Sitz in Genf hat und eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der Genfer Konventionen spielt. Das IKRK bietet den Opfern von bewaffneten Konflikten und Gewalt Schutz und Hilfe. Es setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und dessen Einbindung in die nationalen Gesetzgebungen ein.
Am späteren Nachmittag des 26. Augusts ist ein Austausch zwischen den Ratsmitgliedern und Schlüsselakteuren des internationalen Genf – darunter der Geneva Science and Diplomacy Anticipator (GESDA) – geplant, um kommende Herausforderungen für Frieden und Sicherheit zu antizipieren und zu bewältigen. Die Gespräche werden gemeinsam mit dem nächsten Sicherheitsratsvorsitz der Schweiz im Oktober 2024 die Zusammenarbeit zwischen den beiden UNO-Hauptstädten Genf und New York stärken.
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