Finanziert werden ein Projekt zur Modernisierung der Berufsbildung, ein Programm zur Beobachtung der Meere sowie die Unterstützung eines zypriotischen Begegnungszentrums. Damit trägt die Schweiz zu einer nachhaltigen Energie- und Sozialentwicklung in Zypern und zur Förderung des kulturellen Austauschs zwischen der griechisch- und türkischstämmigen Bevölkerung Zyperns bei.
Projekt zur Modernisierung der Berufsbildung
Bildung stellt einen der wichtigsten Eckpfeiler für das wirtschaftliche Wachstum eines Landes dar. Eine gute Berufsausbildung erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Integration in die Arbeitswelt und trägt so zur sozialen Integration bei. Damit Zypern nach dem EU-Beitritt nicht den Anschluss an die erhöhten Anforderungen bezüglich der Berufsausbildung verliert, unterstützt die Schweiz in Zypern ein Projekt zur Modernisierung der technischen Berufsbildung des zypriotischen Produktivitätszentrums (CPC). Damit soll jungen Menschen der Einstieg ins Berufsleben vereinfacht, die soziale Ausgrenzung von Arbeitslosen vermindert und die Möglichkeit zur Verbesserung der beruflichen Fähigkeiten von Arbeitnehmern geschaffen und langfristig gesichert werden.
Das Projekt umfasst die Modernisierung der Berufsbildung im technischen Bereich und finanziert die Entwicklung des Angebots zur Berufsbildung im Bereich der nachhaltigen Energiegewinnung und Energieerhaltung an den CPC-Standorten Nikosia, Limassol sowie Larnaka. Um die Nachhaltigkeit zu gewähren, werden rund ein Dutzend Lehrpersonen des zypriotischen Produktivitätszentrums trainiert, damit sie auch auf langfristige Sicht ihr Wissen weitergeben können. Dadurch werden auch Erfahrungen ausgetauscht und Partnerschaften gebildet. Die Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) in Zollikofen (Bern) ist bei der Projektsteuerung beteiligt. Das Projekt wird von Schweizer Seite mit dem Betrag von 1.6 Mio. CHF unterstützt, die Umsetzung des Projektes wird im Herbst 2010 beginnen.
Schutz der maritimen Ökosysteme
rogramme zur Beobachtung der Meere sind entscheidend für die Förderung der Meeresforschung, für den Schutz der maritimen Ökosysteme sowie zur Vermeidung von Meeresumweltkatastrophen. Diverse internationale Vorgaben und Auflagen sollen ein international qualitativ hochstehendes Monitoring der Meere garantieren. In Zypern existieren bereits 60 stationäre oder mobile Stationen, welche eine Beobachtung der zypriotischen Meeresgewässer erlauben. Diese Infrastruktur weist jedoch erhebliche Defizite auf und muss – um auch den gestellten Anforderungen zu genügen – aufgerüstet werden. Nur so kann ein sowohl zeitlich als auch räumlich ausgedehntes Monitoring des zypriotischen Meeres garantiert werden.
Das Projekt finanziert die Installation und Operation von stationären Meeresstationen, ausgerüstet mit Sensoren und Satellitenkommunikationssystemen, um die gesammelten Daten an eine Landstation übermitteln zu können. Dies ermöglicht eine qualitativ bessere Auswertung einer grösseren Datenmenge. Zusätzlich werden auch mobile Stationen finanziert, welche an Bord von Schiffen an den jeweils gewünschten oder notwendigen Standorten zum Einsatz kommen können. Schulungen zur Nutzung der Instrumente und zur Beobachtung der Meere im Allgemeinen erhöhen die Qualität der Datensammlung und–verarbeitung zusätzlich. Die so gesammelten Daten werden auf dem Internet laufend publiziert und werden somit allen Forschungsinstituten – inklusive der schweizerischen Universitäten - zur Nutzung und Forschung zur Verfügung gestellt.
Das Projekt umfasst ein Budget von ca. 4.5 Mio. CHF, die Höhe des Schweizer Beitrags am Projekt beläuft sich auf 3.9 Mio. CHF. Das Projekt wurde im August 2009 genehmigt, die Umsetzung ist mittlerweile in vollem Gange.
Kulturelles Begegnungszentrum zur Förderung des griechisch-türkischen Dialogs
Auch nach dem EU-Beitritt Zyperns 2004 bleibt die Insel politisch gespalten. Der griechisch-zypriotische Süden der Insel wird durch eine Pufferzone vom türkisch-zypriotischen Norden getrennt. In besagter Pufferzone unterstützt die Schweiz in Gemeinschaft mit Norwegen und Schweden als weiteren Geberländer nun den Aufbau eines Begegnungszentrums, welches zur Entspannung der politischen Lage in Zypern beitragen soll. Mit kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen und Podiumsgesprächen, welche in diesem Zentrum stattfinden sollen, will der Verein „Association for Historical Dialogue and Research“ den Dialog zwischen der griechischen und türkischen Bevölkerung fördern und einen Beitrag zur Versöhnung und Befriedung Zyperns leisten. Das Projekt „Revitalising the Dead Zone: An Educational Centre and Home for Cooperation“ bezweckt, die Lücke bezüglich der Infrastruktur zu schliessen, um gemeinschaftliche Aktivitäten der beiden Seiten zu fördern, die soziale Integration der verschiedenen Sprachen und Ethnien zu unterstützen und so zur Entspannung der politischen Lage in Zypern beizutragen.
Der Schweizer Anteil des Gesamtbudgets von ca. 1.6 Mio. CHF beläuft sich auf 190'000 CHF. Mit dem Schweizer Anteil wird die Renovation eines Gebäudes in der Pufferzone zwischen Nord- und Südzypern ermöglicht und ein Teil der Einrichtung finanziert. Die Eröffnung des Zentrums ist für Mai 2011 geplant. Weitere Informationen finden sich am Ende dieses Artikels.
Zusammenarbeitsprogramm endet im Jahr 2013
Das schweizerisch-zypriotische Zusammenarbeitsprogramm wird voraussichtlich im Jahr 2013 abgeschlossen sein. Damit wird Zypern eines der ersten Länder sein, welches die Mittel des schweizerischen Erweiterungsbeitrags in Form von Projekten umgesetzt haben wird. Alle Projekte – das Projekt zur Modernisierung der Berufsbildung, das Projekt zum Schutz der maritimen Ökosysteme sowie das kulturelle Begegnungszentrum – unterstützen dabei die nachhaltige und soziale Entwicklung Zyperns.