Der 7. Filmfestival der Schweiz in St. Petersburg

30.11.2020

Der 7. Filmfestival der Schweiz in St. Petersburg wurde vom 09.11.2020 bis 30.11.2020 erfolgreich durchgeführt. Aufgrund der Pandemie fand das Festival anstatt in Kinosälen in drei Bibliotheken in kleinerem Format unter Einhaltung der städtischen Schutzmassnahmen statt. Das Interesse war gross, leider konnten nicht alle Interessenten zugelassen werden, da nur 50% des Saals besetzt werden durfte.

Plakat Annemarie Schwarzenbach
Plakat Annemarie Schwarzenbach © Swiss Film Festival in St. Petersburg

Die Veranstaltung war der Schweizer Landessprache Deutsch gewidmet. Alle Filme werden in Originalsprache mit russischen Untertiteln vorgeführt. Der Eintritt für alle Vorstellungen ist frei. Das Hauptprogramm wird jedes Jahr durch diverse thematische Ausbildungsevents aus den Bereichen Literatur, Fotografie, bildende Kunst, Ingenieurbau, Architektur etc. ergänzt.

Das Festival ist in der K.A.Timirjazev-Bibliothek mit der Fotoausstellung «Auf der Suche nach Freiheit» von Annemarie Schwarzenbach, Schriftstellerin, Journalistin und Fotografin eröffnet worden. Die Fotos stammen von ihrer gemeinsamen Reisen mit der Partnerin Ella Maillart nach Leningrad und Moskau in den 1930er Jahren. Bei der Eröffnung hielt Dr. phil. Olessya Bessmeltsewa einen Vortrag über die Geschichte des Feminismus in der Schweiz und der Dokumentarfilm «Ella Maillart-Doppelreise» wurde vorgeführt. Die Ausstellung und somit das Festival wurde mit der Filmvorführung «Annemarie Schwarzenbach – Schweizerin und Rebellin 1908-1942» abgeschlossen.

Das Ausbildungsprogramm «Klassische Literatur der Schweiz» fand vom 11.11. bis zum 14.11.2020 in der A.S. Griboedov-Bibliothek im Rahmen eines Sonderprojekts «Bibliothek der Nationalliteraturen» statt. Dieser Teil umfasste 4 Vorträge über neue und altbekannte Namen wie Thomas Hürlimann, Jakob C. Heer, Konrad Ferdinand Meyer und Paul Haller, angeknüpft an ihre Jubiläen, und 4 literarische Verfilmungen ihrer bekannten Werke («1990 Der Berg», «1957 Der König der Bernina», «1987 Jenatsch», «2010 Dunkelschwarzi Auge»). Infolge der Pandemie fanden die Vorträge in einem gemischten Format statt: live, ZOOM und Videobeitrag.

Das Hauptprogramm fand vom 18.11.2020 bis 21.11.2020 in der Ekateringofskaja-Bibliothek statt, wo eine Retrospektive aus 4 Filmen: «1970 Erste Liebe», «1973 Der Fussgänger», «1975 Der Richter und sein Henker», «1979 Geschichten aus dem Wiener Wald», zum Gedenkjahr des schweizer- österreichischen Schauspielers, Regisseurs und Produzenten Maximilian Schell, vorgeführt wurde.

Seit sieben Jahren ist das Festival zum wichtigsten Schweizer Kulturereignis in St. Petersburg und gleichzeitig zu einer bedeutenden Aktion im Rahmen der übergreifenden russisch-schweizerischen Kultursaison geworden. Die Tradition, die aus dem Jahr 2014 stammt, soll weiterhin beibehalten werden.