Der Zugang zu Trinkwasser: eine Herausforderung in Tadschikistan

Projekt abgeschlossen
Drei Kinder um einen Brunnen.
Die Wassernutzerverbände ermöglichen den Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum, beispielsweise in Gesundheitszentren und an Schulen. ©DEZA

In Tadschikistan, dem ärmsten Land Zentralasiens, hat die Hälfte der Bevölkerung (von insgesamt 8,5 Millionen) keinen Zugang zu Trinkwasser. In den Bergregionen und auf dem Land liegt der Anteil bei 20 Prozent. Diese Situation birgt ein grosses Risiko für die öffentliche Gesundheit. Beim DEZA-Projekt «Safe Drinking Water and Sanitation Management in Tajikistan (SWSMT)» stehen der Zugang zu Wasser und die sanitäre Versorgung im Osten Tadschikistans im Vordergrund.

Land/Region Thema Periode Budget
Tadschikistan
Governance
Gesundheit
Wasser
nothemedefined
Dezentralisierung
Infektionskrankheit
Wasserversorgung
Stärkung der Gesundheitssysteme
Wasserhygiene
Politik des öffentlichen Sektors
Medizinische Dienstleistungen
01.03.2017 - 31.03.2022
CHF  5’300’000

Der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen gehört zu den Grundvoraussetzungen für eine sozioökonomische Entwicklung. Während ein immer grösserer Anteil der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Wasser hat, ist der Trend in Zentralasien seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion rückläufig. In einem Land wie Tadschikistan, das zwar über grosse Wasserressourcen verfügt, ist die öffentliche Gesundheit in den Bergregionen und auf dem Land ernsthaft gefährdet. Der 1997 beendete Bürgerkrieg hat die Bevölkerung im östlichen Teil des Landes stark getroffen und die Infrastruktur beeinträchtigt. Das DEZA-Programm konzentriert seine Aktivitäten auf die östliche Region von Chatlon und die autonome Provinz Gorno-Badachschan.

Ein Hindernis für die Entwicklung

Durch ein starkes Bevölkerungswachstum haben sich folgende Probleme im Osten des Landes weiter verschärft:

  1. Verbreitung von durch verunreinigtes Wasser bedingten Krankheiten wie Durchfall und Typhus;

  2. Grosser Arbeits- und Zeitaufwand der Frauen und Kinder fürs Wasserholen, was auf Kosten der Erwerbsarbeit oder des Schulbesuchs geht. 

Der Staat investiert kaum in den Bau neuer Installationen, ebenso fehlen die Ressourcen für den Unterhalt der bestehenden Anlagen, von denen 60% nicht richtig funktionieren. Ausbau und Verbesserung der Infrastruktur bleiben eine finanzielle und technische Herausforderung für die Zukunft. Das staatliche Reformprogramm 2016–2025 sieht eine Dezentralisierung des Wassersektors und eine Klärung der Rollen und Zuständigkeiten der verschiedenen involvierten Akteure vor.

Dezentrale Wasserbewirtschaftung

Die Wassernutzerverbände sind auf lokaler Ebene für die tägliche Bewirtschaftung und den Unterhalt der Anlagen zuständig. Das DEZA-Programm hilft den Akteuren, das nötige Know-how für den Betrieb und den Unterhalt der Wasserversorgungssysteme zu erwerben. Es fördert auch effiziente Abwasserentsorgungsmethoden, die massgeblich dazu beitragen, Verschmutzung von Wasserquellen und Grundwasser zu vermeiden und somit die Vorteile zu erhalten, die der Zugang zu Trinkwasser für die öffentliche Gesundheit darstellt. 

Hauptziel des Projekts ist die Verbesserung der Lebensqualität von 70’000 Personen dank nachhaltigen Mechanismen der Wasser- und Abwasserbewirtschaftung im östlichen Teil Chatlons und in der autonomen Provinz Gorno-Badachschan. Das Projekt bezieht gleichermassen Frauen und Jugendliche in das Management und den Betrieb der Infrastruktur ein, damit sie ihre spezifischen Bedürfnisse geltend machen können. Zudem sollen mit guten Hygienepraktiken die wasserbedingten Gesundheitsrisiken verringert werden.