***verlängert*** Milo Rau: The Paranoia of the Western Mind

Samstag, 17.10.2020 – Donnerstag, 31.12.2020

Performance; Theater; Vortrags- Diskussionsveranstaltung

Milo Rau im Gespräch beim steirischen herbst festival 2020 / Paranoia TV von 24.9.-18.10.2020
Milo Rau im Gespräch beim steirischen herbst festival 2020 / Paranoia TV von 24.9.-18.10.2020 © steirischer herbst festival gmbh

Der steirische herbst ’20 ist zu Ende, aber aufgrund des grossen Interesses bleiben die für Paranoia TV produzierten Serien, Filme und Onlinespiele noch bis zum 31.12.20 verfügbar.
Zwischen 24. September und 18. Oktober reagierte der steirische herbst ’20 auf die Ängste und Unsicherheiten der heutigen Zeit und erfand sich als Medienkonzern Paranoia TV neu.

Milo Rau im Gespräch mit Achille Mbembe

The Paranoia of the Western Mind
Warum ist es so schwierig, einen außereuropäischen Universalismus anzuerkennen?

(Die Paranoia des abendländischen Geistes)

Achille Mbembe, einer der wichtigsten afrikanischen Denker unserer Zeit, ist seit diesem Frühling im deutschsprachigen Raum vor allem wegen eines Skandal bekannt. Nach einem Vergleich der israelischen Besatzungspolitik mit der südafrikanischen Apartheid wurde er von der Ruhrtriennale ausgeladen. Danach begann eine komplexe Debatte. Wieder einmal traf die sogenannte postkoloniale Perspektive, die alle Arten politischer und insbesondere kolonialer Gewalt im Laufe der Geschichte vergleicht, auf den moralischen Imperativ der "Unvergleichbarkeit“ all dessen, was mit dem innereuropäischen Völkermord des Holocausts zusammenhängt. Auch wenn die Schriften von Mbembe falsch gelesen wurden: je länger die Debatte dauerte, desto unvereinbarer wurden beide Perspektiven. Was steckt hinter der offensichtlichen Unmöglichkeit, einen außereuropäischen Komparativismus oder gar Universalismus anzuerkennen? Was sind die historischen, politischen und aktuellen Quellen dieser Paranoia? Ausgehend von diesen Fragen wird sich die Diskussion auf Mbembes intellektuelle Arbeit über Staatlichkeit, Gewalt, Tod, Sklaverei, Kapital, Sexualität, Urbanität und politische Ökonomien der Brutalität konzentrieren, die durch Rasse, Rassismus und Kolonialismus imaginiert und objektiviert werden.

In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ’20

Die Diskussion ist Teil von School of Resistance, einer Koproduktion von NTGent, dem IIPM und der Akademie der Künste, Berlin.

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und der Schweizerischen Botschaft in Österreich

Termin:
17. Oktober 2020, 18:00 Uhr
Live online, in Englisch, unter www.paranoia-tv.com
***verlängert bis 31.12.2020***

 
 

Ort: ONLINE