Globaler Bildungsgipfel: Die Schweiz sagt ihre Unterstützung für die Globale Bildungspartnerschaft in den Jahren 2021–2025 zu

Medienmitteilung, 29.07.2021

An der Konferenz zur Wiederauffüllung des Fonds der Globalen Bildungspartnerschaft am 28. und 29. Juli 2021 in London hat die Schweiz für den Zeitraum 2021–2025 einen Beitrag von 52 Millionen Franken angekündigt. Gerechte, inklusive und krisenresistente Bildungssysteme sind ein Schwerpunkt des Engagements der Schweiz in der Global Partnership for Education.

«Raise your hand» (hebe deine Hand), so lautet der Appell der Globalen Bildungspartnerschaft (Global Partnership for Education, GPE), des weltweit grössten Fonds zur Stärkung und Finanzierung der Bildung in einkommensschwachen Ländern. Er bezweckt die Schaffung eines besseren Zugangs zu qualitativ hochwertiger Bildung in Entwicklungsländern, wo die Covid-19-Pandemie die bestehende Bildungskrise zusätzlich verschärft hat. Am 11. Juni 2021 hat der Bundesrat entschieden, die GPE weiterhin zu unterstützen und dem Fonds 52 Millionen Franken zur Verfügung zu stellen. Patricia Danzi, Direktorin der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), kündigte den Beitrag der Schweiz am 29. Juli 2021 am Globalen Bildungsgipfel in London an. «Ohne Bildung gibt es keine Gleichberechtigung, keinen Wohlstand, keine nachhaltige Entwicklung», betonte Patricia Danzi. Die GPE spielt bei der Umsetzung des Ziels zur Bildung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung eine zentrale Rolle und gilt in der Strategie der internationalen Zusammenarbeit (IZA) 2021–2024 der Schweiz als prioritärer multilateraler Bildungsfonds.

Die Ziele der Schweiz werden auf multilateraler Ebene geteilt
Trotz grosser Fortschritte beim Zugang zu hochwertiger Grund- und Sekundarschulbildung für alle haben gemäss Zahlen der UNO nach wie vor 258 Millionen Kinder und Jugendliche, davon 127 Millionen in Krisen- und Konfliktgebieten, keinen Zugang zu Bildung. Auch die Bildungsqualität bleibt eine Herausforderung: In Subsahara-Afrika beispielsweise können laut Weltbank rund 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Ende der Primarschule kaum lesen und schreiben. Gemäss Schätzungen wird bis 2050 die Hälfte der Bevölkerung Afrikas jünger als 15 Jahre alt sein, weshalb ein rascher Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle umso dringlicher ist.

In ihrer IZA-Strategie hält die Schweiz fest, dass Bildung ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Entwicklung ist. Bildung ist ein massgebender Faktor bei der Reduktion von Armut und die Basis für Geschlechtergleichstellung, gleichberechtigte Teilhabe am sozialen und politischen Leben und wirtschaftlichen Fortschritt. Die Stärkung des Bildungswesens, Chancengleichheit und Mobilisierung öffentlicher und privater Akteure für die Innovation und Finanzierung der Bildung sind Prioritäten der Schweiz, die auch den Zielen der GPE entsprechen.

Prioritäten der Schweiz in der GPE für den Zeitraum 2021–2025
Im Zeitraum 2021–2025 wird sich die Schweiz im GPE-Verwaltungsrat namentlich für die Inklusion marginalisierter Kinder von Minderheiten und Flüchtlingen, die Bildung von Mädchen und die verstärkte Verknüpfung von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit einsetzen. Letzterer soll es Kindern auch während humanitären Krisen oder Konflikten ermöglichen, einen hochwertigen Unterricht zu besuchen. Die UNESCO geht davon aus, dass aufgrund der Schulschliessungen während der Covid-19-Pandemie über 20 Millionen Kinder die Schule ganz abbrechen werden und die Gesamthilfe für Bildung angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise bis 2022 um 12 Prozent zurückgehen könnte. Das Engagement für den Zugang zu einer gerechten und hochwertigen Bildung wird vom Grundsatz «leave no one behind» (niemanden zurücklassen) geleitet. Die Aufstockung der Bildungsfinanzierung, eine wirksamere Gouvernanz und Bildungsinhalte, die sich positiv auf eine nachhaltige Entwicklung auswirken, sind weitere Schwerpunkte des Schweizer Engagements in der GPE.

An der GPE sind etwa 70 Entwicklungsländer, rund 30 Geberländer, multilaterale Organisationen, NGO und andere Organisationen der Zivilgesellschaft wie Lehrerverbände sowie Stiftungen und Unternehmen des Privatsektors beteiligt. Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie mobilisierte die GPE 500 Millionen Dollar, was es rund 355 Millionen Schülerinnen und Schülern ermöglicht, weiterhin die Schule zu besuchen. Die Schweiz leistet seit 2009 einen finanziellen Beitrag an den GPE-Fonds.


Weiterführende Informationen

Dank Bildung zu nachhaltiger Entwicklung: die Schweiz erneuert ihre Unterstützung für die Globale Partnerschaft für Bildung
Globale Bildungspartnerschaft (GPE) (EN)
Das Recht auf Grundbildung
Aussenpolitische Strategie 2020-23
Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2021-2024
Keine nachhaltige Entwicklung ohne Bildung


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