10. Dezember: internationaler Tag der Menschenrechte. Die DEZA engagiert sich!

10.12.2019

Sei es das Recht auf Bildung, auf Gesundheit, auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen, auf Zugang zu Justiz– die Menschenrechte sind zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Es geht darum, dazu beizutragen, den Menschen in den Partnerländern ein Leben frei von Armut und in Würde zu ermöglichen. Der internationale Tag der Menschenrechte bietet Gelegenheit, das Engagement der DEZA zu Menschenrechten in Erinnerung zu rufen.

Frau Manashi Acharya, Udayapur
Manashi Acharya, Udayapur © UNFPA

Durch die Anwendung des «Menschenrechtsansatzes» in Entwicklungsprojekten unterstützt die DEZA Menschen darin, ihre Rechte zu kennen, diese einzufordern und als aktive und verantwortungsvolle Bürger/innen am öffentlichen Leben teilzuhaben. Gleichzeitig stärkt die DEZA Kapazitäten von staatlichen Institutionen, damit diese ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen umsetzen können. Die internationalen Menschenrechtsstandards bilden den Referenzrahmen für diese Arbeit.

Mongolei: Förderung eines verantwortungsvollen, nachhaltigen Kleinbergbaus

Auf der Suche nach Gold bohrt ein Bergarbeiter ein Loch in den Felsen.
Die Formalisierung des handwerklichen Kleinbergbaus (ASM) hat es den Bergleuten ermöglicht, einen besseren Lebensunterhalt zu verdienen © DDC / SAM project

In der Mongolei setzt sich die Schweiz für einen wirtschaftlich nachhaltigen und menschenrechtskonformen Kleinbergbausektor ein. Der Kleinbergbau ist für viele in Armut lebende Familien auf dem Land eine überlebenswichtige Aktivität.

In der Vergangenheit stellte die Tatsache, dass 100 000 informelle Bergleute ohne Rücksicht auf die Umwelt nach Gold graben, bald eine Bedrohung für die Natur und die ländlichen Traditionen der Mongolei dar. Die als kriminell wahrgenommenen Bergarbeiterfamilien wurden dadurch immer häufiger Opfer von Diskriminierungen.

Durch die Einbringung des Konzepts des nachhaltigen Kleinbergbaus in den öffentlichen und politischen Dialog und ihr Engagement für eine verantwortungsvolle, geregelte Goldgewinnung hat die DEZA zur Entschärfung der Konflikte und der Stärkung der Rechte auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Kleinbergbau Sektor beigetragen.

Projekt Mongolei: Verantwortungsvoller und nachhaltiger Bergbau

Bosnien: Zugang zu Justiz für Jugendliche

Sechs Jugendliche sitzen im Kreis und schreiben mit Kreide auf den Boden.
«Stop Nasilu!» - «Stopp der Willkür!» - Kinder und Jugendliche sprechen sich öffentlich für ein kinder- und jugendgerechtes Justizsystem aus. © DEZA

Rund 10% der Kinder in Bosnien und Herzegowina leben in sozial schwachen Familien, ein Viertel davon in absoluter Armut. Sozial benachteiligte und in Armut lebende Kinder und Jugendliche sind einem höheren Risiko ausgesetzt, Täter oder Opfer einer Straftat zu werden.

Das von der Schweiz unterstützte und von UNICEF umgesetzte Programm hat die Regierung Bosniens darin unterstützt, das nationale Jugendstrafrecht zu reformieren. Dieses entspricht nun internationalen menschenrechtlichen Standards. Für den Schutz von Kindern und Jugendlichen wurden zum Beispiel auf Polizeistationen und bei Gerichten sogenannte «Child Friendly Rooms» eingerichtet, in welchen Kinder und Jugendliche unter altersgerechten Bedingungen befragt werden können.

Zentraler Aspekt ist dabei die Stärkung von Präventionsmassnahmen. Kinder und Jugendliche im Justizsystem sollen durch vorbeugende Massnahmen oder durch Unterstützung im Fall von Straffälligkeit besser geschützt werden. Zudem soll die soziale Wiedereingliederung von straffällig gewordenen Jugendlichen verbessert werden. Ausserdem klärt das Programm Familien und Kinder über ihre Rechte in Bezug auf Zugang zu Justiz auf.

Factsheet: Schaffung besserer Bedingungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen (PDF, 2 Seiten, 244.0 kB, Deutsch)

Projekt Schaffung verbesserter Bedingungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen

Nepal: mit einem Fächer von Massnahmen gegen die geschlechtsspezifische Gewalt

Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein in Nepal weit verbreitetes Problem, das die nachhaltige Entwicklung behindert. Daher haben die Schweiz und der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) Anfang 2016 ein auf 3 Jahre ausgelegtes Präventions- und Aktionsprojekt lanciert. Frauen und Mädchen werden über ihre Rechte aufgeklärt und ermutigt, Übergriffe zu benennen. Männer und Buben werden motiviert, ihr Verhalten gegenüber Frauen zu ändern. Opfer sollen schneller und besser behandelt werden.

Die Zahl von Frauen, die Gewalt und Übergriffe melden, hat rasant zugenommen, und die Projektmitarbeitenden stellen fest, dass Polizei und Gesundheitseinrichtungen dank dem Projekt professioneller und effektiver reagieren.

Projekt Nepal: Ein Fächer von Massnahmen gegen die geschlechtsspezifische Gewalt