Medienmitteilung, 07.02.2018

Bundespräsident Alain Berset hat am Mittwoch, 7. Februar 2018, seinen Besuch in Bangladesch abgeschlossen, den ersten eines Schweizer Bundespräsidenten. Die beiden Länder wollen ihre Beziehungen vertiefen und haben eine entsprechende gemeinsame Erklärung verabschiedet. Die Reise stand auch im Zeichen der Solidarität mit Bangladesch, das von der Krise im benachbarten Myanmar schwer betroffen ist.

Bundespräsident Alain Berset umringt von Kindern beim Besuch des Kutupalong Rohingya Flüchtlingslager in Cox’s Bazar.
Bundespräsident Alain Berset besucht das Kutupalong Rohingya Flüchtlingslager in Cox’s Bazar. © Keystone

Die Schweiz verstärkt ihr humanitäres Engagement in Bangladesch. Für 2018 kündigte Bundespräsident Berset zusätzliche Hilfsgelder von zwölf Millionen Franken an. Vergangenes Jahr leistete die Schweiz hier für acht Millionen Franken humanitäre Hilfe. Bangladesch beherbergt als eines der weltweit am dichtesten bevölkerten Länder über 900‘000 Flüchtlinge; davon sind rund 655‘000, vor allem Angehörige der Rohingya-Volksgruppe, in jüngster Zeit aus Myanmar nach Bangladesch geflüchtet.

Bei einem Besuch in einem Lager im Distrikt Cox’s Bazar würdigte der Bundespräsident die Solidarität der bangladeschischen Bevölkerung mit den Flüchtlingen und die Arbeit der Behörden bei der Bewältigung der Krise. Er sagte, dass es entscheidend sei, eine politische Lösung der Krise auf internationaler Ebene zu finden. In der Stadt Cox’s Bazar übergab er dem Distrikt-Spital in einem offiziellen Akt 100 von der Schweiz finanzierte Betten und mehrere diagnostische Geräte.
 
In den offiziellen Gesprächen mit Staatspräsident Md. Abdul Hamid, Premierministerin Sheikh Hasina und Mitgliedern ihres Kabinetts am Montag, 5. Februar, betonten beide Seiten das Potential für engere bilaterale Beziehungen zwischen der Schweiz und Bangladesch, dem Land mit der achtgrössten Bevölkerung weltweit. Die gemeinsame Erklärung, die anlässlich des Präsidialbesuchs verabschiedet wurde, unterstreicht die Verpflichtung auf demokratische Werte und das Interesse an einem engeren Austausch.

Wachsendes Wirtschaftspotential

Bangladesch will bis 2021 den Status eines Landes mit mittlerem Einkommen erreichen. Das bilaterale Handelsvolumen mit der Schweiz hat sich seit 2010 mehr als verdoppelt, insbesondere dank hoher Einfuhren an Textilien. Der Bundespräsident zeigte sich beeindruckt von der wirtschaftlichen Entwicklung und würdigte insbesondere das Bemühen um eine verbesserte Rechtssicherheit. Zum Programm des Präsidialbesuchs gehörte auch der Austausch mit schweizerischen und bangladeschischen Unternehmen.

Der Bundespräsident bekräftigte zugleich die Unterstützung für benachteiligte und ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen in dem Land. Bangladesch ist ein Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Die Kooperationsstrategie 2018 – 2021 berücksichtigt das wachsende Wirtschaftspotential des Landes und setzt den Akzent auf Fragen der Gouvernanz, Menschenrechte, Migration und Beschäftigung.

Neben der Rohingya-Krise und den bilateralen Beziehungen stand die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene im Zentrum der Gespräche. Mit Blick auf den Klimawandel unterstrichen beide Seiten, dass es wichtig sei, bis Ende 2018 klare Regeln für die Anwendung des Übereinkommens von Paris festzulegen. Zur Sprache kamen unter anderem auch die Bekämpfung des gewalttätigen Extremismus, das Engagement im Rahmen der UNO und die Entwicklungsziele der Agenda 2030. 

Zum Abschluss seines Aufenthaltes in Bangladesch besuchte Bundespräsident Berset den auch von Pro Helvetia unterstützten Kulturanlass Dhaka Art Summit. Nächste Station der Reise ist Südkorea, wo er am Donnerstag Präsident MOON Jae-in treffen wird. Ausserdem wird er mit Gesundheits- und Sozialminister PARK Neung-hoo am Abschlussanlass der schweizerisch-koreanischen Innovationswoche teilnehmen. Am Freitag, 9. Februar, steht die Eröffnung der XXIII. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang auf dem Programm.


Weiterführende Informationen

Bilaterale Beziehungen Schweiz–Bangladesch
Bangladesch


Adresse für Rückfragen:

Nicole Lamon, Kommunikationschefin EDI
nicole.lamon@gs-edi.admin.ch
oder Kommunikation EDI: +41 58 467 40 66


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement des Innern
Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten

Letzte Aktualisierung 13.01.2023

Kontakt

Kommunikation EDA

Bundeshaus West
3003 Bern

Telefon (nur für Journalisten):
+41 58 460 55 55

Telefon (für alle anderen Anfragen):
+41 58 462 31 53

Zum Anfang