Staatssekretärin Hirayama am informellen EU-Ministertreffen für Hochschulbildung und Forschung in Budapest

Medienmitteilung, 17.09.2024

Martina Hirayama, Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, nahm am 16. und 17. September für die Schweiz am informellen Treffen der Bildungs- und Forschungsminister der EU-Mitgliedstaaten in Budapest teil. Im Mittelpunkt dieses halbjährlichen Treffens standen Debatten über die Einführung eines gemeinsamen «European Degree» im Hochschulbereich sowie über die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit durch Forschung und Innovation. Weitere Themen waren die Verringerung der Fragmentierung im Europäischen Forschungsraum und die Sicherstellung der Forschungsfreiheit.

Die Europäische Union setzt auf die weitere Integration des Europäischen Hochschulraums: Parallel zur Weiterentwicklung der Initiative «Europäische Hochschulen» (European Universities Initiative) schlägt die Europäische Kommission vor, etappenweise einen europäischen Abschluss («European Degree») einzuführen, der von mehreren Universitäten im Rahmen einer grenzüberschreitenden Kooperation gemeinsam verliehen werden kann und sowohl Studierenden als auch Universitäten mehr Klarheit und Möglichkeiten bieten soll.

Staatssekretärin Martina Hirayama betonte in ihrem Beitrag die hohe Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im Hochschulbereich. Gleichzeitig werfe ein «European Degree» einige grundlegende Fragen auf, welche sorgfältig geprüft werden müssen. Beispielsweise dürfe es nicht zu einer Segregation des inklusiven und breit gefassten Europäischen Hochschulraums führen.

In der Debatte zur Wettbewerbsfähigkeit Europas erörterten die Ministerinnen und Minister, welchen Beitrag Forschung und Innovation leisten können und sollen, um Europa wieder mit an die globale Spitze bringen zu können. Auch der aktuelle Stand und die Zukunft des Europäischen Forschungsraums wurde diskutiert.

Staatssekretärin Hirayama betonte hierbei insbesondere die Notwendigkeit, das volle Potenzial Europas auszuschöpfen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Schweiz leiste hierzu einen wesentlichen Beitrag durch ihre exzellenten Hochschulen und Innovationskapazitäten. Sie hob die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Schweizer Industrie und der Forschung hervor, die unter anderem über Innosuisse gefördert wird. Im Hinblick auf den Europäischen Forschungsraum empfahl sie eine Gesamtperspektive auf die Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung sowie die Ausbildung.

Eine weitere Diskussion konzentrierte sich auf die Freiheit der Forschung in Zeiten geopolitischer Spannungen. Staatssekretärin Hirayama unterstrich, dass es von entscheidender Bedeutung sei, Rahmenbedingungen zu ermöglichen, dank denen herausragende Grundlagenforschung und innovative bottom-up Ansätze ungehindert und frei gedeihen können. Nur so könne Europa seine globale Wettbewerbsfähigkeit stärken und gleichzeitig die Grundwerte bewahren, die den Europäischen Forschungsraum auszeichnen. Diese widerspiegeln legitime Sicherheitsanliegen und beruhen auf gemeinsamen Grundsätzen wie Gegenseitigkeit, Transparenz, Rechenschaftspflicht und gegenseitigem Nutzen.

Im Rahmen dieser Veranstaltungen führte Staatssekretärin Hirayama bilaterale Gespräche unter anderem mit den Delegationsleitungen von Tschechien und Portugal.

Europäischer Forschungsraum, EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation

Die Europäischen Rahmenprogramme für Forschung und Innovation sind die Hauptinstrumente der EU zur Umsetzung ihrer gemeinschaftlichen Wissenschafts- und Innovationspolitik. Das aktuelle neunte Rahmenprogramm «Horizon Europe» dauert von 2021 bis 2027. Der Bundesrat strebt in den mit der EU laufenden Verhandlungen weiterhin eine möglichst rasche Assoziierung an mehrere EU-Programme an. Dazu zählen namentlich: Horizon Europe, Euratom-Programm, Digital Europe Programm, ITER und Erasmus+.


Adresse für Rückfragen:

Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Kommunikation
medien@sbfi.admin.ch
+41 58 485 67 74


Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung