Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Burkina Faso wird abgeraten.
Im ganzen Land bestehen hohe Sicherheitsrisiken und das Entführungsrisiko ist sehr hoch. Eine weitere Verschlechterung der Sicherheitslage ist möglich.
Schweizer Staatsangehörige, die entgegen der Empfehlung des EDA nach Burkina Faso reisen, müssen sich bewusst sein, dass die Schweiz nur sehr eingeschränkte oder je nach Situation gar keine Möglichkeiten zur Hilfe in Notfällen hat.
Am 30. September 2022 ist ein Militärputsch verübt worden und es wurde eine Übergangsregierung eingesetzt. Im September 2023 ist es zu einem weiteren Putschversuch gekommen. Die politische Lage bleibt volatil; es finden regelmässig Unterstützungs- oder Protestmärsche sowie Demonstrationen statt, die sich manchmal auch gegen ausländische Interessen richten. Ausschreitungen sowie gewaltsame Zusammenstösse zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen vor, teils mit Todesfolge. Blockaden wichtiger Straßenverbindungen sind häufig, auch in den großen Städten und der Hauptstadt Ouagadougou.
Islamistische und andere bewaffnete Gruppen kontrollieren grosse Teile des Staatsgebiets. Im ganzen Land kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen diesen Gruppen und den Sicherheitskräften, sowie zu Angriffen auf militärische und polizeiliche Einrichtungen. Die Zahl der improvisierten Sprengsätze entlang der Hauptverkehrsachsen hat zugenommen.
Gewalttaten von terroristischen und kriminellen Gruppen fordern zahlreiche Todesopfer und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Zu den potenziellen Zielen von Terroranschlägen gehören auch staatliche, touristische und ausländische Infrastrukturen sowie grosse Menschenansammlungen, wie z.B. belebte Märkte, Einkaufszentren, öffentliche Verkehrsmittel, Schulen, kulturelle Veranstaltungen, grosse internationale Hotels und beliebte Restaurants. Auch ganze Dörfer werden angegriffen.
Das Entführungsrisiko ist im ganzen Land sehr hoch. In grossen Teilen der Sahara und des Sahel sind bewaffnete Banden und terroristische Gruppierungen aktiv, die vom Schmuggel und von Entführungen leben. Sie sind gut organisiert, operieren grenzüberschreitend und haben Verbindungen zu lokalen, kriminellen Gruppen. Immer wieder werden Ausländerinnen und Ausländer in der Sahelzone verschleppt, unter anderem in Burkina Faso. Besonders gefährdet sind Touristinnen und Touristen, Mitarbeitende von internationalen Organisationen, Hilfsorganisationen und ausländischen Firmen, sowie Personen religiöser Einrichtungen.
Beachten Sie die Informationen auf den spezifischen Internet-Seiten:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone
Terrorismus und Entführungen