Gültig am:
Publiziert am: 21.05.2025

Diese Reisehinweise sind vollständig überarbeitet worden.


Reisehinweise für Ägypten

Diese Reisehinweise entsprechen der aktuellen Lagebeurteilung des EDA. Sie werden laufend überprüft und bei Bedarf angepasst.

Beachten Sie auch die nachstehenden länderunabhängigen Reiseinformationen und die Fokus-Themen; sie sind Bestandteil dieser Reisehinweise.

Grundsätzliche Einschätzung

Aufgrund des Konflikts im Nahen Osten seit dem 7. Oktober 2023 ist die Situation vor allem im Grenzgebiet zu Israel und dem Besetzten Palästinensischen Gebiet volatil. Die Entwicklung der Lage ist ungewiss. Das Eskalationsrisiko in der gesamten Region hält weiterhin an.

Die Ereignisse in Libyen und im Sudan, wo die Verhältnisse komplex und die Sicherheitslage prekär ist, können ebenfalls Auswirkungen auf das ägyptische Grenzgebiet haben.

Meiden Sie Kundgebungen jeder Art. Bei Demonstrationen und Protesten kann es zu gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen. Dabei können Tränengas sowie scharfe Munition eingesetzt werden. Mit verstärkten Kontrollen durch die Sicherheitskräfte sowie mit Verkehrsbehinderungen muss gerechnet werden.

Es bestehen latente Spannungen zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften die zu Gewaltakten führen können.

Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht die Gefahr von Terroranschlägen im ganzen Land. Mögliche Ziele von Anschlägen sind sowohl Einrichtungen und Fahrzeuge von Sicherheitskräften und religiösen Minderheiten als auch touristische Einrichtungen und öffentliche Verkehrsmittel. Wiederholt sind Anschläge verübt worden, bei denen auch Touristinnen und Touristen starben oder verletzt wurden. Im Oktober 2023 eröffnete eine Person das Feuer auf eine Gruppe von Touristen in Alexandria; dabei wurden drei Personen getötet sowie eine Person verletzt. Im Nordsinai fordern Anschläge regelmässig Todesopfer und Verletzte.

Lassen Sie Vorsicht walten, besonders an belebten Orten wie zum Beispiel:

  • Busbahnhöfen, Metrostationen und Märkten;
  • in der Nähe von Regierungsgebäuden, Polizeistationen, Militäreinrichtungen;
  • religiösen Stätten (besonders an islamischen und christlichen Feiertagen);
  • Museen und anderen touristischen Sehenswürdigkeiten.

In einzelnen Landesteilen besteht das Risiko von Entführungen. Siehe Kapitel «Spezifische regionale Risiken».
Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen

Der persönlichen Sicherheit ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken.
Meiden Sie Demonstrationen und grosse Menschenansammlungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der Sicherheitsbehörden sowie die Empfehlungen Ihrer Reiseleitung (
z.B. in Bezug auf Absperrungen, Ausgangssperren etc.). Treten Sie generell mit Zurückhaltung auf.

Spezifische regionale Risiken

Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.

Gouvernorat (Provinz) Nordsinai
Von Reisen ins Gouvernorat Nordsinai wird abgeraten.
Es wird abgeraten, sich nördlich der Linie zwischen den Städten Suez und Taba aufzuhalten. Die ägyptischen Behörden haben in diesem Gebiet Zugangsbeschränkungen verhängt.
Die Sicherheitslage ist höchst instabil; dies schliesst auch das Grenzgebiet zum Gazastreifen sowie zu Israel mit ein. Es werden sporadisch Anschläge verübt und es kann zu Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften, terroristischen Gruppierungen und anderen bewaffneten Banden kommen. Es besteht das Risiko von Entführungen.

Gouvernorat (Provinz) Südsinai
Es besteht das Risiko von terroristischen Akten, einschliesslich in den Badeorten.

Im Zusammenhang mit dem Konflikt im Nahen Osten kann es vorkommen, dass nicht identifizierte Drohnen abstürzen und dabei Personen zu Schaden kommen. Auch in der Nähe des Katharinenklosters kann es zwischen Sicherheitskräften und mutmasslichen Schmugglern zu gewaltsamen Zusammenstössen kommen.

Unternehmen Sie Überlandfahrten, Ausflüge, Trekkingtouren etc. ausserhalb der Badeorte ausschliesslich in organisierten Gruppen und in Begleitung einer erfahrenen lokalen Reiseleitung. Vergewissern Sie sich, dass die aktuelle Sicherheitslage abgeklärt worden ist.

Westliche Wüste 
In der westlichen Wüste sind Schmuggler und terroristische Gruppierungen aktiv, die von den Sicherheitskräften verfolgt und bekämpft werden. Es besteht das Risiko, dass unbeteiligte Personen durch Konfrontationen zwischen den Sicherheitskräften und kriminellen/terroristischen Gruppierungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ausserdem besteht das Risiko von terroristischen Akten; auch Entführungen können nicht ausgeschlossen werden.

Der Zugang zu den Wüstengebieten ist bewilligungspflichtig und wird durch die ägyptischen Sicherheitskräfte kontrolliert. Zeitweise verbieten sie ausländischen Staatsangehörigen Fahrten in die Wüste. Erkundigen Sie sich bei den lokalen Behörden über die Durchführbarkeit von Reisen.
Trotz Begleitung durch eine erfahrene lokale Reiseleitung und vorgängige Erkundigungen bei den lokalen Behörden, kann eine stark erhöhte Gefährdung nicht ausgeschlossen werden; lassen Sie besondere Vorsicht walten. Siehe auch Abschnitt «Südwesten des Landes und Grenzgebiet zu Sudan und Libyen».

Südwesten des Landes und Grenzgebiet zu Sudan und Libyen
Von Reisen ins Dreiländereck Ägypten-Libyen-Sudan, einschliesslich Gilf el-Kebir, Gabal Uwainat und Hala‘ib Triangle, wird abgeraten.

Im Grenzgebiet zum Sudan und zu Libyen sind kriminelle Banden und Schmuggler aktiv. In der Sahara und den angrenzenden Gebieten besteht ein hohes Risiko von Entführungen. Alle Grenzgebiete sind militärische Sperrzonen und dürfen nur mit einer Bewilligung der ägyptischen Behörden bereist werden. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Entführungsrisiko in der Sahara und Sahelzone

Minenfelder
Es gibt in mehreren Landesteilen noch immer unzureichend markierte Minenfelder, besonders in folgenden Gebieten: Sinaï, in der Arabischen Wüste entlang der Grenze zu Israel, in der Westlichen Wüste um El Alamein und entlang der Nordküste zu Libyen. Informieren Sie sich im Zweifelsfall bei den lokalen Behörden und/oder bei der Bevölkerung und lassen Sie grösste Vorsicht walten.

Passage durch das Rote Meer und den Suezkanal
In der Region rund um das Rote Meer und den Suezkanal sind erhöhte Vorsichtsmassnahmen geboten; siehe Informationen unter Maritime Risiken und Piraterie.

Kriminalität

Kleinkriminalität, unter anderem Taschen- und Entreissdiebstähle kommen vor, insbesondere in Kairo und anderen grossen Städten. Auch wenn die Gefahr von Gewaltverbrechen gegen ausländische Staatsangehörige relativ gering ist, kann dieses Risiko nicht ausgeschlossen werden. Es gibt Meldungen von sexuellen Übergriffen. Es kann zu Entführungen zwecks Lösegelderpressung kommen. Davon können auch ausländische Staatsangehörige betroffen sein.

Beachten Sie unter anderem folgende Vorsichtsmassnahmen: 

  • Seien Sie allgemein in den Grossstädten und vor allem nachts besonders vorsichtig.
  • Frauen wird generell zu besonderer Vorsicht und Zurückhaltung geraten.
  • Informieren Sie sich unter anderem bei einer lokalen Kontaktperson oder im Hotel, welche Quartiere gemieden werden sollten.
  • Deponieren Sie Ihre Dokumente (Ausweise, Flugticket etc.) im Hotelsafe; tragen Sie jedoch immer eine Fotokopie des Reisepasses auf sich.

Verkehr und Infrastruktur

Unfälle sind aufgrund schlechter Straßenverhältnisse, gefährlichen Fahrverhaltens und mangelhafter Einhaltung der Verkehrsregeln an der Tagesordnung. Auf langen Überlandstrecken sowie auf der Autobahn zwischen Kairo und Alexandria kommt es infolge überhöhter Geschwindigkeit und Missachtung der Verkehrsregeln oft zu tödlichen Unfällen. Nach Möglichkeit sollten lange Überlandfahrten in Minibussen oder Taxis vermieden werden.

Von nächtlichen Überlandfahrten wird generell abgeraten. Auf bestimmten Strecken wird der Privatverkehr von ausländischen Staatsangehörigen systematisch von Polizeieskorten begleitet. Erkundigen Sie sich vor Überlandfahrten bei der lokalen Polizei über die Sicherheitsvorschriften.

Das Eisenbahnnetz ist veraltet und die Schieneninfrastruktur teilweise in schlechtem Zustand. Es kommt deshalb immer wieder zu schweren Eisenbahnunglücken, welche Todesopfer und Verletzte fordern.

Schlechte Sicherheitsstandards und überfüllte Boote im Roten Meer haben zu Unfällen mit Todesopfern und Verletzten geführt. Tauchunfälle sind häufig. Die Qualität der Sicherheitsvorkehrungen und des Materials für den Wassersport generell ist sehr unterschiedlich. Berücksichtigen Sie ausschliesslich Firmen mit einer Lizenz der ägyptischen Behörden und mit einer Versicherungsdeckung.

Fahrten in die Wüste abseits der asphaltierten Strassen sollten ausschliesslich in Gruppen von mehreren Geländefahrzeugen und mit einer lokalen Reiseleitung unternommen werden. Ein Navigationsgerät sowie ein ausreichender Vorrat an Wasser, Nahrungsmitteln, Treibstoff und Ersatzteilen sind überlebenswichtig.

Besondere rechtliche Bestimmungen

Die gesetzlichen Vorschriften orientieren sich an strengen Standards und rigiden Moralvorstellungen.

Strafbar sind unter anderem:

  • das aussereheliche Zusammenleben (Ausländer/in mit Ägypter/in);
  • anstössiges Verhalten und Zärtlichkeiten zwischen erwachsenen Personen in der Öffentlichkeit;
  • gleichgeschlechtliche Handlungen;
  • Alkohol am Steuer und der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit;
  • Beleidigung und öffentlich geäusserte Kritik (auch in den sozialen Medien) gegen den ägyptischen Staat oder die Religion;
  • unsittliche Äusserungen;
  • das Fotografieren von uniformierten Personen, militärischen Einrichtungen und öffentlichen Bauten (Flughäfen, Bahnhöfe, Brücken, Antennenanlagen, ausländische Botschaftsgebäude usw.)

Für zahlreiche Produkte bestehen Beschränkungen oder Verbote für die Ein- und Ausfuhr, zum Beispiel:

  • für die Einfuhr oder Benutzung von funkferngesteuerten Drohnen und gewissen anderen elektronischen Geräten. Die Botschaft der Arabischen Republik Ägypten in Bern erteilt Auskunft.
  • für die Ausfuhr von Kulturgütern (Antiquitäten, alte Gegenstände, Fossilien, Korallen, etc.). Solche Artikel werden teilweise auf lokalen Märkten angeboten. Artikel, die unter dieses Verbot fallen, können nicht exportiert werden, auch wenn sie eingeführt oder legal erworben wurden. Kopien von Kulturgütern dürfen nur ausgeführt werden, wenn sie durch das Ministry of Antiquities zertifiziert worden sind. Sie können ausschliesslich im erwähnten Ministerium oder in Museen legal erworben werden.

Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz werden schon bei geringsten Mengen und bei jeder Art von Drogen mit langjährigen Haftstrafen geahndet. Selbst die Todesstrafe ist möglich.

Die Haftbedingungen entsprechen in keiner Weise schweizerischem Standard.

Kulturelle Besonderheiten

Passen Sie Kleidung und Verhalten den lokalen Gepflogenheiten an. Verzichten Sie freitags während der Gebetszeit auf die Besichtigungen von Moscheen. Informieren Sie sich in Reiseführern, bei Ihrem Reisebüro oder vor Ort über die Verhaltensregeln und die genauen Bestimmungen. Während des Fastenmonats Ramadan und an religiösen Orten sind besondere Regeln und Vorschriften zu beachten.

Bei einer Heirat zwischen Ausländer/in und Ägypter/in muslimischen Glaubens ist den islamischen Verhaltensregeln und den ägyptischen Gesetzen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, auch betreffend Obhuts- und Sorgerecht gemeinsamer Kinder.

Naturbedingte Risiken

Ägypten liegt in einem Erdbebengebiet. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Erdbeben oder Vulkanausbrüche im Mittelmeerraum Tsunami auslösen, die alle Küstengebiete des Mittelmeeres erreichen können.

Sollte sich während Ihres Aufenthalts ein grösseres Erdbeben ereignen, melden Sie sich möglichst rasch bei Ihren Angehörigen und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden. Sind die Verbindungen ins Ausland unterbrochen, kontaktieren Sie die Schweizerische Botschaft in Kairo.

Medizinische Versorgung

Ausserhalb von Kairo, Alexandria und den bekannten Touristenorten ist die medizinische Versorgung nicht gewährleistet. Im ganzen Land verlangen Krankenhäuser vor Behandlungen eine finanzielle Garantie (Kreditkarte oder Vorschusszahlung).

Wenn Sie auf bestimmte Medikamente angewiesen sind, sollte Ihre Reiseapotheke einen ausreichenden Vorrat enthalten. Bedenken Sie jedoch: In vielen Ländern gelten besondere Vorschriften für die Mitnahme von betäubungsmittelhaltigen Medikamenten (z.B. Methadon) und Substanzen, mit denen psychische Erkrankungen behandelt werden. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls vor der Abreise direkt bei der zuständigen ausländischen Vertretung (Botschaft oder Konsulat) und konsultieren Sie die Rubrik Reiselinks, wo Sie unter anderem weitere Informationen zu diesem Thema sowie generell zur Reisemedizin finden. Über die Verbreitung von Krankheiten und mögliche Schutzmassnahmen informieren medizinische Fachpersonen und Impfzentren.
Reiselinks

Besondere Hinweise

Touren in gewisse Gebiete dürfen nur mit einer Bewilligung des ägyptischen Innenministeriums und mit lokalen Führerinnen oder Führern unternommen werden. Die Botschaft der Arabischen Republik Ägypten in Bern erteilt Auskunft.

Der Zugang zu Wüstengebieten wird durch die ägyptischen Sicherheitskräfte zeitweise eingeschränkt. Erkundigen Sie sich bei den lokalen Behörden über die Durchführbarkeit von Reisen in diese Gebiete.

Nützliche Adressen

Notrufnummer der Touristenpolizei: 126

Schweizer Vertretungen im Ausland: Wenn Sie im Ausland in eine Notlage geraten, können Sie sich an die nächste Schweizer Vertretung oder an die Helpline EDA wenden.
Schweizerische Botschaft in Ägypten
Helpline EDA

Ausländische Vertretungen in der Schweiz: Auskunft über die Einreisevorschriften (zugelassene Ausweise, Visum etc.) erteilen die zuständigen ausländischen Botschaften und Konsulate. Sie informieren auch über die Zollbestimmungen für die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Waren: elektronische Geräte, Souvenirs, Medikamente etc.
Ausländische Vertretungen in der Schweiz

Ausschluss der Haftung
Die Reisehinweise des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) stützen sich auf eigene, als vertrauenswürdig eingeschätzte Informationsquellen. Sie verstehen sich als nützliche Hinweise zur Planung einer Reise. Das EDA kann Reisenden aber den Entscheid und die Verantwortung für die Vorbereitung und Durchführung der Reise nicht abnehmen.
Gefahrensituationen sind oft nicht vorhersehbar, unübersichtlich und können sich rasch ändern. Das EDA übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit der Reisehinweise und für die Richtigkeit des Inhalts von verlinkten externen Internetseiten. Es lehnt jede Haftung für allfällige Schäden im Zusammenhang mit einer Reise ab. Forderungen im Zusammenhang mit der Annullierung einer Reise sind direkt beim Reisebüro oder der Reiseversicherung geltend zu machen.