Die Schweiz unterhält gute Beziehungen zu Guatemala. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern konzentriert sich auf die Bereiche Wirtschaft, Justiz und Sicherheit, Kulturaustausch und Wissenschaft.
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Guatemala haben in verschiedenen Bereichen Abkommen abgeschlossen: Handel, Luftverkehr, Investitionsförderung und Investitionsschutz. Die konsularischen Angelegenheiten werden von der Schweizer Botschaft in San José (Costa Rica) behandelt. Die Schweizer Botschaft setzt folgende Schwerpunkte: Stärkung des Justizsystems, Kampf gegen die Straflosigkeit, Schutz der Menschenrechte, Vergangenheitsarbeit, Umweltschutz und Klimawandel, Wirtschaftsförderung und Kulturaustausch.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Der Handel zwischen Guatemala und der Schweiz ist bescheiden. 2019 importierte die Schweiz Güter im Wert von knapp 48 Millionen CHF, darunter hauptsächlich Landwirtschaftsprodukte. Die Exporte nach Guatemala beliefen sich 2019 auf rund 29 Millionen CHF, namentlich Maschinen, Chemikalien, Pharmazeutika und Uhren. 2014 ist das Freihandelsabkommen zwischen der EFTA und den zentralamerikanischen Staaten (Costa Rica und Panama) in Kraft getreten. Guatemala unterzeichnete 2015 das Beitrittsprotokoll zum Abkommen. Im Februar 2020 billigte der Kongress das Gesetz zum Beitritt zum Freihandelsabkommen, das jetzt noch von der Exekutive ratifiziert werden muss, damit es in Kraft treten kann.
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Forschende aus Guatemala können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Friedensförderung und menschliche Sicherheit
Das EDA setzt sich in Guatemala gegen die Straflosigkeit und Korruption ein. Aus diesem Grund unterstützte die Schweiz die Internationale Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala (CICIG) von 2007 bis zum Ende ihres Mandats im September 2019. Ausserdem unterstützt die Schweiz die Vergangenheitsbewältigung, fördert den Frieden, die Rechte der Frauen sowie die freie Meinungsäusserung und Pressefreiheit und spricht sich für ethnische Vielfalt aus. Verschiedene Schulungsmassnahmen und Ausstellungen zu diesen Themen wurden durchgeführt bzw. unterstützt.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
Zentralamerika ist eine Schwerpunktregion der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. 2018 hat die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) rund 40 Millionen CHF in Projekte in Zentralamerika investiert. Das Hauptgewicht ihrer Aktivitäten legt die DEZA zwar auf Nicaragua und Honduras, von Projekten mit regionalem Ansatz profitiert aber auch Guatemala. Dies etwa im Bereich Katastrophenprävention und -management im Zusammenhang mit Naturkatastrophen, die die Region immer wieder heimsuchen.
Kulturaustausch
Die Schweizer Botschaft unterstützt regelmässig Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen von Schweizer und guatemaltekischen Künstlerinnen und Künstlern.
Schweizerinnen und Schweizer in Guatemala
Ende 2019 lebten 1112 Schweizerinnen und Schweizer in Guatemala.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
1821 erlangte Guatemala die Unabhängigkeit. Der guatemaltekische Nationalstaat wurde indessen erst 1839 gegründet und von der Schweiz umgehend anerkannt. Seit 1891 besteht in Guatemala-Stadt ein schweizerisches Konsulat, seit 1962 eine Botschaft. Diplomatische Beziehungen unterhalten die beiden Länder seit 1957