Japan gehört zu den wichtigsten Handelspartnern der Schweiz in Asien. Neben intensiven Wirtschaftsbeziehungen verbindet die zwei Länder eine traditionell enge Zusammenarbeit im wirtschaftlichen, politischen und multilateralen Bereich. Die Beziehungen sind ausgezeichnet und bewegen sich auf einem hohen Niveau.
Bilaterale Beziehungen Schweiz–Japan
Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan sind gut und intensiv. Der hohe aussenpolitische Stellenwert Japans für die Schweiz ist in der Asien-G20-Strategie 2025-2028 verankert. Im August 2024 wurde das 160-jährige Bestehen der bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Rahmen eines offiziellen Besuchs der damaligen Bundespräsidentin Viola Amherd in Japan gefeiert.
Seit 2009 führen die Schweiz und Japan einen politischen Dialog mit dem Ziel, die bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu fördern.
Auf der multilateralen Ebene vertreten die Schweiz und Japan regelmässig ähnliche Positionen, namentlich in den Bereichen internationale Zusammenarbeit, Friedenspolitik und atomare Abrüstung. Im Zeitraum 2023–2024 hatten sowohl die Schweiz als auch Japan einen Sitz als nichtständiges Mitglied im UNO-Sicherheitsrat inne.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz sind intensiv. Japan ist für die Schweizer Exportförderung ein Schwerpunktland und nach China (einschliesslich Hongkong) und Indien der dritttwichtigste Handelspartner in Asien.
Das Abkommen zwischen der Schweiz und Japan über Freihandel und wirtschaftliche Partnerschaft, welches am 1. September 2009 in Kraft trat, war das erste Freihandelsabkommen Japans mit einem europäischen Land.
Die beiden Länder unterhalten ausserdem einen regelmässigen Finanzdialog zur Koordination finanzpolitischer Standpunkte. Tourismus sowie die Imagepflege bilden zwei weitere wichtige wirtschaftliche Komponenten der bilateralen Beziehungen.
Der Swiss Business Hub in Tokio ist auch für die Standortförderung Schweiz zuständig.
Japan: Freihandelsabkommen, SECO
Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Japan gehört in Asien zu den wichtigsten Partnern der Schweizer Akteure aus den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation.
Zur Vertiefung dieser Beziehungen haben die Schweiz und Japan 2007 ein Kooperationsabkommen im Bereich Wissenschaft und Technologie unterzeichnet, auf dessen Grundlage ein bilaterales Programm lanciert wurde. Ein gemischter Ausschuss trifft sich regelmässig, um über Themen von gemeinsamem Interesse zu diskutieren.
Die Sektion Wissenschaft der Schweizerischen Botschaft in Tokio unterstützt die Schweizer Akteure aus den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation aktiv bei ihren Aktivitäten und Kontakten zu japanischen Partnern. Im Jahr 2023 eröffnete Swissnex ein Büro in Osaka.
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Bilaterale Kooperationsprogramme des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation
Kulturaustausch
Der Kulturaustausch wird durch eine besonders intensive Kulturarbeit der Botschaft gefördert.
2024 fanden im Rahmen der Feierlichkeiten zum 160-jährigen Bestehen der bilateralen Beziehungen verschiedene kulturelle Veranstaltungen statt. 2025 nahm die Schweiz an der Weltausstellung in Osaka mit einem Pavillon teil, der drei Themen gewidmet war: «Augmented Human», «Life», «Planet». Im Hinblick auf die Expo und die Feierlichkeiten zum 160-jährigen Bestehen der bilateralen Beziehungen entwickelten die Schweizer Vertretungen in Japan das Public-Diplomacy-Programm «Vitality.Swiss».
Schweizerinnen und Schweizer in Japan
Ende 2024 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 1996 Schweizerinnen und Schweizer in Japan.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Das Interesse der Schweiz an Japan entwickelte sich früh: 1863 traf die erste schweizerische Handelsdelegation unter Leitung von Aimé Humbert als Vertreter der Schweizer Uhrenindustrie in Japan ein. Der Besuch resultierte im Abschluss eines Handels- und Freundschaftsvertrags zwischen den beiden Ländern.
1906 eröffnete die Schweiz eine Vertretung in Tokio. Während des Zweiten Weltkriegs vertrat die Schweiz die Interessen zahlreicher Länder in Japan, darunter jene der USA und Grossbritanniens. Nach einem Unterbruch von 1945–52 wurden die diplomatischen Beziehungen 1952 wiederaufgenommen und die Schweizerische Botschaft 1957 wiedereröffnet.