Grundsätzliche Einschätzung
Von Reisen nach Jemen und von Aufenthalten jeder Art wird abgeraten, einschliesslich der Insel Sokotra.
Die Schweiz hat praktisch keine Möglichkeiten zur Erbringung von Dienstleistungen oder Hilfeleistungen in Notfällen.
Das Land ist instabil und von bewaffneten Konflikten geprägt. Es bestehen erhebliche Sicherheitsrisiken. Die Entwicklung der Lage ist ungewiss.
In verschiedenen Landesteilen bekämpfen sich Regierungstruppen (unterstützt durch eine ausländische Koalition) und verschiedene aufständische Gruppierungen. Es finden regelmässig Luftangriffe auf verschiedene Ziele statt. Auch Sana’a und Aden sind immer wieder von bewaffneten Auseinandersetzungen und Angriffen mit Raketen und Drohnen betroffen. Im Land und in den Küstengewässern werden auch Minen eingesetzt. Dieser Konflikt fordert tausende von zivilen Opfern.
Zeitweise werden Blockaden über sämtliche Land-, Flug- und Schiffsverbindungen verhängt, von denen auch die Insel Sokotra betroffen ist.
Im ganzen Land besteht ein hohes Risiko von Entführungen mit terroristischen, politischen oder kriminellen Hintergründen. Bei den Entführungsopfern hat es sich bisher um einheimische Personen sowie ausländische Staatsangehörige gehandelt, die in Jemen reisten, studierten oder arbeiteten. Beispiele von Entführungen:
- im März 2022 zwei ausländische Mitarbeitende eines Hilfswerks im Hadramaut
- im Februar 2022 fünf Mitarbeitende der UNO im Gouvernorat Abyan
Im ganzen Land besteht ein hohes Risiko von terroristischen Akten gegen in- und ausländische Personen und Einrichtungen, einschliesslich gegen humanitäre Organisationen. Regelmässig fordern Anschläge Todesopfer und Verletzte.
Beachten Sie auch die Rubrik
Terrorismus und Entführungen
Bei Demonstrationen kann es zu gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und den Sicherheitskräften kommen.
Im Indischen Ozean und auch in den jemenitischen Gewässern ist Piraterie verbreitet, besonders im Golf von Aden. Beachten Sie die spezifischen Informationen:
Maritime Piraterie