Catherine Rollier: gender / no gender

Donnerstag, 20.09.2018 – Mittwoch, 24.10.2018

Ausstellung

Das Potential des Seins undWirkens wird dort beschrieben, wo entgegengesetzte Kräfte zusammenkommen und sich im und durch das jeweils Andere entwickeln und entfalten. Das Ganze kann als Einheit empfunden werden, wenn jedes Teil Elemente des anderen in sich enthält. In diesem Sinne birgt der Titel dieser Ausstellung die Vorstellung des Zusammengehörigen als schöpferisches Potential in sich, wo eine Differenzierung nur durch die Wahrnehmung der Einheit möglich wird und umgekehrt. Dieser Art entfaltet die Strenge der Graphiken von Stephan Fillitz zusammen mit den – einer Partitur gleichen – dynamischen Arbeiten von Catherine Rollier eine komplementäre Synthese. Die Fülle des Nichts, ein Prinzip das in der fernöstlichen Kultur des Zens wiederzufinden ist und die Vorstellung einer Unendlichkeit von Räumen im Raum evoziert, ist in Fillitz’ Werk von besonderem Stellenwert. Catherine Rolliers Arbeiten suggerieren gleich einer immerfort währenden, endlosen Partitur ein Prinzip des stets Verändernden und als solchem Stabilen. Multiple Rhythmen – a-tonal harmonisch, im Kontrapunkt parallel, entgegengesetzt miteinander – zusammenbetrachtet findet man sich vor Arbeiten, die mit jeder Betrachtung neue Sphären evozieren. Diese treten, für sich stehend, miteinander in Austausch und erzeugen weitere Räume eines immerfort währenden Werdens. Lässt man sich auf dieses Kräftefeld ein, wird man sich dem Potential der Verbindung zweier Prinzipien bewusst und damit zugleich, dass es nicht darum geht sie jeweils zu negieren sondern, im Gegenteil, das jeweils Eigene anzuerkennen und das schöpferische Prinzip des Zusammenwirkens bewusst wahrzunehmen.

Eröffnung: 20. September 2018, 18-20 Uhr
Ausstellungsdauer: 21. September bis 24. Oktober 2018

Ort: Galerie Gabriel, Seilerstätte 19, 1010 Wien