Der bevorstehende Winter wird erfahrungsgemäss Temperaturen unter null Grad bringen und die äusserst schwierige Lage der Kriegsvertriebenen im Norden Iraks zusätzlich verschärfen. Gemäss dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR sind nur die allerwenigsten Zelte in den Flüchtlingslagern für den Winter ausgerüstet. Vor diesem Hintergrund hat die Humanitäre Hilfe der Schweiz beschlossen, auf Anfrage des UNHCR eine Hilfsgüterlieferung mit Material für den Winter vorzubereiten.
Die Lieferung besteht aus 300 kälteisolierenden Zelten, vier Grossraumzelten, 300 Heizöfen, 3000 Decken, 3000 Schlafmatten, 600 Kochsets für 300 Familien bzw. 1800 Personen im Raum Erbil. Hinzu kommen auf Anfrage des lokalen Gesundheitsministeriums zwei Einheiten mit medizinischem Hilfsmaterial, die die medizinische Grundversorgung für jeweils 10‘000 Personen während drei Monaten sicherstellen können. Die rund 50 Tonnen Hilfsgüter haben einen Wert von CHF 400‘000. Das Material wird am 25. September 2014 verladen und in Begleitung von drei weiteren Schweizer Experten in den Nordirak transportiert. Dort werden sie die Verteilung und Verwendung des Materials sicherstellen. Zwei IDA-Kits werden auf separatem Weg in den Irak geflogen.
Diese Hilfslieferung ist die erste Direktaktion der Schweiz im Irak. Zuvor wurden die Projekte von Partnerorganisationen (Internationales Komitee vom Roten Kreuz, Save the Children Schweiz und norwegischer Flüchtlingsrat) mit insgesamt CHF 8.6 Mio. im laufenden Jahr unterstützt. Mit diesen Mitteln wird materielle und Lebensmittelhilfe für die Vertriebenen, insbesondere für Familien und Kinder, im Nordirak geleistet. Zudem ist die Schweiz bereits mit drei Experten der Humanitären Hilfe im Irak präsent, welche die vor Ort tätigen UNO-Organisationen verstärken.
Die Schweiz hat die schweren Verstösse gegen das Völkerrecht im Irak wiederholt verurteilt und alle Parteien dazu aufgerufen, das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte einzuhalten.
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