Bilaterale Beziehungen Schweiz–Kosovo

Die Schweiz und Kosovo pflegen enge und vielfältige bilaterale Beziehungen. Die Schweiz zählt zu den wichtigsten Partner- und Geberländern des Kosovo.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Schweiz anerkannte am 27. Februar 2008 die Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien und nahm mit der neuen Republik Kosovo diplomatische und konsularische Beziehungen auf. Seither haben die Schweiz und Kosovo bilaterale Abkommen in den Bereichen technische und finanzielle Zusammenarbeit, Zivilluftfahrt, Personen- und Güterverkehr auf der Strasse, Handel, Investitionsschutz sowie soziale Sicherheit abgeschlossen.

Datenbank Staatsverträge

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Der Handel zwischen der Schweiz und Kosovo ist bescheiden. Die schweizerischen Investitionen in Kosovo beschränken sich in erster Linie auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Während die Schweiz heute an sechster Stelle der Exportdestinationen für kosovarische Waren steht, ist sie die erste Exportdestination für kosovarische Dienstleistungen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie und Business Process Outsourcing (BPO) geworden. Kosovo hat sich in den letzten Jahren zu einer Nearshore-Destination für Schweizer Unternehmen entwickelt

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise

Kosovo, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Friedensförderung und Menschenrechte

Die Schweiz engagiert sich u.a. in den Bereichen der Förderung des politischen Dialogs, der Integration von Minderheiten, der Vergangenheitsbewältigung, der Stärkung der demokratischen Institutionen und der humanitären Minenräumung.

Die Schweizer Armee beteiligt sich seit 1999 mit der Swisscoy an der internationalen friedensfördernden Mission KFOR der NATO. Dieses militärische Engagement basiert auf der Resolution 1244 des UNO-Sicherheitsrats.

Schweizer Armee: Friedensfördernde Einsätze im Ausland, Swisscoy

Abteilung Frieden und Menschenrechte

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Die Schweiz unterstützt den Reformprozess im Kosovo, der zu einer stärkeren regionalen und europäischen Integration des Landes beitragen soll, mit dem Ziel, das Land bei der Stärkung der Demokratie, der Entwicklung der Wirtschaft und der Steigerung des Wohlstands zu unterstützen.

Die Kooperationsstrategie 2022–2025 der DEZA, der AFM, des SEM und des SECO konzentriert sich auf folgende Bereiche:

  • Demokratische Regierungsführung und menschliche Sicherheit
  • Nachhaltige Wirtschaftsförderung
  • Klimawandel, Wasser und Gesundheit
  • Migration

Entwicklung und Zusammenarbeit

Kooperationsbüro im Kosovo

Kulturaustausch

Die Schweiz fördert den Austausch und den Dialog zwischen den Kulturschaffenden beider Länder und ist der grösste bilaterale Geldgeber in der Unterstützung der Kultur im Kosovo. Die Botschaft organisiert und fördert punktuell Kleinprojekte im Kulturbereich und ist stark engagiert im Rahmen der Frankophonie sowie der Tage der Deutschen Sprache.

Schweizerinnen und Schweizer im Kosovo

Ende 2021 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 614 Schweizerinnen und Schweizer in Kosovo.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Kosovo erklärte am 17. Februar 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien. Die Schweiz anerkannte am 27. Februar 2008 die neue Republik und nahm diplomatische sowie konsularische Beziehungen mit Kosovo auf.

Ab 1960 hatte die Schweiz Arbeitskräfte aus der damaligen Autonomen Provinz Kosovo der Föderativen Republik Jugoslawien rekrutiert. Im Zuge der Kriegswirren folgten in den 90er-Jahren Zehntausende von Flüchtlingen.  Während des Konflikts von 1998 bis1999 leistete die Schweiz humanitäre Hilfe und führte Programme zur Rückkehr und Wiedereingliederung von Flüchtlingen und Vertriebenen durch. Diese Aktivitäten wurden später von Wiederaufbau- und Entwicklungsprogrammen abgelöst.

Kosovo, historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis