Die DEZA unterstützt ein Bildungsprojekt in den Regionen Dosso und Maradi im Süden des Landes wo Schulabbruch und Schulversagen ein grosses Problem sind.
2010 beendete lediglich die Hälfte der Schulkinder von Dosso und Maradi die Grundschule. Und rund 45% der Schülerinnen und Schüler schafften im sechsten Schuljahr die Abschlussprüfung der Primarstufe nicht.
Dafür gibt es verschiedene Gründe: Einige Kinder können wegen der fehlenden Infrastruktur oder aus wirtschaftlichen Gründen nicht zur Schule gehen. Zudem gehen die Unterrichtsinhalte oft an den Bedürfnissen und Lebensumständen der Schulkinder vorbei.
Die DEZA unterstützt Nigers Bemühungen für eine bessere Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen und somit für eine bessere Qualität der Schulbildung.
Unterstützung für Lehrerinnen und Lehrer
Die DEZA fördert mit ihrem Projekt vor allem die pädagogische Grundausbildung der Lehrpersonen. Zwischen 2012 und 2013 konnten über 4000 angehende Lehrerinnen und 2000 angehende Lehrer von der verbesserten Ausbildung an den Lehrerseminaren von Dosso und Maradi profitieren.
Damit die Studierenden in ihren Praktika besser unterstützt werden, wurde rund 2400 Lehrpersonen eine Weiterbildung ermöglicht. In den von der DEZA finanzierten Workshops konnten sich zudem 350 Inspektorinnen und Inspektoren und pädagogische Beraterinnen und Berater in Supervision weiterbilden, was ebenfalls den künftigen Lehrkräften zugute kommen dürfte.
Qualifiziertes Personal ist knapp
Von 58’000 nigrischen Lehrkräften waren im Jahr 2013 lediglich 12’000 im öffentlichen Dienst angestellt. 46’000 Lehrerinnen und Lehrer stehen in prekären Vertragsverhältnissen. Davon sind rund 12’000 Personen ohne pädagogische Grundausbildung im Lehrberuf tätig. In vielen Fällen sind zudem Bildungsniveau und Sprachkompetenz nicht ausreichend.
Die Situation ist vor allem an den neuen Schulen in den entlegenen Gebieten problematisch, wo qualifiziertes Personal fehlt.
Die DEZA unterstützt daher pragmatische Lösungen, die eine bessere Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer im ganzen Land fördern. 2012 und 2013 absolvierten rund 10’000 Lehrpersonen eine beschleunigte pädagogische Grundausbildung. Mehr als 18’500 Lehrende konnten dank Weiterbildungen ihre Kompetenzen in den Unterrichtssprachen und im Umgang mit Unterrichtsmaterial verbessern.
Zweisprachiger Unterricht
Im Niger werden etwa zehn nationale Sprachen gesprochen, doch in der Schule dominiert Französisch als offizielle Sprache. Kinder eignen sich ihr Grundwissen indes besser an, wenn sie in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Daher setzt Nigers Bildungsstrategie auf das Konzept des zweisprachigen Unterrichts ab dem ersten Schuljahr. Damit die Strategie auch umgesetzt wird, finanziert die DEZA die Entwicklung von Schulmaterialien und von Lehrgängen für Lehrpersonen in den Landessprachen.
Positive Auswirkungen auf die Ausbildung
Mit ihrem Projekt engagiert sich die DEZA an der Seite der nigrischen Regierung im Kampf gegen den Schulabbruch und für eine bessere Schulbildung. Auf diese Weise können die Zukunftsaussichten einiger Tausend junger Menschen in Niger verbessert werden. Die Schweizer Unterstützung setzt auf verschiedenen Ebenen an und zielt mit den folgenden Massnahmen auf eine qualitative Verbesserung der gesamten Bildungskette ab:
- Professionalisierung des Lehrkörpers
- Stärkung der pädagogischen Weiterbildungsmöglichkeiten
- Vermittlung der Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen
Das Projekt unterstützt auch Lehrerseminare und regionale Bildungsdirektionen mit dem Ziel, die administrativen Fertigkeiten und Managementkompetenzen zu fördern.