Bilaterale Beziehungen

Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Serbien sind dynamisch und vielfältig. Sie sind geprägt durch enge menschliche und kulturelle Beziehungen, eine Reihe bilateraler Abkommen und eine gute Zusammenarbeit in multilateralen Organisationen.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Zwischen den Aussenministerien beider Länder bestehen häufige und regelmässige Kontakte. Zahlreiche Abkommen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Migration und Sozialversicherung, regeln die Beziehungen, die durch die Präsenz einer grossen serbischen Gemeinschaft in der Schweiz geprägt sind.

Auch die Zusammenarbeit in multilateralen Bereichen ist intensiv: Die Schweiz und Serbien übernahmen 2014–2015 nacheinander den Vorsitz der OSZE und arbeiten in den von der Schweiz geleiteten Stimmrechtsgruppen in der Weltbank, im Internationalen Währungsfonds und in der Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zusammen.

Datenbank Staatsverträge

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Institutionell ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit durch jährliche Regierungstreffen in Form einer gemischten Kommission und Wirtschaftsforen geprägt, in denen Prioritäten festgelegt und allfällige Schwierigkeiten besprochen werden und auf Investitionsmöglichkeiten hingewiesen wird.

Bei den Handelsbeziehungen besteht Entwicklungspotenzial. Serbien ist für die vor Ort vertretenen Schweizer Unternehmen ein attraktiver Markt.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise

Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Forschende und Kulturschaffende aus Serbien können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Mit verschiedenen Hochschulkooperationen, insbesondere zwischen der Universität Zürich und der Universität Belgrad, erhöhte sich die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern . Serbien ist seit März 2019  Vollmitglied des CERN.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Seit 1991 unterstützt die Schweiz die Transition in Serbien. Die aktuelle Kooperationsstrategie sieht ein jährliches Budget von rund 26 Millionen CHF vor. 

Die Kooperationsstrategie 2018–2021 der DEZA und des SECO soll Serbien in seinen Reformvorhaben sowie auf dem Weg der europäischen Integration unterstützen.

Im Vordergrund stehen drei Tätigkeitsbereiche:

  1. Gouvernanz
  2. Wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung
  3. Nachhaltiges Energiemanagement und Stadtentwicklung.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Kulturaustausch

Zwischen der Schweiz und Serbien bestehen vielfältige kulturelle Beziehungen, namentlich in den Bereichen Tanz, Theater, Musik, Film und Literatur. Insbesondere aufgrund der Unterstützung von zahlreichen Festivals in Belgrad können sich Schweizer Kunstschaffende  an Kulturveranstaltungen präsentieren. Auch in der Schweiz trägt die serbische Gemeinschaft zur Vielfalt des Kulturaustauschs zwischen den beiden Ländern bei.

Schweizerinnen und Schweizer in Serbien

Ende 2018 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 2291 Schweizerinnen und Schweizer in Serbien. Viele von ihnen verfügen über die doppelte Staatsbürgerschaft.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

1919 anerkannte die Schweiz das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 Jugoslawien). 1940 wurde in Belgrad eine schweizerische Gesandtschaft errichtet (ab 1957 Botschaft). Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Föderative Volksrepublik Jugoslawien.

1991–1992 erfolgte die teilweise gewaltsame Abspaltung der Teilrepubliken. Übrig blieb die Bundesrepublik Jugoslawien, ab 2003 Union Serbien und Montenegro genannt.

2006 trat Montenegro aus diesem Staatenbund aus. Als Nachfolgestaat der Union Serbien und Montenegro übernahm Serbien sämtliche bilaterale Abkommen mit der Schweiz.

Serbien, Historisches Lexikon der Schweiz