Austausch von Bundespräsident Alain Berset mit Papst Franziskus in Rom

Medienmitteilung, 09.11.2023

Bundespräsident Alain Berset ist am Donnerstag, 9. November 2023, von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Der Austausch war insbesondere dem weltweiten Engagement der Schweiz und des Heiligen Stuhls für die Friedensförderung gewidmet. Ebenfalls zur Sprache kamen aktuelle Fragen wie die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine sowie die Aufarbeitung der Missbräuche im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz.

Mit dem Papst und bei einem weiteren Treffen mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin erörterte der Bundespräsident, wie die Schweiz und der Heilige Stuhl bei Friedensbemühungen etwa in Kolumbien und in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) zusammenarbeiten können. Dies knüpft an Gespräche an, die Bundespräsident Berset bei Reisen in die DRK und nach Kolumbien mit lokalen Kirchenvertretern geführt hatte. Am Donnerstag würdigte er unter anderem die Rolle der katholischen Kirche bei der Überwachung von Waffenstillständen zwischen der kolumbianischen Regierung und mehreren Rebellengruppen sowie das friedenspolitische Engagement der Laienbewegung Sant'Egidio im Südsudan.

Zur Sprache kamen des Weiteren die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten sowie der Klimawandel und die Perspektiven für die UNO-Klimakonferenz im November in Dubai. Beide Seiten tauschten sich darüber aus, welche Schritte ihre Länder und die Weltgemeinschaft gehen müssen, um der Herausforderung durch den Klimawandel zu begegnen. Ebenfalls Thema waren die sexuellen Missbräuche im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz, wie sie Mitte September durch eine Studie der Universität Zürich publik geworden waren. Der Bundesrat erwartet von der katholischen Kirche eine rasche und gründliche Aufarbeitung sowie in Zukunft wirksame Massnahmen gegen Missbrauch, wie der Bundespräsident bekräftigte.  

Weiterreise nach Paris
Von Rom aus wird der Bundespräsident nach Paris weiterreisen, wo er noch am Donnerstag an der 42. Generalsversammlung der UNO-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) teilnimmt. Am Pariser Friedensforum 2023, an dem der Bundespräsident ebenfalls teilnimmt, werden am Freitag und Samstag neben der zentralen Frage, wie die globale Gouvernanz trotz wachsender geopolitischer Rivalitäten gestützt werden kann, insbesondere der Klimaschutz, die globalen Ungleichheiten und die Erfordernisse einer vertrauenswürdigen Digitalisierung zur Sprache kommen. Unter dem Dach des Friedensforums findet auch der «One Planet - Polar Summit» zum Schutz der Gletscher und der Polarregionen statt.


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