Immer froh – toujours gai

Medienmitteilung, 01.01.2016

Kronenplatz Lenk, 03.01.2016 - Rede von Herrn Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Kronenplatz Lenk 75. Jugendskilager

Bundesratsfoto

Liebe Buben und Mädchen,
Cher garçons et filles,
Cari ragazzi,
Dear boys and girls.

Seid herzlich willkommen hier im schönen Berner Oberland
Bienvenus - benvenuti

A very warm welcome goes to all the 75 boys and girls joining us from countries all over the world.

It's a privilege and a great pleasure to have you here as our guests at my first public meeting as the president of the Swiss government.

Diese Berge, liebe Buben und Mädchen, hier sind wir mitten in meiner zweiten Heimat. Schon als Kind bin ich jeweils im Winter mit meinen Eltern, Brüdern und Schwestern hierher in die Ferien gekommen. Hier kenne ich quasi jeden Hügel und jede Kurve. Natürlich komme ich heute nicht mehr, um elegant die Hänge hinunter zu wedeln.

Auf Snowboards habe ich mich gar nie gewagt und die Alpinskier habe ich schon vor einiger Zeit in die Ecke gestellt. Dafür trifft man mich auf den Langlaufloipen oder zusammen mit meinen Hunden auf den Spazierwegen. Aber da muss man früh aufstehen.

Eines weiss ich sicher, euch wird es hier auch gefallen. So wie es den vielen tausend Mädchen und Buben gefallen hat, die in den letzten 75 Jahren das Glück hatten, hier eine Winterwoche zu verbringen. Ja, Glück musste man effektiv haben. Denn es haben sich immer viel mehr für das Juskila angemeldet, als es Plätze hatte. So musste halt das Los entscheiden.

Chers jeunes, chers invités,

75 ans, c'est un formidable jubilé pour une fantastique création. Je ne sais pas si un des fondateurs du camp de ski de la jeunesse aurait imaginé en 1941 que nous nous rassemblerions à nouveau ici pour nous réjouir d'une semaine de neige. Mais je suis persuadé qu'aucun d'entre eux n'aurait pu prédire combien le ski allait évoluer au cours de toutes ces années.

Mais je peux aussi vous retourner la question: Pouvez-vous vous imaginer à quoi cela ressemblait lorsque vos grands parents allaient skier ?

Vous auriez dormi dans le foin, pas dans de confortables lits de camp. Vous vous seriez attaché aux pieds de véritables lattes de bois, dépourvues de carres. Vous auriez porté des souliers de ski en cuir souple et vous auriez eu rapidement froid aux pieds. Et même en rêve, vous n'auriez pas pu vous imaginer les télécabines chauffés que nous avons aujourd'hui.

Bei all diesen Veränderungen - etwas ist mit Sicherheit gleich geblieben. Ihr hättet auch damals so richtig den Plausch am Schnee und am Lagerleben gehabt wie heute.

Ihr wärt so begeistert gewesen wie ihr es heute seid. Und ihr wärt genau so aufgeregt gewesen vor dem Schlussrennen wie ihr es Ende Woche sein werdet. Sport, so hat ein früherer Regierungskollege von mir immer wieder gesagt, Sport ist eine Lebensschule. Und er hat Recht. Sport lehrt uns, die eigenen Grenzen kennenzulernen und nicht gleich aufzugeben, wenn es einmal nicht so läuft, wie man möchte. Im Sport kann man lernen, wie schön es ist, zu gewinnen. Man muss aber auch lernen, mit Niederlagen umzugehen. Sport schafft Freundschaften, die oft ein ganzes Leben lang halten.

Und das ist heute nicht anders als vor 75 Jahren.

75 (settantacinque) anni fa c'era la guerra. La gente era povera, erano tempi duri. Proprio per questo era molto importante dare la possibilità a un centinaio di bambini di passare alcuni giorni di svago a contatto con la natura. Ora le cose vanno meglio, ma anche oggi viviamo tempi incerti. Avrete certamente sentito parlare anche voi di terrorismo. Trotz diesen Unsicherheiten oder gerade deswegen ist es auch heute wichtig, solche Lager wie das Juskila durchzuführen. Positive Erfahrungen sind für alle wichtig, vor allem aber für euch, liebe Buben und Mädchen.

Denn ihr seid unsere Zukunft. Ihr seid unsere künftigen Leader. Nicht nur im Sport, sondern auch in der Wirtschaft, in der Lehre, in der Forschung in der Politik. An euch liegt es einmal, das Beste aus unserer Welt zu machen.

Liebe Buben und Mädchen, liebe Gäste. Schliessen will ich mit einem Dank.

Einem Dank an alle, die sich in all den Jahren dafür eingesetzt haben, dass das Juskila reibungslos durchgeführt werden konnte. Ich danke dem Schweizerischen Skiverband (Swiss-Ski), der sich seit 75 Jahren für die Organisation verantwortlich zeichnet. Und vor allem danke ich all den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die sich ohne Lohn dafür engagieren, dass auch dieses Lager wieder ein voller Erfolg wird.

Ich wünsche euch allen ein tolles, unfallfreies Lager und viel guten Schnee, viel Sonne und vor allem viel Freude und Plausch.

Und ich rufe euch zu: Immer froh - toujours gai.

Es gilt das gesprochene Wort

Herausgeber:

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung

Präsidialjahr 2016