UNO-Nachhaltigkeitsziele: Schweiz ruft alle Akteure zu verstärkter Zusammenarbeit auf

Medienmitteilung, 18.07.2025

Das diesjährige Hochrangige Politische Forum für nachhaltige Entwicklung (HLPF) findet vom 14. bis 23. Juli 2025 am UNO-Hauptsitz in New York statt. Die Schweizer Delegation, die vom Delegierten des Bundesrates für die Agenda 2030 im EDA, Markus Reubi, geleitet wird, legt einen Fokus auf Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit.

Das HLPF beurteilt seit 2016 den Umsetzungsstand der Agenda 2030. Unter der Leitung des Wirtschafts- und Sozialrats ECOSOC der Vereinten Nationen berichten die Mitgliedstaaten über die Zielerreichung in ihrem Land. Jedes Jahr wird von den Mitgliedstaaten die Umsetzung eines Teils der insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beurteilt. Ebenso werden am HLPF die freiwilligen Länderberichte von Mitgliedstaaten präsentiert und diskutiert, dieses Jahr von 39 Ländern. Die Schweiz wird ihren Länderbericht 2026 präsentieren.

Analog der regionalen Vorbereitungskonferenz im April in Genf nimmt die Staatengemeinschaft am diesjährigen HLPF fünf der 17 Ziele der Agenda 2030 unter die Lupe: Gesundheit (Ziel 3), Geschlechtergleichheit (Ziel 5), nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit (Ziel 8), Leben unter Wasser (Ziel 14) sowie Partnerschaften für die Ziele (Ziel 17). Vertreterinnen und Vertreter der UNO-Mitgliedstaaten sowie nichtstaatlicher Organisationen tauschen sich über innovative Wege zur bestmöglichen Erreichung dieser Ziele aus. Die Schweiz setzt sich dabei für eine integrale und breite Herangehensweise ein. So sind beispielsweise Massnahmen zur Förderung der Geschlechtergleichheit eng verbunden mit den Bestrebungen, den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdiensten sicherzustellen oder menschenwürdige Arbeit zu ermöglichen. Auch die Zusammenarbeit über die Staatsebenen und Organisationseinheiten hinweg gilt als Schlüssel zur Erreichung der gemeinsamen Ziele.

Schweizer Fokus auf Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit

Markus Reubi, Delegierter des Bundesrates für die Agenda 2030 und Leiter der Schweizer Delegation, betont die Wichtigkeit des Multilateralismus als Leitlinie internationalen Handelns. Die Schweiz werde sich trotz der zunehmenden Herausforderungen im geopolitischen Umfeld weiterhin für den kooperativen Ansatz zur Umsetzung der universell gültigen Nachhaltigkeitsziele einsetzen. «Was wir seit 2015 erreicht haben, darf nicht in Frage gestellt werden – vielmehr können wir den Ambitionen der Agenda 2030 nur dann gerecht werden, wenn die Staaten mit den substaatlichen und regionalen Akteuren sowie mit der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an einem Strang ziehen».

Die Schweiz organisiert gemeinsam mit Katar und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) eine Veranstaltung zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum und menschenwürdiger Arbeit. Der Anlass thematisiert die Notwendigkeit, ein besseres Gleichgewicht zwischen den Anforderungen des Wirtschaftswachstums und denen der sozialen Entwicklung zu finden. Damit schaffen die Teilnehmenden ein Momentum für den zweiten Weltgipfel für soziale Entwicklung, der im November 2025 in Doha, Katar, stattfinden wird. Die Zusammenarbeit mit der in Genf angesiedelten ILO und der enge Bezug zu Menschenrechten und Handelsfragen zeigen exemplarisch, dass das internationale Genf auch in New York unverzichtbarer Teil der Lösungen und der Zielerreichung ist.

In der Schweizer Delegation sind neben dem EDA (Staatssekretariat und DEZA) auch drei weitere Departemente mit den für die Fokus-Themen zuständigen Fachämtern hochrangig vertreten. Dazu gehören das UVEK (Bundesamt für Raumentwicklung ARE), das EDI (Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG) sowie das WBF (Staatssekretariat für Wirtschaft SECO). Verstärkt wird die Delegation vor Ort durch einen Vertreter der Begleitgruppe Agenda 2030, den Leiter von UN-Global Compact Schweiz & Liechtenstein Antonio Hautle.

Umsetzung der Agenda 2030 in der Schweiz

Die Agenda 2030 ist universell ausgerichtet und umfasst fundamentale Prinzipien von A (wie Armutsbekämpfung) bis Z (wie Zusammenarbeit). Alle 193 UNO-Mitgliedsstatten haben 2015 die Agenda mit ihren 17 Zielen und 169 Unterzielen sowie einem Review-Mechanismus mit regelmässigen Länderberichten und Analysen verabschiedet.

Der Bundesrat betrachtet die Agenda 2030 als wichtigen Orientierungsrahmen für seine Nachhaltigkeitspolitik. Basierend auf dem Bundesratsentscheid von 2018 sowie auf der Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE 2030) des Bundesrats von 2021 setzt sich die Schweiz sowohl für eine bestmögliche Umsetzung der Ziele und Unterziele der Agenda 2030 als auch für einen substanziellen Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene ein.

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