Wasser- und Sanitärversorgung für syrische Flüchtlinge und ihre libanesischen Gastgeber

Projekt abgeschlossen
1000-Liter-Wassertanks
Das Libanesische Rote Kreuz installiert Latrinen und Wassertanks. © Lebanese Red Cross

Die Krise in Syrien hat erhebliche Auswirkungen auf den Libanon. Das Land beherbergt über eine Million syrische Flüchtlinge. Aufgrund dieses beispiellosen Bevölkerungswachstums und des Mangels an öffentlicher Infrastruktur bleiben elementare Bedürfnisse ungedeckt. Die DEZA unterstützt das Libanesische Rote Kreuz bei der Sicherung des Zugangs zu Wasser und sanitären Einrichtungen für syrische Flüchtlinge und Aufnahmegemeinden im Gouvernement Akkar in der Grenzregion zu Syrien. 

Land/Region Thema Periode Budget
Libanon
Wasser
Klimawandel & Umwelt
Wasserversorgung
Wasserhygiene
Reduktion von Katastrophenrisiken DRR
15.07.2017 - 31.07.2020
CHF  1’100’000

Der Libanon ist von der Krise in Syrien stark betroffen. Das Land beherbergt über eine Million syrische Flüchtlinge. Bereits vor der Krise stand die öffentliche Infrastruktur in Bereichen wie Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallbewirtschaftung stark unter Druck. Libanesen und Syrer haben grosse Mühe, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, insbesondere was den Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung betrifft. 

Die DEZA unterstützt ein Projekt des Libanesischen Roten Kreuzes (LRC), das auf die Bedürfnisse dieser benachteiligten Bevölkerungsgruppen eingeht. Das LRC erbrachte erste Grunddienstleistungen wie die Verteilung von Mülltonnen, Hygienesets und Kanistern. Es stellte zudem 1000-Liter-Wassertanks zur Verfügung, um das kostbare Gut sauber zu lagern. Das Wasser wird mit LKWs angeliefert und in die Tanks der 1010 Projekthaushalte gepumpt. 

Durch den Neubau oder die Sanierung von Latrinen und Senkgruben trägt das LRC zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Begünstigten bei. Ausserdem erhielten sie Latrinenreinigungssets und Solarlaternen für den sicheren Zugang zu Latrinen und Wasseranlagen bei Nacht. 

In einer zweiten Phase wird sich das LRC auf weitergehende und nachhaltige Massnahmen konzentrieren. Dazu gehören die Sanierung bestehender Brunnen sowie von Wasser- und Kanalisationsnetzen. Die Gemeinden werden in die Instandhaltung der Anlagen einbezogen. Das Projekt wird nach seiner Fertigstellung im Jahr 2020 27'000 Menschen in der Region zugutekommen. 

Die Wasser- und Sanitärversorgung ist ein thematischer Schwerpunkt der DEZA im Libanon. Im Jahr 2017 setzte sie im Nahen Osten 19 Millionen Franken für die Unterstützung von Projekten in diesem Bereich ein. Die Partnerschaft zwischen der DEZA und dem LRC besteht seit 2006.

informellen Siedlungen.
Gesundheit und Hygiene sind offensichtliche Anliegen in informellen Siedlungen. © Lebanese Red Cross

Verbreitete Armut

Im Gouvernement Akkar im Nordlibanon wird die Situation durch die weit verbreitete Armut noch verschärft. Über 100'000 syrische Flüchtlinge sind in dieser Region, die so gross ist wie der Kanton Solothurn, registriert. Mehr als 4000 von ihnen leben in Notunterkünften ohne Strom, Wasser und richtige Toiletten, obwohl sie den Grundstückseigentümern Miete zahlen. Wo es an Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene fehlt, werden Abfälle in Gruben entsorgt, und das Grundwasser wird verunreinigt. Deshalb breiten sich häufig Krankheiten aus, was die Spannungen zwischen den Flüchtlingen und den Aufnahmegemeinschaften verschärft.