Bilaterale Beziehungen Schweiz–Ruanda

Die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda waren lange Zeit von der Entwicklungszusammenarbeit geprägt. Heute besteht auf beiden Seiten der Wille, die Beziehungen auszuweiten und zu intensivieren. Die Schweiz wird vor diesem Hintergrund demnächst ihr Kooperationsbüro in Kigali in eine Botschaft umwandeln.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Schweiz hat eine Afrika-Strategie für den Zeitraum 2025–2028 ausgearbeitet. Die Ziele und Massnahmen für Ost- bzw. Zentralafrika werden in den Kapiteln 5.2 bzw. 5.3 dargelegt.

Die Beziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda sind gut und von der langjährigen Entwicklungszusammenarbeit geprägt. Beide Staaten engagieren sich für eine Vertiefung und Diversifizierung ihrer Beziehungen. Diese Bemühungen werden nicht zuletzt von regelmässigen hochrangigen Treffen getragen. Die bevorstehende Eröffnung einer Botschaft in Kigali soll zu einer weiteren Vertiefung der Beziehungen beitragen. 

Afrika-Strategie 2025-2028 (PDF, 40 Seiten, 3.8 MB, Deutsch)

Datenbank Staatsverträge

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und Ruanda sind bescheiden. Ruanda zählt aber zu den dynamisch afrikanische Staaten mit starkem Wachstum und hohem wirtschaftlichem Potenzial, insbesondere bezüglich Investitionen und Handel.

Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE

Friedensförderung und menschliche Sicherheit

Im Rahmen ihrer Kooperationsstrategie für die Region der Grossen Seen (Burundi, DRK und Ruanda) engagiert sich die Schweiz für Frieden, Stabilität, Armutsreduktion und den Schutz der Zivilbevölkerung. Sie unterstützt die Stärkung der demokratischen Prozesse, die Einhaltung der Menschenrechte, den sozialen Zusammenhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, namentlich für junge Menschen. Durch den Einsatz ihrer aussenpolitischen Instrumente – Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit, Friedensförderung und Menschenrechte sowie humanitäre Hilfe – will die Schweiz die Fähigkeiten der Bevölkerung im Umgang mit Krisen und Herausforderungen stärken.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Der Schwerpunkt der Schweiz in Ruanda liegt auf der Internationalen Zusammenarbeit. Seit 2009 existiert ein Regionalprogramm für die Grossen Seen (Burundi, DRK, Ruanda). Ab 2026 werden drei Länderprogramme geschaffen. Die Kernbereiche des aktuellen Engagements der Schweiz in Ruanda sind Förderung der Geschlechtergleichstellung, die Berufsbildung, Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftliche Entwicklung. Die Schweiz engagiert sich zudem für die Verbesserung der Bürgerbeteiligung und eine gute Regierungsführung. 

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Schweizerinnen und Schweizer in Ruanda

Ende 2024 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 108 Schweizerinnen und Schweizer in Ruanda und 381 ruandische Staatsangehörige in der Schweiz.

Geschichte der bilateralen Beziehungen Schweizer

Die Schweiz anerkannte Ruanda, als das Land 1962 die Unabhängigkeit erlangte. 1963 wurde Ruanda zu einem Schwerpunktland der schweizerischen Entwicklungshilfe. In diesem Rahmen waren mehrere Schweizer Staatsangehörige als persönliche Berater des ruandischen Präsidenten tätig. Nach dem Völkermord von 1994 stellte die Schweiz ihre Entwicklungszusammenarbeit für vier Jahre ein, leistete aber humanitäre Hilfe für die Opfer. Seit 2009 ist die Schweiz im Rahmen eines regionalen Programms in Ruanda aktiv. Die diplomatische Zuständigkeit für Ruanda liegt noch bis Ende 2025 bei der Schweizer Botschaft in Kenia. 

Ruanda, Historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis