Bilaterale Beziehungen

Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Südsudan konzentrieren sich aufgrund des fortdauernden Konflikts auf die humanitäre Hilfe und die Friedensförderung.

Das Grosse Horn von Afrika, zu dem auch der Südsudan gehört, ist einer der fünf geografischen Schwerpunkte der Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Die Beziehungen der Schweiz zum Südsudan reichen schon in die Zeit vor der Staatsgründung zurück. Die Schweiz ist seit den 1980er-Jahren im Land – damals noch Teil des Sudans – humanitär tätig und setzt sich für die Konfliktlösung sowie die Gewaltprävention ein. Seit der Unabhängigkeit des Südsudans 2011 hat die Schweiz diese Partnerschaft intensiviert. Sie hat ihr Engagement auf die Entwicklungszusammenarbeit ausgeweitet, um die Resilienz der betroffenen Bevölkerung nachhaltig zu stärken.

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Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die Handelsbeziehungen sind relativ bescheiden. Einige Firmen mit Sitz in der Schweiz sind im südsudanesischen Rohstoffsektor tätig.

Friedensförderung und menschliche Sicherheit

Interne Konflikte betreffen den Südsudan seit seiner Unabhängigkeit, was weitreichende humanitäre Konsequenzen zur Folge hat. Die Schweiz unterstützt den südsudanesischen Friedensprozess auf nationaler und lokaler Ebene und trägt zur Debatte über eine wirksame und integrative Regierungsführung bei. Die Aktivitäten im Bereich der Friedensförderung werden von einem Berater für menschliche Sicherheit mit Sitz in Juba begleitet und umgesetzt.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Die Schweiz leistet im Südsudan langjährige humanitäre Hilfe. Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz stützt sich auf ein Mehrjahresprogramm mit drei Schwerpunkten: Ernährungssicherheit, Schutz und Friedensförderung.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Schweizerinnen und Schweizer im Südsudan

Ende 2020 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 16 Schweizerinnen und Schweizer im Südsudan und 14 südsudanesische Staatsangehörige in der Schweiz.

Geschichte der bilateralen Beziehungen

Die Schweiz vermittelte 2002 gemeinsam mit den USA einen Waffenstillstand in den Nuba-Bergen, das sogenannte Bürgenstock-Abkommen. Danach übernahm die Schweiz eine aktive Rolle bei der Aushandlung und der Umsetzung des umfassenden Friedensabkommens für den Sudan 2005, das die Grundlage für das Unabhängigkeitsreferendum im Südsudan 2011 schuf.

Die Schweiz anerkannte den Südsudan 2011 gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft. Der Südsudan eröffnete 2012 eine ständige Vertretung in Genf, die auch als Botschaft in der Schweiz akkreditiert ist. Die Schweiz verfügt seit 2006 über ein Kooperationsbüro in Juba.

Die beiden Länder haben bisher noch keine bilateralen Abkommen miteinander abgeschlossen.

Südsudan, Historisches Lexikon der Schweiz