Fussball, Skifahren und Eishockey sind in der Schweiz besonders beliebt. Skifahren ist ein veritabler Nationalsport, der in den Wintermonaten zahlreiche Skibegeisterte auf die Pisten lockt. Eishockey ist in der Schweiz sehr populär, was sich in den hohen Publikumszahlen in den Stadien ausdrückt. Mit Tausenden von Spielen, die jedes Wochenende ausgetragen werden, ist Fussball eine der am häufigsten ausgeübten und beliebtesten Sportarten.
Nationalsportarten
Fussball ist die beliebteste Sportart in der Schweiz, bei Jung und Alt, bei Spielerinnen und Spielern und beim Publikum. Mit rund 300’000 Mitgliedern ist der Schweizerische Fussballverband der mitgliederstärkste Sportverband der Schweiz.
Das Skifahren ist eine Schweizer Tradition, die mit dem Mythos der Berge verbunden und stark im nationalen Bewusstsein verankert ist. Die Wintersportorte des Landes gehören zu den meistbesuchten Skigebieten der Welt. Etwa ein Drittel der Schweizer Bevölkerung fährt regelmässig Ski. Das ist die zweithöchste Quote unter den europäischen Ländern.
Eishockey ist in der Schweiz sehr populär. Schweizer Eishockeyspiele füllen die Stadien und sorgen für hohe Einschaltquoten. Die Spiele der National League (höchste Eishockey-Liga in der Schweiz) weisen eine der höchsten Besucherfrequenzen in ganz Europa auf.
Fussball
Die Schweizerinnen und Schweizer nehmen den Fussball sehr ernst. An jedem Wochenende werden rund 10’000 Fussballspiele ausgetragen.
Es waren englische Studenten und Touristen, die das Fussballspiel Mitte des 19. Jahrhunderts in die Schweiz brachten. Vom Genfersee breitete sich das Spiel rasch auch in der Deutschschweiz aus. Der älteste Fussballklub der Schweiz ist der 1879 gegründete FC St. Gallen.
Profi-Fussball
Im Profi-Fussball der Männer gibt es zwei Ligen mit der Super League als oberste Spielklasse und der Challenge League. Beide Ligen bestehen aus je zehn Mannschaften, die um den Titel kämpfen. In Europa ist die Super League eine der beliebtesten und meistverfolgten Ligen. Daneben gibt es den Schweizer Cup, ein Turnier, bei dem die Klubs der beiden Profiligen (Super League und Challenge League) sowie die Klubs der Amateurligen gegeneinander antreten.
Europäischer und internationaler Vergleich
Die Schweizer Vereine spielen auf europäischer Ebene eine relativ bescheidene Rolle. Der FC Basel und der BSC Young Boys sind die einzigen Mannschaften, die sich in den letzten Jahren für die Gruppenphase der Champions League und der Europa League qualifizieren konnten.
1954 hat die Schweiz die Weltmeisterschaft und 2008 zusammen mit Österreich die Europameisterschaft organisiert. Seit 1994 spielt die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft regelmässig in den grossen internationalen Wettkämpfen mit. Bei der UEFA EURO 2020, die 2021 ausgetragen wurde, erreichte die Nationalmannschaft das Viertelfinale. Es war das erste Mal seit 1954, dass die Schweiz ein Spiel in der direkten Ausscheidung gewann!
Die Junioren-Mannschaften qualifizieren sich regelmässig für die Welt- und Europameisterschaft, wo sie mit hervorragenden Resultaten glänzen. Im Jahr 2009 hat die Schweizer Nationalmannschaft der U-17-Junioren die Weltmeisterschaft gewonnen.
1970 wurde der Frauenfussball durch die Gründung einer eigenen Damenliga mit 18 Teams und 270 Spielerinnen gestärkt. Damals fanden auch die ersten internationalen Spiele statt. Heute gibt es in der Schweiz mehr als 25’000 lizenzierte Spielerinnen und über 500 Vereine mit Frauensektionen. Das Schweizer Frauen-Nationalteam gehört zu den Top 20 in der FIFA-Weltrangliste.
Ski
Auf der Rangliste der beliebtesten Skidestinationen der Welt belegt die Schweiz den sechsten Platz. Der Skisport wird von einem grossen Teil der Bevölkerung ausgeübt und ist in manchen Regionen wie dem Wallis oder Graubünden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Zermatt, Adelboden, Davos, Verbier und St. Moritz sind die Wintersportzentren mit den höchsten Besucherfrequenzen.
Die ersten Skiclubs wurden 1893 in Glarus, 1900 in Bern und 1901 in Zürich gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts begannen Orte wie Davos und St. Moriz, Skifahrerinnen und Skifahrer anzulocken. Seit etwa 1950, als die Skipisten mit Skiliften ausgestattet wurden, entwickelte sich das Skifahren zu einem regelrechten Volkssport und zu einem Phänomen des Massentourismus. Ende der 1990er-Jahre erlebte auch das Snowboarden einen grossen Aufschwung. Seit 2008 ist die Zahl der Snowboardenden jedoch relativ konstant, während die Zahl der Skifahrerinnen und Skifahrer deutlich gestiegen ist. Die Begeisterung für das Skifahren wird bereits in der Kindheit geweckt: Traditionell sollte in der Schweiz jedes Kind zumindest einmal während seiner obligatorischen Schulzeit eine Woche in einem Wintersportlager in den Bergen verbracht haben, fernab vom formellen Unterricht.
Schweizer Sportlerinnen und Sportler gehören zu den Besten im alpinen Skisport und in verwandten Disziplinen wie Skispringen, Langlauf, Freestyle und Snowboard. Die Schweiz ist eines der führenden Länder in der Nationenwertung des alpinen Skiweltcups. In den Saisons 2019/20 und 2020/21 führte sie diese Rangliste an, in der die gesamten Weltcuppunkte aller Skirennfahrerinnen und Skirennfahrer berücksichtigt werden. Zu den bekanntesten Fahrerinnen und Fahrern der letzten Jahrzehnte gehören Marco Odermatt, Lara Gut-Behrami, Michelle Gisin und Beat Feuz. Einige frühere Schweizer Ski-Cracks zählen heute noch zu den Weltbesten aller Zeiten und sind in der Rekord-Statistik prominent vertreten. Viele von ihnen – darunter Pirmin Zurbriggen, Vreni Schneider, Erika Hess und Bernhard Russi – haben sich zudem jahrzehntelang für den Sport engagiert.
Eishockey
Die Eishockeybegeisterung ist in der Schweiz sehr gross. Die Spiele der National League stossen auf grosse Beachtung: Die durchschnittliche Besucherzahl pro Spiel liegt bei über 7000. Das Stadion des Schlittschuhclubs Bern (SCB) weist mit durchschnittlich 16’000 Zuschauerinnen und Zuschauern pro Spiel die höchste Besucherfrequenz in ganz Europa auf.
Die oberste Liga, die National League (früher Nationalliga A oder NLA) setzt sich aus 13 Mannschaften zusammen, die 52 Wettkämpfe austragen. Die ersten sechs Mannschaften sind qualifiziert, um in den Play-offs gegeneinander anzutreten (Play-offs: Viertelfinale, Halbfinale und Finale). Die Mannschaften auf den Plätzen 7 bis 10 kämpfen um die letzten beiden Qualifikationsplätze. Anschliessend an die Qualifikation ermitteln die besten acht Mannschaften den Schweizer Meister in den Play-offs, die im Modus «Best of seven» gespielt werden. Die Swiss League (früher Nationalliga B oder NLB) besteht aus 11 Teams und stellt die zweithöchste Eishockey-Liga der Schweiz dar. Die dritthöchste Liga im Schweizer Eishockey, bisher MySports League genannt, wird ab der Saison 2022/23 MyHockey League heissen.
Der HC Davos ist der erfolgreichste Schweizer Eishockey-Club, gefolgt vom SCB und den ZSC Lions. International haben die ZSC Lions 2009 die Champions League gewonnen. Eine Handvoll Schweizer Eishockey-Profis spielen in der National Hockey League (USA/Kanada).
2009 organisierte die Schweiz die Eishockey-Weltmeisterschaft mit Bern und Kloten als Austragungsorten. In Davos findet jedes Jahr der Spengler Cup statt, ein 1923 gegründetes internationales Turnier. Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) hat seinen Hauptsitz in Zürich.
In der Schweiz wird auch Landhockey gespielt, im Sommer draussen und im Winter in Hallen. Der Welthockey-Verband (FIH) hat seinen Sitz in Lausanne.
Florence Schelling: Chefin in einer Männerbastion, houseofswitzerland.org