Das Schweizer Engagement in Afghanistan zielt darauf ab, Armut, menschliches Leid und den Verlust von Menschenleben zu reduzieren. Die Schweiz trägt dazu bei, die Achtung der Menschenrechte zu erhöhen und den Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Darüber hinaus trägt die Schweiz zur Verbesserung der ländlichen Lebensgrundlagen bei und fördert den Zugang zu qualitativ hochwertiger Grundbildung.
Afghanistan
Krise in Afghanistan
Aufgrund der Sicherheitslage schloss die Schweiz am 15. August 2021 vorübergehend ihr Kooperationsbüro in Kabul. Das schweizerische und das lokale Personal wurden mit ihren Familien evakuiert.
Angesichts der humanitären Bedürfnisse entschied der Bundesrat am 8. September 2021, sein Engagement für die notleidende Bevölkerung in Afghanistan und der Region zu verstärken. Im Dezember 2021 bewilligte das Parlament 60 Millionen Franken für die Jahre 2021 und 2022. Die Mittel werden über das IKRK, UNO-Organisationen, unabhängige internationale Organisationen und NGO, die in fragilen Kontexten tätig sind, direkt der Bevölkerung zugutekommen. Die De-facto-Regierung der Taliban erhält keine Gelder.
Die Lebensbedingungen in Afghanistan sind äusserst schwierig. Fast 25 Millionen Afghaninnen und Afghanen sind von einer Hungersnot bedroht. Aufgrund der Sanktionen und des Zusammenbruchs des Bankensystems werden keine Löhne mehr ausbezahlt. Zudem funktioniert die Grundversorgung nicht mehr, und die Preise steigen, was die Menschen in die extreme Armut treibt. Die Schweiz versucht, die Nothilfe mit Massnahmen zur Stärkung der Resilienz der Bevölkerung sowie zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu verknüpfen. Die Mehrheit der DEZA-Programme in den Bereichen Schutz und Rechtsstaatlichkeit, Landwirtschaft und Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen sowie Grundbildung wurden an den neuen Kontext angepasst.
Anfang 2023 lanciert die DEZA ihr nächstes Kooperationsprogramm mit Afghanistan für die Jahre 2023 und 2024.
Weiterführende Informationen:

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Botschaft |
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Mission / Delegation / Ständige Vertretung |
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Generalkonsulat |
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Honorarvertretung |
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Kooperationsbüro |
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Büro Erweiterungsbeitrag |
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Botschaft mit Kooperationsbüro |
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Botschaft mit Regionalem Konsularcenter |
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Swiss Business Hub |
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Swissnex |
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Stadt |
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Hauptstadt |
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Umstrittene Grenze |
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Fluss |
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See |
In den letzten vier Jahrzehnten war Afghanistan Schauplatz von verschiedenen bewaffneten Konflikten. Die lange Zeit des Krieges hat enormes menschliches Leid verursacht. Die Institutionen wurden geschwächt und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung wurde behindert. Afghanistan gehört heute zu den ärmsten und fragilsten Ländern der Welt. Dennoch wurden seit 2001 wichtige Fortschritte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, ländliche Entwicklung, Justiz und gute Regierungsführung erzielt. Eine weitere internationale Unterstützung der afghanischen Reformagenda ist enorm wichtig, um die bisher erreichten Resultate zu erhalten und sicherzustellen, dass alle Afghaninnen und Afghanen gleichermassen von diesen Fortschritten profitieren können.
Die Schweiz zeichnet sich in Afghanistan durch ihre langjährige Erfahrung und durch die hohe Qualität der umgesetzten Projekte aus. Ziel der Schweizer Kooperationsstrategie für Afghanistan 2019-2022 ist es, Armut, menschliches Leid und den Verlust von Menschenleben in Afghanistan zu reduzieren. Sie fördert eine friedliche Gesellschaft mit rechtsstaatlichen und bürgernahen Institutionen, welche sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren. Die Aktivitäten der Schweiz richten sich auf drei miteinander verbundene Bereiche aus: 1) Rechtsstaatlichkeit und Schutz 2) Landwirtschaft und Management natürlicher Ressourcen und 3) Grundbildung.
Bilaterale APD der Schweiz | 2020 Mio. CHF |
2021 Mio. CHF |
2022 * Mio. CHF |
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Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) | |||
Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit | 21.09 | 9.95 | 12.00 |
Humanitäre Hilfe | 9.55 | 41.27 | 10.53 |
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) | |||
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | - | - | - |
Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) | |||
Zivile Friedensförderung und Menschenrechte | - | - | - |
Total DEZA/SECO/AFM | 30.64 | 51.22 | 22.53 |
Andere Bundesämter | |||
Andere Abteilungen des EDA (ASAF, AIO, usw) | - | - | .. |
Aussennetz des EDA | 2.39 | 2.90 | .. |
Staatssekretariat für Migration (SEM) | 0.29 | 1.16 | .. |
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) | 0.03 | 0.03 | .. |
MeteoSchweiz | - | - | - |
Eidg. Dep. für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) | - | - | - |
Bundesamt für Umwelt (BAFU) | - | - | .. |
Bundesamt für Statistik (BFS) | - | - | - |
Total andere Bundesämter | 2.71 | 4.09 | - |
Kantone und Gemeinden | 0.50 | .. | .. |
Total | 33.85 | 55.31 | 22.53 |
Stand am 14.04.2022
* geplant; Gesamtbetrag aufgrund der zur Verfügung stehenden Daten
.. = keine Angaben | – = Betrag ist Null oder Betrag < 5'000 CHF
Herangehensweise und Partner
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hlfe der Schweiz in Afghanistan ergänzen sich gegenseitig. Umsetzungspartner sind UN-Institutionen, sowie afghanische, schweizerische und internationale Nichtregierungsorganisationen.