Tansania

Mit ihrem Kooperationsprogramm 2021–2025 unterstützt die Schweiz Tansania beim Übergang zu einem gerechten und stabilen Land mit mittlerem Einkommen und fördert junge Menschen in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Gerade die Unterstützung von Frauen aus ärmlichen Verhältnissen trägt zur Stabilität und zum Wohlstand in der Region bei, sind Frauen doch die treibende Kraft jeglicher Veränderung. Die Schweiz stärkt staatliche Institutionen sowie lokale, nationale und internationale zivilgesellschaftliche Organisationen in den Bereichen Gesundheit, Gouvernanz, Beschäftigung und Einkommen, wobei die Geschlechtergleichstellung ein Querschnittsthema ist. 

Karte von Tansania
© EDA

Tansania ist mit 58 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in Bezug auf die Bevölkerung das sechstgrösste Land Afrikas und weist die stärkste Urbanisierung auf. 2020 stufte die Weltbank Tansania mit einem BIP pro Kopf von 1080 US-Dollar zum ersten Mal als Land mit mittlerem Einkommen im unteren Bereich ein. Allerdings profitierten nicht alle vom Wirtschaftswachstum, namentlich die ärmere Bevölkerung konnte ihr Einkommen nicht steigern. Rund 14 Millionen Menschen leben unter der nationalen Armutsgrenze von 21 US-Dollar pro Monat. Armut herrscht insbesondere in ländlichen Gebieten, unter jungen Menschen und in von Frauen geführten Haushalten. 

Politisch steht Tansania nach fast zwei Jahrzehnten langsamer, aber stetiger Fortschritte vor der Erreichung einer inklusiveren Demokratie, wobei zivilgesellschaftliche Organisationen und demokratische Prozesse aktuell starken Zwängen unterliegen. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung hat sich zwar verbessert, aber die Qualität der Dienstleistungen ist ungenügend. Ausgeprägte und anhaltende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, die hauptsächlich auf traditionelle soziale Normen und das tansanische Rechtssystem zurückzuführen sind, behindern eine nachhaltige Entwicklung. Weil das BIP weitgehend von den natürlichen Ressourcen abhängt (z. B. Agrarexporte), wirkt sich der Klimawandel auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung Tansanias aus.

Effiziente, effektive und inklusive staatliche Institutionen

Die Schweiz trägt zur Stärkung der wichtigsten staatlichen Institutionen und lokalen Behörden bei, damit diese effizienter, effektiver, systematischer und nachhaltiger arbeiten, die Gesellschaft rascher und verantwortungsvoller unterstützen, insbesondere in Bezug auf die Bedürfnisse junger Menschen, und weniger anfällig für Korruption werden.

Die Schweiz unterstützt die Ministerien bei der Formulierung und Umsetzung inklusiver und nachhaltiger Strategien und stärkt die Kapazitäten der Behörden in folgenden Bereichen: hochwertige und geschlechtersensible medizinische Grundversorgung, Dienstleistungen im Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt, Sozialschutz, arbeitsmarktorientierte Berufsbildung sowie Finanzlösungen und Innovationen, bei denen niemand zurückgelassen wird. So konnten beispielsweise im Gesundheitssektor dank der Hilfe der Schweiz bei 90% der 6000 Kliniken im Land die Dienstleistungsqualität gesteigert und die Rechenschaftslegung bezüglich der Verwendung öffentlicher Mittel verbessert werden. Darüber hinaus sicherte eine Partnerschaft zwischen der Regierung und dem Privatsektor die Medikamentenverfügbarkeit: In 80% der Kliniken kam es 2020 zu Engpässen bei wichtigen Medikamenten.

Gute Regierungsführung

Gesundheit – Ein Schlüsselfaktor der Entwicklung

Stärkung der Zivilgesellschaft

Die Schweiz will die Zivilgesellschaft schützen und stärken, damit sich die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere arme junge Frauen, frei äussern und gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen mitgestalten, kontrollieren und beeinflussen können. 

Die Schweiz fördert die Arbeit von Verfechterinnen und Verfechtern der Rechenschaftspflicht sowie von Menschenrechtsverteidigerinnen und  verteidigern zum Schutz und zur Schaffung neuer Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, insbesondere junger Menschen, sich in nationalen und lokalen Institutionen zu engagieren und diese zur Rechenschaft zu ziehen. So waren zum Beispiel zivilgesellschaftliche Organisationen und nationale Netzwerke an Monitoringprozessen beteiligt, bei denen es darum ging, die Umsetzung von Entwicklungsplänen und -budgets zu evaluieren. Ihre Rückmeldungen führten zu einer Verbesserung der Dienstleistungsqualität in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Landwirtschaft, wovon Tausende von Menschen profitierten. Die Schweiz übernimmt im Mediensektor weiterhin eine führende Rolle. Die von ihr unterstützten ländlichen Radiostationen verzeichnen steigende Hörerzahlen und liefern Millionen von jungen Menschen relevante Informationen für ihren Lebensalltag. 

Bessere Lebensbedingungen für junge Menschen

Die Schweiz engagiert sich für eine Verbesserung der Lebensgrundlagen junger Menschen, insbesondere armer junger Frauen, indem sie den Zugang zu arbeitsmarktorientieren Berufsbildungsangeboten, Innovationen und Finanzlösungen, zu Dienstleistungen in den Bereichen geschlechtsspezifischer Gewalt sowie zur sozialen Sicherung der Bedürftigsten erleichtert.

Sie fördert öffentliche Dienstleistungen und die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor in der Absicht, die sozialen und ökonomischen Perspektiven junger Menschen zu verbessern. Sie sollen neue Einkommensmöglichkeiten nutzen und ihre bestehenden Aktivitäten produktiver gestalten können. Dies führt zu einer Diversifizierung und Stabilisierung der Einkommen, sichert Lebensgrundlagen nachhaltig und trägt zur Verringerung der Einkommensarmut bei. Dank der jüngsten bescheidenen Anschubhilfe der Schweiz für Berufsbildungsprojekte konnten beinahe 90% der Zielgruppe – benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene – eine (selbständige) Erwerbstätigkeit in den Bereichen Agrarindustrie und erneuerbare Energien antreten.

Grundbildung und Berufsbildung

Privatsektorentwicklung und Finanzdienstleistungen

Transversale Themen

Gender, Gouvernanz und Klimawandel

Die Schweiz will die Gleichstellung der Geschlechter in der Regierungsführung und in den öffentlichen Institutionen fördern, die Beteiligung der Frauen in Entscheidungs- und Meinungsbildungsprozessen stärken und die Lebensbedingungen von jungen Frauen in Armut verbessern. Die Schweiz thematisiert Genderfragen im Rahmen des Politikdialogs, der Planung, des Monitorings, des Kapazitätsaufbaus und der Kommunikation. 

Die Schweiz will auf die Machtverhältnisse einwirken und die Verantwortlichen dabei unterstützen, effiziente und effektive Dienstleistungen zu erbringen, so dass die Bürgerpartizipation gestärkt wird und die Menschen die Entscheidungsträger auf allen Ebenen zur Rechenschaft ziehen können. 

In ihren Projekten berücksichtigt die Schweiz den Klimawandel als verstärkenden Einflussfaktor, beispielsweise in Bereichen wie Malariabekämpfung, Landwirtschaft und vor allem Forstwirtschaft.

Klimawandel und Umwelt

Geschlechtergleichstellung

Ansatz und Partner

Die Schweiz verfügt über eine Reihe von Instrumenten, um die tansanische Regierung und nichtstaatliche Akteure in Tansania zu unterstützen und um Partnerschaften mit schweizerischen und internationalen NGO einzugehen. Die Federführung bei der Umsetzung des Kooperationsprogramm 2021–2025 in Tansania liegt bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die vor Ort durch die Schweizer Botschaft vertreten ist. Die DEZA arbeitet ihrerseits eng mit dem Staatssekretariat des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammen.

Aktuelle Projekte

Objekt 1 – 12 von 20

Safeguard Young People (SYP) - Tanzania

Safeguard Young People Programme

01.01.2024 - 31.12.2026

With 62% of its population below 25 years, the Safeguard Young People (SYP) programme supports Tanzania’s demographic dividend. The project advances young people’s sexual and reproductive health and rights (SRHR) through a gender-responsive and inclusive policy environment, empowered youth who make informed decisions, and responsive health and education systems. SYP builds on 10 years of regional experience and UNFPA’s expertise.


Tanzania Social Action Fund (TASAF)

Ms. Maria Maguta, TASAF beneficiary in Katavi Region.

01.10.2023 - 30.09.2025

Switzerland’s contribution to Tanzania Social Action Fund (TASAF) for the implementation of the Productive Social Safety Net Program (PSSN) contributes to the protection of 1.5 milion poor households in Tanzania Mainland and Zanzibar through cash transfers, public works and livelihoods enhancement. Also evidence generated through this support will inform and reinforce Swiss engagement in national policy dialogue on social protection, beyond PSSN. 


Skills for Employment Tanzania (SET)

Beekeeping training in Mvomero District, Morogoro Region.

01.07.2022 - 30.06.2026

The project enhances youth (self-) employment by improving the Vocational Skills Development system. It supports the government and private stakeholders to expand access to quality training that matches the demand from both the economy and youth. Building on Swiss expertise, the project improves relevance of labour market data for curricula development, enhances the quality of vocational teachers, and provides access to tailored practical vocational trainings for youth, in particular women, including young mothers.


Tanzania Cultural Programme Phase 1

Nafasi Art Space

01.05.2022 - 31.12.2025

Switzerland supports Nafasi Art Space to foster cultural expressions, stimulate public engagement and enhance outreach of cultural productions. Young cultural managers are capacitated to improve the quality of cultural initiatives and micro grants are provided to amplify outreach. Furthermore, capacities of emerging cultural spaces, particularly in underserved regions, are strengthened to contribute to an accessible and inclusive cultural scene.


African Risk Capacity Programmes in Zambia and Zimbabwe

01.11.2021 - 31.10.2026

This programme will contribute towards strengthening national systems for disaster preparedness through support to drought insurance premiums and capacity building. Switzerland is thus consolidating its engagement in climate change mitigation and disasters risk reduction with the aim to sustainably minimize risk to loss of lives and assets for vulnerable men and women. The Africa Risk Capacity, a specialized agency of the Africa Union, will implement this programme. 


Direct Health Facility Financing

Zuena Hussein Ismail with her baby attended by a health worker at Makole Health Centre in Dodoma.

01.09.2021 - 30.06.2026

Together with the Tanzanian Government and development partners, Switzerland’s contribution to the reformed Health Basket Fund builds on positive results achieved so far and pursues to strengthen the health system that benefits 58 million inhabitants. Switzerland’s contribution will further expand effective decentralisation through the Direct Health Facility Financing mechanism to state and non-state primary health care providers, thus accelerating Tanzania’s progress towards universal health coverage and “Leaving no One Behind”.


Rural Resilience in Southern Africa / R4 Initiative

01.07.2021 - 30.06.2025

The R4 Rural Resilience Initiative for Southern Africa enables smallholder farmers’ adaptation to climate risk through improved resource management, insurance, livelihoods diversification, microcredit and savings. Through R4, Switzerland has become a credible and trusted partner in resilience building and its learnings have fed into policy dialogue. The emphasis of this final phase is on strengthening government and private sector, as well as the gender approach.  


Empowering Media in Tanzania

BBC Media Action presenter Melissa Michael

01.01.2021 - 31.12.2024

Citizens and governments rely on media to stay informed, communicate and be held accountable. Quality issues, revenue challenges, a difficult legal environment and security concerns limit the capacity of the Tanzanian media to play this role effectively. The Empowering Media Tanzania Program builds on long standing Swiss experience and works through contributions to six local and international media support partners to improve media quality, journalism security and content provided to young Tanzanian women. 


Impact Linked Financing for high-impact organisations suf-fering from the COVID-19 crisis

01.12.2020 - 31.12.2028

The Impact-Linked Finance Fund (ILFF) addresses major challenges, which private-sector organisations creating strong positive impact for vulnerable communities are facing due to COVID-19. These high-impact organisations (HIOs) will benefit greatly from an innovative financing approach that rewards them directly for verified outcomes. The project will focus on HIOs in Eastern and Southern Africa suffering from the COVID-19 crisis and providing important sustainable services at affordable prices to the poor.


O3+ Our Rights, Our Lives, Our Future

01.10.2020 - 14.09.2025

This project uses targeted interventions in post-secondary educational institutions in Zambia and Zimbabwe to improve access to sexual and reproductive health and rights (SRHR) among 18-24 year-olds. Working with UNESCO and Ministries of Higher and Tertiary Education, the project brings Switzerland’s lengthy experience in the HIV/SRHR field to bear by targeting an often neglected cohort of young people with tailored interventions to reduce HIV infections, unintended pregnancies, and gender-based violence. 


Innovation for Social Change

Innovation for Social Change

01.07.2020 - 31.08.2027

Switzerland promotes growth of impact-first enterprises in Tanzania through the provision of tailored technical assistance and innovative impact-linked financing (ILF) instruments. Support to enterprises is tied to their potential or proven social impact, measured against the extent of improvements in social and economic well-being among poor youths and young women. Switzerland further promotes strategic policy dialogues, paving way for systemic support to impact-first enterprises. 


Anti-Corruption Support

Anti-Corruption Support

01.04.2020 - 31.03.2025

The second phase of the Anti-Corruption Support program aims at accelerating the Swiss contribution to an institutional and social environment in Tanzania that is increasingly adverse to corruption. The main line of intervention remains technical assistance to the Prevention and Combating of Corruption Bureau (PCCB) but increasingly includes other key anti-corruption agencies. This support is complemented by activities enhancing collective action to foster a society that is increasingly adverse to corrupt behaviour. 

Objekt 1 – 12 von 20