Zugang zu Nahrung – Einsatz für nachhaltige Ernährungssysteme

Eine ausreichende, angemessene Ernährung ist ein Menschenrecht. Trotzdem leiden immer noch über 800 Millionen Menschen an chronischer Unterernährung. Die DEZA setzt sich auf verschiedenen Ebenen dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu genügend und angemessener Nahrung haben.  

Eine Frau steht inmitten eines Angebots von Früchten und stapelt Äpfel
Die DEZA setzt sich für diversifizierte Produktions- und Ernährungssysteme und für den Zugang aller Menschen zu Früchten und Gemüse ein. © DEZA

Fokus der DEZA

Die DEZA will eine nachhaltige Ernährungsgrundlage für alle erreichen. Darum fördert sie eine Landwirtschaft, Märkte und eine Ernährungspolitik, die auch den ärmsten und am meisten benachteiligten Bevölkerungsschichten einen gesicherten Zugang zu angemessener Nahrung garantieren. Bei ihrer Arbeit berücksichtig die DEZA das gesamte Ernährungssystem «vom Feld bis auf den Teller», welches das Vorhandensein und die Qualität von Nahrungsmitteln beeinflusst.

In akuten Krisen spielt die direkte Lieferung von Nahrungsmitteln eine wichtige Rolle. Vermehrt unterstützt die DEZA jedoch Projekte, mit denen eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung längerfristig angestrebt wird mit lokal funktionierenden Märkten. Dies mit dem Ziel, im Falle einer Krise die Nahrungsmittelhilfe effizienter und auf die am meisten gefährdeten Menschen konzentriert ausrichten zu können.

Die DEZA fokussiert insbesondere auf die Rolle von Frauen und jungen Menschen in der Nahrungsmittelproduktion und Ernährung.Sie setzt sich für deren Zugang zu Ressourcen und zu Bildung ein. Junge Menschen suchen oft eine Perspektive in der Land- oder Ernährungswirtschaft, sowohl auf dem Land als auch in städtischen Gebieten. Mit einem soliden Ausbildungsangebot zum biologischem Anbau oder mit „start-up“ Gelegenheiten für Detailhandel mit Nahrungsmitteln in der Stadt sorgt die DEZA für bessere wirtschaftliche Aussichten und parallel für eine Stärkung der Ernährungssysteme.

Um den Zugang für alle, insbesondere für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, zu verbessern, ist die DEZA in folgenden Feldern aktiv:

Recht auf Nahrung

Die DEZA beteiligte sich aktiv an der Erarbeitung der «Freiwilligen Leitlinien zur Unterstützung der schrittweisen Verwirklichung des Rechts auf angemessene Nahrung im Rahmen der nationalen Ernährungssicherheit» der UNO von 2004 und setzt sich seither für deren Umsetzung ein. In der Folge passten verschiedene Länder ihre Politik, Gesetze und Institutionen den Leitlinien entsprechend an. Die DEZA setzt sich zudem dafür ein, dass z.B. Zivilgesellschaftsorganisationen die Umsetzung des Rechts überwachen und Regierungen auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen können.

Ausgewogene Ernährung

Die DEZA setzt sich dafür ein, dass alle Menschen neben genügend Grundnahrungsmitteln auch Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung haben. Zu diesem Zweck unterstützt sie diversifizierte landwirtschaftliche Produktions- und Ernährungssysteme. Informations- und Sensibilisierungsarbeit, Bildung, der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Gesundheit sowie eine schonende Verarbeitung und fachgerechte Lagerung von Nahrungsmitteln spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Ernteprognosen und -versicherungen

Die DEZA nutzt neue Technologien wie Satellitendaten mit Radartechnologie für die Erstellung von Ernteprognosen und Mikroversicherungen in der Landwirtschaft. Ernteprognosen etwa helfen, Nahrungsmittelkrisen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu intervenieren um Menschen vor Notsituationen und Hungerperioden zu bewahren. Mikroversicherungen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern oder Versicherungen für Länder – z.B. gegen Flut und Trockenheit – entwickelt die DEZA in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor. Sie sind ebenfalls wichtig um zu verhindern, dass mehr Menschen tiefer in die Armut abrutschen.

Hintergrund

Hunger und Mangelernährung stellen grosse Herausforderungen dar. Von 1992 bis 2015 ist der Anteil der hungernden Menschen von 23 auf 12 Prozent der Weltbevölkerung gesunken. Trotzdem waren 2017 gemäss der UNO annähernd 821 Millionen Menschen chronisch unterernährt.

Besonders in den ersten 1000 Tagen im Leben eines Kleinkinds ist eine ausreichende und nährstoffreiche Nahrung sehr wichtig, da ansonsten bleibende Schäden entstehen können. Laut dem „Global Nutrition Report 2018“ sind über 240 Millionen Kinder unter fünf Jahren von chronischer oder akuter Fehlernährung betroffen und mehr als 2 Milliarden Menschen leiden an einer Unterversorgung an Vitaminen oder Mineralstoffen. Um dem entgegenzuwirken, können Nahrungsmittel mit solchen Mikronährstoffen angereichert werden. Sinnvoller wäre es aber, diesen Menschen über eine diversifizierte landwirtschaftliche Produktion den Zugang zu einer breiteren Palette von Nahrungsmitteln zu erleichtern.

Das Recht auf angemessene Ernährung ist in der Menschenrechtserklärung von 1948 verankert. Rechtlich verbindlich wurde es mit Artikel 11 des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (Covenant on Economic, Social and Cultural Rights, ICESCR). In der Schweiz trat der ICESCR 1992 in Kraft.

Um die Ernährungssysteme global zu verbessern, nutzt die DEZA spezifisch die Innovationskraft der Schweizer Universitäten und privater Unternehmungen. Derartige Partnerschaften reichen von der Erforschung nachhaltiger landwirtschaftlicher Anbausysteme über die wissenschaftliche Aufbereitung praktischer Erfahrungen in der Ernährungswirtschaft bis zur Entwicklung und Anwendung technologischer Lösungen. Über den internationalen Politikdialog trägt die DEZA zur Verbreitung dieser Innovationen bei. Sie greift dabei auf die jahrzehntelange eigene Erfahrung und auf solche von schweizerischen nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen in landwirtschaftlichen Projekten und in der Zusammenarbeit mit bäuerlichen Organisationen zurück.

Dokumente

Aktuelle Projekte

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JIGITUGU+: Appui au renforcementd es competences des jeunes femmes et hommes ruraux dans le secteur agricole

01.02.2025 - 31.12.2028

A travers ce projet intégré, la Suisse veut contribuer à relever les défis des zones rurales du Mali en mobilisant les ressources locales. Il vise à renforcer la résilience, promouvoir l’éducation et l’emploi des jeunes et des femmes, et améliorer la sécurité alimentaire. En intégrant ces publics dans des systèmes éducatifs, professionnels et agricoles adaptés, le projet aspire à un impact durable, notamment par l’augmentation des revenus, la promotion de pratiques agroécologiques et le renforcement des institutions locales.


Programme d’appui à la petite irrigation-PAPI

01.01.2025 - 31.12.2028

Au Niger, dans un contexte de transition politique, la sécurité alimentaire demeure un enjeu majeur. Elle dépend notamment des performances des exploitations familiales qui parviennent difficilement à assurer leur propre alimentation. La Suisse accompagne la petite irrigation pour offrir en particulier aux femmes et aux jeunes des opportunités d’emploi et de revenus agricoles, mais aussi pour moderniser les exploitations familiales et contribuer ainsi à la sécurité alimentaire du pays.


Core Contribution to HEKS/EPER 2025-28

01.01.2025 - 31.12.2026

HEKS/EPER, through an extensive network of partners, engages in inclusion, equal rights, peacebuilding, and resilience by empowering people to overcome disparities and reduce poverty. The main focus is on the right and access to land and resources and their sustainable management, the right to food, agro-ecological production, inclusive markets, and climate justice and adaptation for improved resilience. Increasingly well anchored in humanitarian aid, HEKS/EPER provides emergency assistance.


Core Contribution to Alliance Biovision/CEAS 2025-2028

01.01.2025 - 31.12.2026

Biovision and CEAS jointly serve as a catalyst for an inclusive (agro-)ecological transformation that contributes to healthy, prosperous and resilient communities and a sound environment. The alliance cooperates with the public and private sector as well as with civil society in order to incubate and test new technologies in agriculture and food systems, renewable energy, sanitation and health in Sub-Sahara Africa. It intensifies impact and leverage by showcasing successful approaches and through policy dialogue at local and international levels.


Backstopping support for SDC’s Cluster Green thematic Knowledge Networks A+FS, CDE and RésEAU

01.01.2025 - 31.12.2028

As a globally active knowledge-based organisation, SDC is critically dependent on effective and efficient knowledge management. SDC’s thematic networks sit at the heart of this endeavour, rendering an essential service across the organisation and its partners by connecting network members, collecting and processing information, and retaining and distributing knowledge. State-of-the art backstopping services are essential to this activity, as is close cooperation between SDC’s thematic networks.


Core contribution to Caritas Switzerland, 2025 - 2028

01.01.2025 - 31.12.2026

Caritas Switzerland is dedicated to combating poverty and providing relief assistance in 15 countries affected by disaster and crisis, while combining humanitarian aid, development and peace building. It has strong roots in the Swiss population and partners with various Swiss actors from academia and the private sector. The organisation’s international programme focuses on Income, Climate Change and International Migration – three domains that are highly relevant in the implementation of the Swiss IC Strategy 2025-28


ARTF: Afghanistan Resilience Trust Fund administered by the World Bank (WB)

01.01.2025 - 31.12.2028

The Taliban takeover in August 2021 changed the political landscape and the socio-economic and humanitarian  situation  has  been  deteriorating. Being  a  driver of the former governments’ reform agenda, the ARTF shifted to an off-budget approach in support of over 70 percent of the Afghans with basic services (e.g. health, food security). As ARTF’s donor, Switzerland takes part in strategic decision making and supports the WB in its crucial aid coordination role in nowadays Afghanistan. 


International Fund for Agricultural Development Core Contribution 2025 – 2027 (IFAD 13)

01.01.2025 - 31.12.2027

IFAD aims at transforming rural economies and food systems by making them more inclusive, productive, resilient and sustainable. During 2025-2027, IFAD plans lifting 100 million poor rural women and men out of hunger and poverty. IFAD is one of the 24 priority multilateral organisations of the Swiss International Cooperation and shares its priorities on issues of food security, climate change, nutrition, gender and youth, through innovation and increased engagement with the private sector.


Core Contribution to Swiss Personnel Development Cooperation of UNITE 2025-2028

01.01.2025 - 31.12.2026

UNITE is a Swiss umbrellao rganisationw ith 13 member organisationse ngaged in Personnel Development Cooperation (PDC). The UNITE programme 2025-28 brings together the contribution of nine members to the implementation of the Swiss IC Strategy 2025-28 and the SDGs by strengthening and empowering local organisations in the Global South, in particular through the assignment of qualified, voluntary professionals. UNITE has developed Swiss PDC standards and contributes to the development of international PDC guidelines.



GAIN Combating Malnutrition in Rwanda through Sustainable Food Systems (GAIN CoMa SFS)

01.12.2024 - 31.12.2027

According to the newly approved National Strategy of Transformation - NST2 (2024–2029), reducing stunting and malnutrition comes among the top five priorities of the government of Rwanda (GoR) with an ambitious target of reducing child stunting from 33% to 15% by 2029. Thus, Switzerland’ support to GAIN and the collaboration with different actors across the health and food sectors: GoR, private sector and farmers assures stimulating production, access, affordability and consumption of desirable nutritious and safe foods.


Save the Children, Building Inclusive Resilience and Durable Solutions for forcibly displaced populations and vulnerable groups in Yobe State

01.12.2024 - 30.11.2027

Finding durable solutions for up to five hundred thousand current and formerly displaced persons (IDPs)  in Yobe State, Northeast Nigeria, is a critical step towards lasting peace and development in the region. This project, which is part of a multi-pronged SDC support to local authorities, will contribute to facilitate local  integration  and  return  of  IDPs  by  enhancing  agricultural  productivity,  providing  livelihood  and employment opportunities, strengthening community disaster risk reduction, and access to justice.   

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