80% des Welthandels mit Gütern wird heute im Rahmen von arbeitsteilig organisierten Wertschöpfungsketten abgewickelt, die den Weg eines Produkts vom Ausgangsmaterial bis zum Konsum abdecken. Die DEZA hilft Produzenten aus Entwicklungs- und Transitionsländern dabei, sich darin zu positionieren. So können sie vermehrt an Märkten teilnehmen und ihre Wertschöpfung steigern.
Fokus der DEZA
Die DEZA nutzt den theoretischen Ansatz der Wertschöpfungsketten-Entwicklung, um die Möglichkeiten des Marktzugangs für Produzenten in ihren Partnerländern zu analysieren sowie Eintrittsbarrieren und Potenziale aufzudecken. Durch die Betrachtung einer gesamten Wertschöpfungskette ist ein besseres Verständnis der Wettbewerbsbedingungen und der strukturellen Einbettung der Wirtschaftsaktivitäten möglich. Ziel ist es, aussichtsreiche Marktpotenziale zu erkennen und durch gezielte Fördermassnahmen zu entwickeln.
Dabei legt die DEZA den Schwerpunkt auf die Entwicklung von lokalen und regionalen Wertschöpfungsketten, an denen insbesondere arme Bauern sowie kleine und mittlere Unternehmen teilnehmen können. Die DEZA unterstützt ihre Partner unter anderem durch folgende Mittel:
- Verbesserung der Transparenz von Märkten, insbesondere durch die Analyse von Wertschöpfungsketten und einen erleichterten Zugang zu Marktinformationen
- Förderung von Produzentenvereinigungen und Anbahnung von Geschäftskontakten
- Unterstützung der Entwicklung von Netzwerken von Kleinst- und Kleinunternehmen und ihrer Teilnahme an lokalen, regionalen und globalen Märkten
- Etablierung und Ausbau wettbewerbsfähiger Dienstleistungen für Investitionsprojekte, technische Verbesserungen, Qualitätsmanagement und Qualifizierung
- Beratung von Staat und Privatwirtschaft in Fragen der Marktentwicklung und -regulierung sowie bei der Einführung von Qualitätsstandards
Hintergrund
Vom steigenden Weltbruttosozialprodukt profitieren vor allem Länder und Regionen, deren Unternehmen es gelingt, sich in lokale, regionale und globale Wertschöpfungsketten zu integrieren. Diese Unternehmen nutzen Märkte sowie Kosten- und Spezialisierungsvorteile und lernen von technologischen Innovationsprozessen. Viele Produzenten in Entwicklungsländern sind heute von Wertschöpfungsketten entweder ganz ausgeschlossen oder bieten Produkte an, die nur eine geringe lokale Wertschöpfung haben, typischerweise landwirtschaftliche Produkte.
Aktuelle Herausforderungen
Arme Bauern sowie kleine und mittlere Unternehmen haben oft Schwierigkeiten, aus lokalen, regionalen und internationalen Wertschöpfungsketten einen Nutzen zu ziehen. Ihnen fehlen zum Beispiel Informationen zur Preisgestaltung oder Beziehungen zu nationalen und internationalen Käufern. Oft gibt es auch Handelshemmnisse, die ärmere Teilnehmer in der Wertschöpfungskette besonders benachteiligen. Neben der Unterstützung der Produzenten braucht es darum oft Interventionen an verschiedenen Punkten der Wertschöpfungskette sowie die Förderung von besseren Dienstleistungen und rechtlichen Rahmenbedingungen.