Neuen Technologien und die Erhebung von Daten können dazu beitragen, die humanitäre Aktion zu verbessern, wie beispielsweise die Suche nach vermissten Personen, die Verteilung von Lebensmitteln oder finanzielle Hilfeleistungen. Zudem erhalten Entscheidungsträger schneller präzise Daten, und die betroffene Bevölkerung kann mit lebenswichtigen Informationen versorgt werden.
Die Technologien bergen aber auch Risiken: So bieten etwa die sozialen Netzwerke nicht nur einen direkten Zugang zur Bevölkerung, sondern können auch als Quelle für Desinformation, Fake News und Hassreden missbraucht werden. Hinzu kommt, dass der Zugang zu diesen Technologien nicht inklusiv ist und es immer noch an einem umfassenden Verständnis für deren Nutzung, Chancen und Risiken mangelt.
Schutz und verantwortungsvoller Umgang mit Daten in der humanitären Aktion
Auch die Datenerhebung im Rahmen humanitärer Aktivitäten bringt gewisse Herausforderungen mit sich. Wie kann sichergestellt werden, dass die erhobenen Daten nur zu humanitären Zwecken und nicht zur Überwachung oder zur Einschränkung des Zugangs zu bestimmten Sozialleistungen verwendet werden? Wie kann die Anonymität der Betroffenen gewährleistet und das Risiko einer Re-Identifizierung gesenkt werden? All diese Fragen erfordern Lösungen und gute Praktiken, damit die Vorteile der neuen Technologien maximiert und die Risiken minimiert werden können.
Das humanitäre Datenökosystem ist eng vernetzt, sodass keine Organisation die Herausforderungen allein bewältigen kann. Die Schweiz ist sich dieser Tatsache bewusst und fördert gezielt den Dialog und sektorübergreifende Partnerschaften zwischen den unterschiedlichen Akteuren: Humanitäre und internationale Organisationen, Staaten, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Privatsektor.
In Übereinstimmung mit ihrer Strategie Digitalaussenpolitik 2021–2024 setzt sich die Schweiz für einen sicheren und stabilen digitalen Raum ein und beteiligt sich an unterschiedlichen multilateralen Prozessen. Sie lancierte die Humanitarian Data and Trust Initiative zum Schutz und verantwortungsvollen Umgang mit humanitären Daten.