Schweizer Engagement in der humanitären Minenräumung 2023

Das EDA und das VBS haben im ersten Umsetzungsjahr des Aktionsplans Humanitäre Minenräumung 2023–2026 ihr globales Engagement ausgebaut. Noch immer sind gut 60 Staaten von Minen betroffen, 29 sind durch Streumunitionsrückstände belastet. Mit dem Krieg in der Ukraine ist der grossflächige Einsatz von Minen und Streumunition auch nach Europa zurückgekehrt. Die Schweiz hat 2023 deshalb einen spezifischen Fokus auf die Ukraine gelegt. Anlässlich des Internationalen Tags der humanitären Minenräumung, eine Zusammenfassung der wichtigsten Aktivitäten im vergangenen Jahr.

Ein rotes Schild mit einem Totenkopf steht auf einem Weg und warnt vor einem Minenfeld.
Ein Warnschild für ein Minenfeld in der Nähe von Hostomel im Oblast Kiev, Ukraine. © Sean Sutton/MAG

Die Schweiz engagiert sich seit gut 30 Jahren im Bereich der humanitären Minenräumung. Im Jahr 2023 wendeten das EDA und das VBS dafür rund 35.3 Millionen CHF auf. Damit gehört die Schweiz weltweit zu den 10 wichtigsten Geberländern auf diesem Gebiet. Mit ihrem Engagement fördert sie die Räumung von Minen und anderen Kampfmitteln, die Aufklärung über die Gefahren, die Opferhilfe, und die Stärkung lokaler Kapazitäten. Die Schweiz unterstützte 12 Staaten direkt durch die Finanzierung von Projekten und entsandte 14 Experten in insgesamt sechs Regionen. Sie setzt sich zudem auf diplomatischer, rechtlicher und praktischer Ebene dafür ein, dass die relevanten Übereinkommen universell umgesetzt werden.

Ziele der humanitären Minenräumung

Minen und andere Kampfmittel, wie Blindgänger oder andere explosive Kriegsmunitionsrückstände, stellen auch noch Jahre nach Beendigung der Kampfhandlungen eine grosse Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. Die humanitäre Minenräumung trägt dazu bei, die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen von Minen und anderen Kampfmitteln zu lindern. Dabei geht es einerseits direkt um das Verhindern von Unfällen und neuem Leid. Anderseits will sie die nachhaltige Entwicklung der betroffenen Gemeinschaften wieder ermöglichen. Deshalb umfasst sie neben den eigentlichen Räumungsarbeiten auch die Aufklärung über die Gefahren von Minen und anderen Kampfmittelrückständen, die Opferhilfe, die Überzeugungsarbeit für die Ächtung von Personenminen und Streumunition sowie die Vernichtung von Lagerbeständen.

Die fünf Pfeiler der humanitären Minenräumung: 1. Minenräumung, 2. Aufklärung über Gefahren, 3. Opferhilfe, 4. Überzeugungsarbeit und 5. Vernichtung der Lagerbestände.
Die fünf Pfeiler der humanitären Minenräumung: 1. Minenräumung, 2. Aufklärung über Gefahren, 3. Opferhilfe, 4. Überzeugungsarbeit und 5. Vernichtung der Lagerbestände. © EDA/VBS

Einsatzbereiche der Schweiz in der humanitären Minenräumung

Ausblick: Fokus Ukraine und weltweites Engagement

Im Jahr 2024 erfolgt der Ausbau des Schweizer Programms für die humanitäre Minenräumung in der Ukraine im Rahmen des vierjährigen Pakets von EDA und VBS. Darüber hinaus engagiert sich die Schweiz auch auf politischer und diplomatischer Ebene. Nachdem sie im November 2022 gemeinsam mit dem GICHD in Genf einen ersten Workshop zur Geberkoordination durchgeführt hat, wird sie 2024 eine Reihe von Veranstaltungen organisieren, deren Höhepunkt die auf Ministerebene stattfindende Ukraine Mine Action Conference UMAC2024 vom 17. und 18. Oktober 2024 in Lausanne sein wird.

Neben dem Fokus auf die Ukraine setzt die Schweiz auch ihr weltweites Engagement weiter. Sie wird über die Finanzierung von Projekten und die Entsendung von Spezialistinnen und Spezialisten betroffene Länder weiterhin in der Minenräumung, der Gefahrenaufklärung, der Opferhilfe und im Kapazitätsaufbau unterstützen. Noch vermehrt soll die Förderung von innovativen Methoden und Technologien erfolgen – auch in der Ukraine.

Die Schweiz wird sich zudem auch in Zukunft für die Universalisierung und umfassende Umsetzung der relevanten Konventionen einsetzen. Zuletzt wird das GICHD, welches ebenfalls weltweit tätig ist, weiterhin unterstützt.

Aktionsplan Humanitäre Minenräumung 2023–2027

Im Aktionsplan Humanitäre Minenräumung 2023-2026 hat die Schweiz festgehalten, dass sie langfristig eine Welt anstrebt, in der Menschen ohne Risiken von Minen und anderen Kampfmittelrückständen leben können und so eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung möglich ist. 

Letzte Aktualisierung 05.04.2024

Zum Anfang