Laimonas Talat-Kelpša © Botschaft von Litauen in der Schweiz
«Die Botschaft von Litauen freut sich, während des diesjährigen Locarno Film Festivals die Ausstellung für zeitgenössische litauische Kunst zu eröffnen»: Laimonas Talat-Kelpša, designierter Botschafter von Litauen in der Schweiz
Der 100. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Litauen und der Schweiz bietet die perfekte Gelegenheit, auf unsere Errungenschaften zurückzublicken. Heute arbeiten wir als Partner auf Augenhöhe zusammen und teilen in Europa und darüber hinaus dieselben Werte und Interessen. Unser Handelsvolumen erreicht CHF 250 Millionen und besitzt zusätzliches Wachstumspotenzial. Die schweizerischen Investitionen in Litauen belaufen sich auf knapp CHF 500 Millionen. Auch auf akademischer, wissenschaftlicher und kultureller Ebene findet ein reger Austausch statt. Die zahlreichen Erfolgsgeschichten unserer laufenden bilateralen Zusammenarbeit werden hoffentlich künftige Generationen dazu inspirieren, sich noch ehrgeizigere Ziele zu stecken.
Vor mehreren Jahrzehnten entdeckten litauische Archäologen während einer Expedition in der Nähe von Kaunas den Schaffhausen 3 Kreuzer. Diese Münze aus dem Jahr 1596 ist das älteste Schweizer Geldstück, das je in Litauen gefunden wurde. Sie belegt die langjährigen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Heute könnten die Transaktionen allerdings auch über den Fintech-Sektor von Litauen laufen. Gemäss dem Global Fintech Index 2020 ist Litauens Fintech-Hub der viertgrösste der Welt.
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zog es viele junge Menschen aus Litauen in die Schweiz und an die dortigen Hochschulen. So stand die Universität Basel bei der wissbegierigen Jugend an siebter Stelle der beliebtesten Destinationen. Diese Tradition setzte sich im 19. und 20. Jahrhundert fort, und auch im 21. Jahrhundert stehen die Chancen gut, dass sich diese Entwicklung weiterhin bestätigen wird, so zum Beispiel in den Bereichen Life Sciences, Biotech und Künstliche Intelligenz.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war ein Schweizer namens Matteo Castelli Litauens wichtigster Baumeister. Zusammen mit einigen Zeitgenossen, die zumeist aus dem Tessin stammten, begründete er eine eigene Architekturschule, die bis heute als «Barock von Vilnius» bezeichnet wird. Die Bauwerke aus dieser Schule prägen das heutige Erscheinungsbild von Litauen und Belarus, dazu gehören auch die bekanntesten Gebäude der Stadt Vilnius. In der Fortsetzung dieser Tradition setzen sich litauische und schweizerische Künstler und Architekten heute noch aktiver für die Entwicklung neuer urbaner und kultureller Projekte ein, die dank dem robusten Wirtschaftswachstum derzeit in beiden Ländern florieren. «Vor diesem Hintergrund freut sich die Botschaft von Litauen, während des diesjährigen Locarno Film Festivals die Ausstellung für zeitgenössische litauische Kunst zu eröffnen.»