Nairobi – Die neue Schweizer Botschaft: ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Die Schweiz setzt die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland um. Die neue Schweizer Botschaft in Nairobi ist hierfür ein gutes Beispiel: Die Bauweise des neuen Gebäudes unterstützt die einheimische Biodiversität und das damit verbundene lokale Green Belt Movement. Durch den Einsatz moderner Technologien werden Ressourcen eingespart.

Rotbraunes Botschaftsgebäude in Nairobi mit Sitzgelegenheiten im Vordergrund.
Neues Botschaftsgebäude in Nairobi © BBL

Schon auf den ersten Blick erscheint das Gebäude naturnah und grün: Das bepflanzte Dach und die erdrote Farbe des Hauses sowie eine dichte, vielfältige Garten-Vegetation bilden eine Einheit, die sich in die lokale Umgebung einfügt. Das begrünte Dach sieht nicht nur ansprechend aus, es ist auch in der Lage Feuchtigkeit zu speichern. Durch die Verdunstung entsteht so eine natürliche Kühlung des Gebäudes, ganz ohne Energieeinsatz. Die Pflanzenvielfalt trägt zur Biodiversität bei und erfüllt zudem Forderungen des Green Belt Movement (GBM). Diese lokale Umweltbewegung bestärkt die Bevölkerung – insbesondere Frauen – in ihren Bemühungen um eine nachhaltige Lebensweise. So hat sich das Haus den Bäumen anzupassen, und nicht umgekehrt. Für das neue Botschaftsgebäude heisst das: Die meisten Bäume, die vor dem Bau auf dem Grundstück standen, wurden nicht gefällt, sondern stehen heute noch dort. Die Bewässerung der Pflanzenpracht wird mit Regen- und Grauwasser sichergestellt. Das Regenwasser wird auch für die WC-Spülungen verwendet.

Temperaturausgleich dank nachhaltiger Bauweise

Auch beim Bau der neuen Botschaft wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Es wurden hauptsächlich Materialien aus der Umgebung verwendet, die mit wenig Schadstoffemissionen verbunden sind. So wurde auch der Transport von Baumaterialien möglichst gering gehalten.

Durch den geschickten Einsatz von massivem Sichtbeton werden die gemässigten Aussentemperaturen über das Jahr bestmöglich ausgenutzt. In der kühleren Jahreszeit speichert das Gebäude seine Wärme, während es im Sommer gegen die Hitze schützt. Dank einer natürlichen Nachtauskühlung wird ein angenehmes, nahezu konstantes Raumklima erreicht. Die Beheizung und die Kühlung des Gebäudes werden so auf ein Minimum reduziert. Ein baulicher Sonnenschutz ergänzt diese Massnahmen. Auf den Dächern sind Fotovoltaikanlagen installiert. Die so gewonnene Elektrizität aus der Sonnenenergie wird in den Gebäudekreislauf eingespeist und führt zu einem erhöhten Anteil erneuerbarer Energie am Strommix der Botschaft.

Letzte Aktualisierung 04.07.2022

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