Internationale Zusammenarbeit

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz orientiert sich an der Vision einer Welt ohne Armut, in Frieden und für eine nachhaltige Entwicklung. Für die Periode 2021–2024 wendet die Schweiz 11,25 Mrd. CHF für die Internationale Zusammenarbeit auf.

Schweizerische Humanitäre Hilfe nach einem Erbeben in Haiti in 2010
Die DEZA trägt dazu bei, Armut und Entwicklungsprobleme zu lindern.

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz (IZA) mindert Armut, Not und die globalen Risiken und fördert den Frieden. Für die Periode 2021-2024 definiert der Bundesrat in der Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz 2021-2024 vier gleichwertige Ziele:

  1. Wirtschaftliche Entwicklung
    zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum, zur Erschliessung von Märkten und zur Schaffung von menschenwürdigen Arbeitsplätzen beitragen
  2. Klimawandel und Umwelt
    den Klimawandel und dessen Auswirkungen bekämpfen sowie die natürlichen Ressourcen nachhaltig bewirtschaften
  3. Menschliche Entwicklung
    Leben retten, eine hochwertige Grundversorgung sicherstellen – namentlich Bildung und Gesundheit – sowie zur Verminderung der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration beitragen
  4. Frieden und Gouvernanz
    Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Geschlechtergleichstellung fördern

Mit diesen Zielen verfolgt die Schweiz auch die längerfristigen Interessen: eine friedliche und gerechte internationale Ordnung, stabile und investitionsfreundliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die Reduktion der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration sowie eine weltweite nachhaltige Entwicklung.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz zielt darauf ab, einen Beitrag zu Wirtschaftswachstum und nachhaltigem Wohlstand zu leisten. Menschenwürdige Arbeitsplätze sind dabei zentral. Die Schweiz orientiert sich bei der Umsetzung ihrer Entwicklungszusammenarbeit an ihrem dualen Bildungssystem. Dadurch werden Kompetenzen gefördert, die auf den verschiedenen Arbeitsmärkten in Entwicklungsländern gefragt sind.

Zudem richtet die Schweizer IZA ihre Aktivitäten auf die Förderung zuverlässiger wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen und die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor. Dies unterstützt die Partnerländer bei der Integration in die globale Wirtschaft. Die Schweiz berücksichtigt dabei die Möglichkeiten, die sich aus dem technologischen Fortschritt und der Digitalisierung ergeben.

Klimawandel und Umwelt

Der fortschreitende Klimawandel hat Folgen für Millionen von Menschen. Der Klimawandel kann extreme Armut und Hungersnöte verschärfen, zum Beispiel durch heftige Naturkatastrophen, den steigenden Meeresspiegel oder extreme Dürren.

Die Schweiz wendet in ihrer IZA rund 400 Millionen CHF pro Jahr in diesem Bereich auf. Das sind 100 Millionen CHF mehr als in der letzten Periode (2017-2020) und rund 15% des gesamten IZA-Budgets. Die Schweiz verstärkt damit ihr Engagement, den Klimawandel in Entwicklungsländern einzudämmen und dessen Folgen abzufedern.

Menschliche Entwicklung

Die Schweiz ist bestrebt, Leben zu retten, eine hochwertige Grundversorgung sicherzustellen – namentlich bei Bildung und Gesundheit – sowie zur Verminderung der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration beizutragen. Über 70 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor bewaffneten Konflikten und Verfolgung, davon 85% in Entwicklungsländern. Die Schweiz ist daran interessiert, Flucht und irreguläre Migration zu reduzieren sowie Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten in den Herkunfts- und Transitländern besser zu schützen. Die IZA bearbeitet zudem die tiefer liegenden Ursachen irregulärer Migration wie Armut, bewaffnete Konflikte, schlechte Regierungsführung oder die Auswirkungen des Klimawandels. Damit schafft die Schweiz langfristig Perspektiven vor Ort.

Frieden und Gouvernanz

Die Schweiz fördert mit ihrer IZA Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Geschlechtergleichstellung. Die Einhaltung der Menschrechte, die Gleichstellung von Frauen und benachteiligten Personen sowie ein funktionierender Rechtsstaat sind wichtig für eine nachhaltige Entwicklung. Die Schweiz nimmt dabei auch ihre Partnerregierungen in die Verantwortung und unterstützt sie dabei, Korruption, Klientelismus und Misswirtschaft zu bekämpfen. Sie stärkt zivilgesellschaftliche Organisationen in Entwicklungsländern, damit diese von den Regierungen Rechenschaft einfordern und staatliche Aktivitäten besser überwachen können.

Zudem fördert die IZA in Friedensprozessen den Dialog zwischen Konfliktparteien. Die Schweiz arbeitet jeweils auf einen nachhaltigen Frieden hin, der für alle Betroffenen zufriedenstellend ist. Sie verfügt über eine international gefragte Expertise unter anderem in Mediation, Föderalismus oder Vergangenheitsarbeit.

Vier Schwerpunktregionen

Damit das Engagement der Schweiz in der IZA wirksam bleibt, werden bis 2024 die Ressourcen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit des EDA auf vier Schwerpunktregionen verlagert: Osteuropa, Nordafrika und Mittlerer Osten, Subsahara-Afrika und Asien (Zentral-, Süd- und Südostasien). In diesen vier Regionen überschneiden sich aktuell die Bedürfnisse vor Ort, die langfristigen Interessen der Schweiz und der Mehrwert, den die Schweiz mit ihrer IZA erreichen kann. Die geografische Fokussierung stärkt die Wirksamkeit und Effizienz und bietet gleichzeitig Flexibilität, um auch auf Herausforderungen ausserhalb der Schwerpunktländer zu reagieren.

Umsetzung der internationalen Zusammenarbeit

Umgesetzt wird die IZA von drei Bundesstellen: Der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und der Abteilung für Menschliche Sicherheit (AMS) im EDA sowie dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Die DEZA ist für die Koordination der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe zuständig. Die AMS engagiert sich für Frieden, Menschenrechte und Schutz des

Individuums. Das SECO konzentriert sich auf eine nachhaltige Wirtschafts- und Handelspolitik. DEZA, AMS und SECO ergänzen sich gegenseitig und nutzen Synergien.

Agenda 2030: Rahmenwerk für die internationale Zusammenarbeit der Schweiz

2015 wurde die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von der internationalen Staatengemeinschaft einstimmig angenommen. Mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung und ihrem Versprechen, niemanden zurückzulassen, legt die Agenda 2030 einen gemeinsamen Rahmen fest, der wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte gleichermassen umfasst und sich sowohl an Entwicklungs- als auch an Industrieländer wendet. Die Agenda2030 ist für die Schweizer IZA richtungsweisend. Die Schweiz unterstützt die Entwicklungsländer bei der Umsetzung der Agenda 2030.

Mit der Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE) hat die Schweiz ein Instrument für die Umsetzung der Agenda 2030 auf nationaler Ebene. Die SNE konzentriert sich auf die drei Schwerpunktthemen «Konsum und Produktion», «Energie, Klima und Biodiversität» und «Chancengleichheit».

Letzte Aktualisierung 22.09.2022

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