Multilaterale Friedensförderung

Das friedliche Zusammenleben der Völker ist eines der Verfassungsziele der schweizerischen Aussenpolitik. Die Förderung des Friedens ist eine der zentralen Aufgaben des EDA. Die Schweiz fördert den Frieden auf bilateraler Ebene in konfliktträchtigen Schwerpunktregionen, wo sie mit den beteiligten Parteien auf eine friedliche Lösung hinarbeitet. Gleichzeitig fördert die Schweiz die Friedensförderung auf multilateraler Ebene, indem sie ihre Friedensaktivitäten besser mit jenen anderer Länder und UNO-Organisationen zu koordinieren sucht und innovativere und wirksamere Bemühungen der UNO zur Friedensförderung unterstützt.

Das friedliche Zusammenleben der Völker ist eines der Ziele der Schweizer Aussenpolitik. Frieden fördern gehört daher zu den zentralen Aufgaben des EDA. Dies geschieht bilateral, indem die Schweiz in Schwerpunktregionen mit Konfliktparteien an der Überwindung gewaltsamer Konflikte arbeitet. Diese Länder und Regionen sind oft nicht nur von Gewalt betroffen, sondern leiden auch unter anderen Herausforderungen: Klima, extreme Armut, Korruption oder schlechte Regierungsführung.

Diese Herausforderungen beeinflussen sich gegenseitig und die Schweiz kann unmöglich alleine auf alle eingehen. Sie ist für den Erfolg ihrer Arbeit auf Partnerschaften angewiesen. Und die Gesellschaften, die sich von der Geissel bewaffneter Gewalt befreien wollen, sind darauf angewiesen, dass gut gemeinte Hilfe von Staaten und internationalen Organisationen optimal aufeinander abgestimmt sind und nicht ungewollt Schaden anrichten.

Aus diesem Grund bettet die Schweiz ihre Friedensförderung im multilateralen Rahmen, allen voran der UNO, ein. Sie hat in den letzten Jahren ihre Präsenz in der sogenannten UNO-Friedensarchitektur gezielt ausgebaut. Dort setzt sie sich insbesondere ein für:

  1. Reform des UNO-Systems, um die Wirksamkeit der UNO-Friedensförderung zu erhöhen. Durch ihren Sitz in der UNO-Kommission für Friedensförderung und, falls sie gewählt wird, ab 2023 im UNO-Sicherheitsrat, wird die Schweiz den Reformprozess vorantreiben.
  2. Koordinierung der Schweizer Friedensbemühungen vor Ort mit den UNO-Programmen. Sie tut dies insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem UNO-Fonds für Friedensförderung (PBF) und dem Fonds für Staats- und Friedensförderung (SPF) der Weltbank.
  3. Innovative und kalkulierte Risikobereitschaft der UNO: Friedensförderung erfordert die Bereitschaft, kalkulierte Risiken einzugehen. So kann es beispielsweise erforderlich sein, mit Parteien zu sprechen, die als unberechenbar gelten, oder kalkulierte Risiken einzugehen, um für die Menschenrechte und die Zivilgesellschaft einzutreten. Auch das Eingehen neuer Partnerschaften für den Frieden ist ein Risiko, das sich lohnt: Die Einbeziehung internationaler Finanzinstitutionen und des Privatsektors ist unerlässlich, um die langfristige Finanzierung zu sichern und die Friedensförderung zu verankern.

Was sind der PBF und der SPF?

Der PBF ist das wichtigste Instrument des UN-Generalsekretärs für die schnelle Finanzierung von Projekten zur Friedensförderung. Im Zeitraum 2020-21 erhalten 55 Länder Unterstützung in Höhe von 350 Mio. USD für Projekte in den Bereichen Versöhnung, Demokratieförderung, wirtschaftliche Initiativen und Reformen des Sicherheitssektors.

Die SPF ist der einzige Treuhandfonds der Weltbank zur Finanzierung von Projekten, die den Frieden und die Staatsbildung in besonders fragilen Kontexten fördern. Mit einem Jahresbudget von 30 Mio. USD unterstützt die SPF kleine Projekte, die darauf abzielen, die Kapazitäten von Regierungen und Gemeinschaften zur Friedensförderung und zum Krisenmanagement in rund 20 Ländern zu stärken.

UNO-Friedensarchitektur und die Schweiz

Mit einem Beitrag von 20 Millionen Franken bis 2024 gehört die Schweiz zu den 12 grössten Gebern des PBF. Sie beteiligt sich auch am jährlichen strategischen Dialog. Im Jahr 2021 war die Schweiz Gastgeberin des strategischen Dialogs in Glion. Im Mittelpunkt standen die Sicherung der langfristigen Finanzierung des PBF und die bessere Dokumentation der Wirkung seiner Arbeit vor Ort.

Die Schweizer Mission bei der UNO in New York nimmt aktiv an den Treffen der Gruppe der Freunde des PBF teil, der 20 Länder angehören. Seit Mai 2020 ist die Schweiz Mitglied der PBF Advisory Group.

Durch den Vorsitz der Burundi-Konfiguration der Kommission für Friedensförderung und den Sitz im Organisationskomitee 2021 kann die Schweiz die Arbeit der PBF auf strategischer Ebene beeinflussen.

Ihr Netzwerk von Fachleuten für Friedensförderung, Menschenrechte und Entwicklung in den Schweizer Botschaften und Vertretungen in den Ländern, in denen die PBF aktiv ist, ermöglicht es der Schweiz, auf operativer Ebene zu intervenieren und Synergien zwischen multilateralen Aktionen und der bilateralen Friedenspolitik der Schweiz zu schaffen.

UNO-Friedensarchitektur und die Schweiz (en)  (PDF, 1 Seite, 236.3 kB, Englisch)

UNO-Nachhaltigkeitsziele 2030

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist der globale Rahmen der internationalen Gemeinschaft, um die großen Herausforderungen der Welt gemeinsam anzugehen - konkret durch die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der UN. Die Förderung des Friedens ist ebenfalls Teil der SDGs, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass Entwicklung ohne Frieden nicht nachhaltig ist und Frieden ohne Entwicklung nicht nachhaltig ist. Folglich zielt SDG 16 darauf ab, friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz zu verschaffen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufzubauen.

Durch ihr Engagement in der Friedensförderung trägt die Schweiz zur Erreichung der SDGs bei. 

Letzte Aktualisierung 14.12.2022

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