Welche persönlichen Schwerpunkte werden Sie dieses Jahr als IHRA-Präsident setzen? Gibt es irgendein Anliegen, das Ihnen besonders am Herzen liegt?
Im Zusammenhang mit dem Präsidialjahr werden mehrere lokale Projekte durchgeführt. Ich freue mich über die Vielfalt dieser Projekte und den Enthusiasmus der Personen, die diese entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf drei Themen: Bildung, Jugend und soziale Medien.
Die Jugend und die Bemühungen, diese zu sensibilisieren, liegen mir besonders am Herzen. Schon 2015 hatte ich das Privileg, die erste internationale Konferenz der IHRA in der Schweiz zu eröffnen. Alle waren sich einig, dass diese Konferenz ein grosser Erfolg war, unter anderem dank des Engagements der Pädagogischen Hochschule Luzern. Während des Präsidialjahrs werden an zwei weiteren Pädagogischen Hochschulen Konferenzen und Projekte durchgeführt. Unter anderem werden in Lausanne internationale Studientage durchgeführt, an denen Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte zum Umgang mit dem Holocaust in der Schule ausgetauscht werden sollen.
Im Zentrum dieser Projekte stehen immer die Jugend und das Bemühen, sie für diese beispiellosen geschichtlichen Ereignisse zu sensibilisieren. In der Welt meiner Kinder ertrinkt man in Informationen, und die Grenze zwischen der realen und der virtuellen Welt wird immer mehr verwischt. Es ist unsere Aufgabe, der jungen Generation, den Bürgerinnen und Bürgern von morgen, Werkzeuge in die Hand zu geben, mit denen sie das Wesentliche vom Unwesentlichen, die Realität von der virtuellen Welt unterscheiden können.