Medienmitteilung, 09.11.2023

Heute weiht Nepal die 10'000ste Hängebrücke des Landes ein. Die Schweiz hat den Brückenbau in Nepal seit den 1960er Jahren unterstützt. Ende 2023 wird die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) dieses langjährige und erfolgreiche Projekt abschliessen. Die Regierung Nepals übernimmt den Wegbrückenbau und seine Finanzierung damit vollständig.

Am Tag nach dem Erdbeben vom 4. November hat die Schweizer Botschaft in Nepal eine Soforthilfe von 50’000 Franken gesprochen. Die Schweiz verbindet mit Nepal, einem Land mit stark zerklüfteter Topografie und über 6‘000 Flüssen und Bächen, aber nicht nur Soforthilfe, sondern über 60 Jahre erfolgreiche Internationale Zusammenarbeit.

Seit 1960 unterstützt die DEZA in Nepal den Bau von Fussgänger-Brücken, um Menschen in abgeschiedenen Gebieten einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung zu ermöglichen und wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern. Die Herangehensweise hat sich dabei stark gewandelt: Während die DEZA die Bauprojekte anfänglich noch selber implementierte, rückte bald die Befähigung der lokalen Gemeinschaften in den Vordergrund. Seit der Einführung der föderalen Verfassung 2015 stärkt die Zusammenarbeit auch die Zuständigkeiten der drei Staatsebenen Bund, Provinz und Gemeinde beim Bau, Unterhalt und Betrieb der Brücken. Der ursprünglich rein technische Ansatz erweiterte sich also um Aspekte der Bürgerbeteiligung und guter Regierungsführung. Da die nepalesischen Behörden heute die Ressourcen und das technische Wissen zur Fortführung des Projektes haben, beendet die DEZA Ende 2023 ihre Unterstützung im Brückensektor.

Die bislang 10’000 Brücken verbesserten die Lebensbedingungen von 19 Millionen Menschen nachhaltig, indem sie ihre durchschnittliche Wegzeit pro Tag um 2,5 Stunden verkürzen. Nach dem Bau einer neuen Hängebrücke nehmen durchschnittlich 16 Prozent mehr Kinder den Schulweg unter die Füsse; in Gesundheitszentren steigen die Konsultationen um 26 Prozent an. Und bei jeder fünften Brücke siedeln sich Gewerbetreibende an und eröffnen neue Läden, Garküchen oder Werkstätten.

Im laufenden, letzten Jahr der Unterstützung wird die Rekordmarke von über 750 Brücken erreicht, welche vollumfänglich von der Nepalesischen Regierung finanziert wurden. Die Schweiz unterstützte dabei ausschliesslich mit technischem Know-how sowie mit Expertise zu Umsetzungsmodalitäten, Qualitätssicherung und Unterhalt. Ferner schulte sie zuständige Stellen für eine unabhängige Fortführung nach 2023.

Das Projekt wurde mit technischer Unterstützung der schweizerischen Entwicklungsorganisation Helvetas umgesetzt. Zusammen mit nepalesischen Ingenieuren exportiert Helvetas das geschaffene Know-how nun im Rahmen einer Süd-Süd-Kooperation auch in andere Länder wie Äthiopien, Bhutan oder Guatemala.


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Letzte Aktualisierung 13.01.2023

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