Am 14. Oktober 2020 verabschiedete der Bundesrat eine regionale Strategie für den Mittleren Osten und Nordafrika (MENA-Strategie) für den Zeitraum 2021–2024. Darin legte er fünf thematische Schwerpunkte fest: Frieden, Sicherheit und Menschenrechte, Migration und Schutz von Menschen in Not, nachhaltige Entwicklung, Wirtschaft, Finanzen und Wissenschaft sowie Digitalisierung und neue Technologien.
Diese Schwerpunkte werden auf die einzelnen Regionen und Länder abgestimmt. In Nordafrika konzentriert die Schweiz ihr Engagement vor allem auf die Bereiche gute Regierungsführung, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Migrationszusammenarbeit. In Nordafrika haben die politischen Unruhen von 2011 den Weg für eine Transition geebnet, deren Ausgang noch ungewiss ist. Die Schweiz konzentriert sich in erster Linie darauf, die Länder in ihrer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Transition zu begleiten. Die Schweiz unterstützt Reformen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Perspektiven und zur Stärkung der politischen Partizipation der Bevölkerung.
MENA-Strategie
Schwerpunkte der Schweiz in Ägypten
Die MENA-Strategie sieht folgende Schwerpunkte für das Schweizer Engagement in Ägypten vor:
1. Menschenrechte
Die Schweiz tauscht sich mit der Regierung über Menschenrechtsthemen aus und unterstützt und schützt Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger. Sie bietet Organisationen der Zivilgesellschaft Dialogplattformen, um sich zu übergreifenden Themen auszutauschen. Frieden, Sicherheit und Menschenrechte werden als transversale Themen in allen Bereichen mitberücksichtigt.
2. Migration
Gemeinsam mit lokalen und internationalen Partnern führt die Schweiz Projekte zur Bekämpfung von Menschenhandel und -schmuggel, zur Integration von Migrantinnen und Migranten und für einen verbesserten Zugang zum Arbeitsmarkt durch.
3. Klimawandel und Urbanisierung
Die Schweiz unterstützt Initiativen in den Bereichen Wassermanagement, Recycling und Grüne Wirtschaft und trägt damit dazu bei, die Folgen des Klimawandels und der Urbanisierung zu mindern.
Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe
4. Wirtschaft
Die Schweiz stärkt mit Projekten insbesondere makroökonomische Prozesse, die Infrastrukturentwicklung sowie lokale KMU. Sie richtet ihren Fokus auf den Zugang zu Finanzmitteln, auf die stärkere Beteiligung der Frauen und Jugendlichen am Arbeitsmarkt und auf die Berufsbildung mit Schweizer Unternehmen vor Ort.
Ägypten ist für die Schweiz ein wichtiges Partnerland in Afrika und insbesondere in der Region Naher und Mittlerer Osten und Nordafrika. Ägypten ist der grösste Exportmarkt für Schweizer Unternehmen auf dem afrikanischen Kontinent. Das Handelsvolumen belief sich 2022 auf 1,86 Milliarden CHF. Die Schweiz hat eine Reihe von Abkommen mit Ägypten abgeschlossen. Das Investitionsschutzabkommen zwischen der Schweiz und Ägypten trat 2012 in Kraft, das Rahmenabkommen betreffend die technische, und finanzielle Zusammenarbeit sowie humanitäre Hilfe im Jahr 2013. Das Freihandelsabkommen zwischen Ägypten und der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) ist seit 2007 in Kraft.
Datenbank Staatsverträge
Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise SGE
Handelsstatistik, Eidgenössische Zollverwaltung EZV