Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen
Die Schweiz und Slowenien haben verschiedene Abkommen und Verträge abgeschlossen, namentlich in den Bereichen Investitionsschutz, Doppelbesteuerung und soziale Sicherung. Im Jahr 2008 haben sie ein Abkommen über wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit unterzeichnet.
Die beiden Länder vertreten oft die gleichen Standpunkte, was ihnen insbesondere im Rahmen der multilateralen und humanitären Politik eine gute Zusammenzuarbeit ermöglicht, wie 2024, als sie gleichzeitig im UNO-Sicherheitsrat Einsitz hatten.
Datenbank Staatsverträge
Wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Slowenien sind sehr gut. In den letzten Jahren hat sich der Handel zwischen den beiden Ländern dynamisch entwickelt. Zwischen 2017 und 2022 nahm er um 1900 % zu, und die Schweiz wurde 2022 zur wichtigsten Handelspartnerin Sloweniens mit einem Exportvolumen von 18,2 Milliarden Franken. Im Jahr 2024 brach der Warenhandel mit einem Volumen von insgesamt 44,3 Milliarden Franken erneut alle Rekorde. Im gleichen Jahr wurde Slowenien zum drittgrössten Handelspartner der Schweiz (ohne Goldhandel). Exportiert werden von beiden Ländern insbesondere pharmazeutische und chemische Produkte.
Die Schweiz ist nach Österreich und Luxemburg die drittwichtigste ausländische Investorin in Slowenien. Rund 40 Schweizer Unternehmen sind zurzeit in Slowenien ansässig.
Das schnelle Wachstum der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern eröffnet auch Möglichkeiten für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Positionierung der Schweiz als Innovationsland.
Handelsförderung, Switzerland Global Enterprise (S-GE)
Länderinformationen, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation
Seit 2011 hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) 43 Projekte von Schweizer Forschenden mit einer direkten Kooperationskomponente mit Slowenien gefördert. Im Februar 2019 wurde ein Lead-Agency-Abkommen zwischen dem SNF und der slowenischen Forschungs- und Innovationsagentur (ARIS) abgeschlossen.
Forschende und Kulturschaffende aus Slowenien können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Slowenische Forschungsagentur (ARIS) (en)
Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI
Schweizer Erweiterungsbeitrag
Als Mitglied der Europäischen Union (EU) gehörte Slowenien zu den Empfängerstaaten des Schweizer Beitrags für die Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in der erweiterten EU. Zwischen 2007 und 2017 stellte die Schweiz 21,9 Millionen Franken für die Durchführung von acht Projekten bereit. Grundlage für diese Finanzhilfe war das Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und Slowenien vom 20. Dezember 2007.
Die Durchführung des Programms in Slowenien wurde von der Schweizer Botschaft in Ljubljana begleitet. Für die Genehmigung der Projekte waren das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Bern zuständig.
Im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags wurden bis 2029 16 Millionen Franken für Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien genehmigt. Das entsprechende Rahmenabkommen wurde am 28. August 2023 in Ljubljana von Bundesrat Ignazio Cassis und dem slowenischen Minister für Kohäsion und Regionalentwicklung, Aleksander Jevšek, unterzeichnet. Am 11. April 2025 unterzeichnete Bundesrat Guy Parmelin in Ljubljana das bilaterale Umsetzungsabkommen im Rahmen des zweiten Schweizer Beitrags an Slowenien.
Slowenien – Partnerland des Schweizer Erweiterungsbeitrags
Kulturaustausch
Der kulturelle Austausch zwischen der Schweiz und Slowenien ist sehr dynamisch. Musikerinnen und Musiker, Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz und Slowenien organisieren regelmässig Kulturveranstaltungen in beiden Ländern.
Die Kooperation zwischen der Stiftung Pro Helvetia und den «Österreich-Bibliotheken im Ausland» wurde 2018 auch auf Slowenien ausgeweitet. In der Österreich-Bibliothek Maribor, die der Universitätsbibliothek angegliedert ist, hat die Schweizer Botschaft eine «Schweizer Literaturecke» eröffnet, die auch als Plattform für öffentliche Lesungen und andere Kulturveranstaltungen dient.
Schweizerinnen und Schweizer in Slowenien
Ende 2024 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 498 Schweizerinnen und Schweizer in Slowenien und 9351 slowenische Staatsangehörige in der Schweiz.
Geschichte der bilateralen Beziehungen
Die Schweiz und Slowenien haben im Januar 1992 diplomatische Beziehungen aufgenommen. Seitdem wird Slowenien in der Schweiz durch seine Botschaft in Bern vertreten, während die Schweiz seit 2001 eine Botschaft in Ljubljana hat.
Während der Transitionsphase in den 1990er-Jahren unterstützte die Schweiz ein Projekt zur Modernisierung der slowenischen Verwaltung, das zur Gründung einer Akademie für die Ausbildung von Verwaltungsfachleuten führte.
Slowenien, Historisches Lexikon der Schweiz