Schweiz führt erstmals politische Konsultationen mit Kenia

Kenia spielt für die politische Stabilität in Ostafrika eine wichtige Rolle und ist in dieser Region ein Wirtschaftsmotor. Die Schweiz ist seit der Unabhängigkeit Kenias im Jahr 1963 vor Ort präsent. Anfänglich stand die Entwicklungszusammenarbeit im Vordergrund. Später wurden die Aktivitäten auf die Bereiche Wirtschaft, Korruptionsbekämpfung und Förderung der Menschenrechte ausgedehnt. Im Frühjahr 2022 vereinbarten die Schweiz und Kenia in einem Memorandum of Understanding (MoU), regelmässig politische Gespräche zu führen. Am 7. November 2023 hat nun Botschafter Philipp Stalder, Leiter der Abteilung Afrika im EDA, in Nairobi erstmals politische Konsultationen mit Kenia geführt.

Im Zentrum der Gespräche standen verschiedene laufende bilaterale Verhandlungen, die Stärkung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen und die Rolle der Schweiz im UNO-Sicherheitsrat. Weitere Schwerpunkte lagen auf dem Umgang mit dem Klimawandel und der stabilisierenden Rolle Kenias in einer von Krisen und Konflikten geprägten Region.

Kenia wird in der Subsahara-Strategie 2021-24 wegen seines hohen Wirtschaftswachstums als eine «wirtschaftliche Löwin» bezeichnet. Das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Kenia belief sich im Jahr 2022 auf 182 Millionen CHF. Die Schweiz führt fast ausschliesslich landwirtschaftliche Produkte ein und exportiert hauptsächlich pharmazeutische und chemische Erzeugnisse nach Kenia. Ende 2022 lebten 826 Schweizer Staatsangehörige in Kenia.

Geografisch gehört Kenia zum Grossen Horn von Afrika, einer geografischen und thematischen Schwerpunktregion der Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024. Die Region gehört zu den dynamischsten, aber auch fragilsten und am stärksten von Konflikten betroffenen Regionen der Welt. Das Grosse Horn von Afrika ist aufgrund seiner Stellung als Bindeglied zwischen dem Nahen Osten und Afrika, aber auch

als Nadelöhr für den Welthandel zudem ein wichtiger geostrategischer Raum.

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