Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Südliche bzw. südöstliche Landesteile einschliesslich Delta Region: Es wird abgeraten von Reisen in die Bundesstaaten Abia, Imo, Anambra, Ebonyi, Rivers, Delta, Bayelsa, Akwa Ibom, Cross River, Edo, Ondo und Benue.
In den Ölförderungsgebieten sind Unruhen und Entführungen häufig. In Port Harcourt, der Hauptstadt des Rivers State, gibt es immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen. Im Bundesstaat Benue kommt es seit März 2023 vermehrt zu Angriffen auf Dörfer. Diese fordern zahlreiche Todesopfer und Verletzte.
Beispiele von Entführungen und Angriffen:
- Am 17. Juni 2024 wurde im Bundesstaat Akwa Ibom ein Mitarbeiter einer Öl- und Gasfirma entführt.
- Am 14. März 2024 wurden bei einem Angriff im Bundesstaat Delta 16 Soldaten getötet.
- Am 5. März 2024 wurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen militanten Gruppierungen im Bundesstaat Benue rund 40 Personen getötet, darunter mindestens sieben Zivilpersonen. Mehrere Personen wurden verletzt und entführt.
- Am 29. September 2023 wurden im Bundesstaat Ondo 25 Mitglieder einer religiösen Gemeinschaft entführt.
- Am 7. Mai 2023 wurden bei einem Angriff auf einen humanitären Konvoi der Vereinigten Staaten von Amerika im Bundesstaat Anambra zwei Pesonen getötet und drei weitere entführt.
- Am 7. Januar 2023 wurden am Tom Ikimi Bahnhof in Igueben im Bundesstaat Edo 32 Personen entführt.
- Am 14. Juli 2022 wurden zwei ausländische Personen in Port-Harcourt im Bundesstaat Rivers entführt.
- Am 6. Dezember 2021 wurden fünf Mitarbeitende einer Ölfirma sowie ein Sicherheitsbeamter im Bayelsa State entführt.
Bundesstaat Ogun (im Südwesten des Landes): Von Reisen in den Bundesstaat Ogun wird abgeraten.
Es besteht ein hohes Entführungsrisiko. Am 3. Mai 2024 sind drei Indische Staatsangehörige, die in einem Buskonvoi unterwegs waren entführt worden. Am 7. August 2021 sind ein Schweizer Staatsangehöriger und sein Fahrer im Ogun State entführt worden; sie waren von einer Polizeieskorte begleitet. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen lokalen kriminellen Gruppen kommen ebenfalls vor.
Nördliche Landeshälfte: Von Reisen in die Bundesstaaten Kaduna, Zamfara, Sokoto, Katsina, Kano, Jigawa, Bauchi, Gombe, Adamawa, Borno und Yobe wird abgeraten.
In den nördlichen Bundesstaaten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die bereits Tausende von Todesopfern gefordert haben. Regelmässig kommen bei Sprengstoffanschlägen und bewaffneten Überfällen durch terroristische Gruppierungen Personen ums Leben oder werden verletzt. Die Sicherheitskräfte haben ihre Präsenz, dort wo sie noch die Kontrolle ausüben, massiv verstärkt. Weitere Anschläge sind zu erwarten.
Das Entführungsrisiko für einheimische und ausländische Personen ist in der nördlichen Landeshälfte sehr hoch. Beispiele von Entführungen und Angriffen:
- Am 29. Juni 2024 wurden bei zwei Bombenanschlägen in Gwoza im Bundesstaat Borno mindestens 30 Personen getötet und 100 verletzt.
- Am 24. Mai 2024 wurden bei einem Angriff im Bundesstaat Niger sieben Personen getötet und rund 120 Personen entführt.
- Am 10. Mai 2024 wurden im Bundesstaat Zamfara mindestens 105 Personen entführt.
- Am 22. März 2024 wurden bei einem Angriff auf einen Markt im Bundesstaat Niger mindestens 21 Personen getötet und mehrere Personen entführt.
- Am 9. März 2024 wurden im Bundesstaat Sokoto mindestens 15 Studierende entführt.
- Am 7. März wurden im Bundesstaat Kaduna in einer Schule rund 300 Kinder und Lehrpersonen entführt.
- Am 29. Februar 2024 wurden in einer Moschee im Bundesstaat Zamfara mindestens 30 Personen entführt und mehrere Personen getötet.
- Am 1. Februar 2024 wurden im Bundesstaat Katsina bis zu 55 Zivilpersonen entführt und 3 Sicherheitskräfte getötet.
- Zwischen dem 30. und 31. Oktober 2023 wurden bei zwei aufeinanderfolgenden Anschlägen im Bundesstaat Yobe 37 Personen getötet.
- Im April 2023 wurden drei Mitarbeitende eines Hilfswerks und zwei Sicherheitskräfte im Bundesstaat Borno entführt.
- Am 11. Juni 2022 wurden 30 Personen, die in einem Bus im Bundesstaat Zamfara unterwegs waren, entführt.
- Am 28. März 2022 wurden mehrere Personen bei einem Überfall auf einen Zug im Kaduna State entführt und weitere Personen verletzt.
Abuja (Federal Capital Territory): Auch in der Bundeshauptstadt Abuja haben Anschläge in der Vergangenheit wiederholt zahlreiche Todesopfer und Verletzte gefordert. Auf den Strassenstrecken Abuja-Kaduna-Kano kommt es immer wieder zu Überfällen und Entführungen durch Banditen. Zum Beispiel wurden am 7. September 2023 im Verwaltungsgebiet Bwari im Federal Capital Territory 19 Personen durch eine bewaffnete Gruppe entführt. Weitere Ereignisse dieser Art können nicht ausgeschlossen werden. Lassen Sie besondere Vorsicht walten, falls Sie aus dringenden Gründen nach Abuja reisen müssen.
Plateau State, Nasarawa und Kogi: Von Reisen in die Bundesstaaten Plateau State, Nasarawa und Kogi wird abgeraten.
Anschläge und Zusammenstösse zwischen christlichen und muslimischen Gruppierungen fordern immer wieder viele Todesopfer und Verletzte. Es kommt oft zu lokalen bewaffneten Konflikten zwischen sesshaften Bevölkerungsgruppen und durchziehenden Nomaden sowie zu Angriffen bewaffneter Gruppierungen auf Dörfer. Die Auseinandersetzungen sind Ausdruck ständig schwelender Spannungen. Zum Beispiel wurden im April 2024 bei einem Angriff im Bundesstaat Kogi mindestens 21 Personen getötet und eine unbekannte Anzahl weiterer Personen verletzt. Zwischen dem 23. und 25. Dezember 2023 wurden bei Angriffen auf zahlreiche Dörfer im Bundesstaat Plateau mindestens 113 Personen getötet und mehr als 300 verletzt. Im Mai 2023 wurden bei einem Angriff im Bundesstaat Nasarawa rund 30 Menschen getötet.
Im Bundesstaat Kogi besteht ausserdem ein erhöhtes Entführungsrisiko. Zum Beispiel wurde am 7. März 2024 ein Chinesischer Ingenieur entführt. Sein Nigerianischer Sicherheitsbeauftragter wurde getötet.
Auch bei Reisen in Bundesstaaten, die oben nicht spezifisch erwähnt sind, ist grösste Vorsicht geboten. Siehe Kapitel Grundsätzliche Einschätzung.