Bei der Beschreibung von Gefahrenzonen handelt es sich um ungefähre Angaben; Risiken lassen sich nicht auf exakt umrissene Gebiete einschränken.
Bestimmte Gebiete dürfen nur mit einer Sondergenehmigung (no objection certificate) besucht werden, darunter auch solche, die in diesem Kapitel nicht genannt werden. Zuwiderhandlungen können mit mehreren Tagen Haft geahndet werden. Nähere Auskünfte zu den betroffenen Gebieten erteilt die Botschaft von Pakistan in Bern.
In regionalen Konfliktgebieten sowie in Gebieten, die nur mit einer Sondergenehmigung zugänglich sind, hat die Schweizer Botschaft in Islamabad nur begrenzte oder gar keine Möglichkeit in Notsituationen Hilfe zu leisten.
Gilgit-Baltistan
In Gilgit-Balistan kam es in der Vergangenheit vereinzelt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Religionsgemeinschaften sowie zu terroristischen Angriffen. Weitere derartige Ereignisse können nicht ausgeschlossen werden. Terroristische Akte können sich auch gezielt gegen ausländische Staatsangehörige richten. Es kann kurzfristig eine Ausgangssperre über die Region verhängt werden, was zu Verkehrsunterbrechungen und einem vollständigen Ausfall der Kommunikationsmittel führen kann.
Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und bei den Lokalbehörden über die aktuelle Sicherheitslage. Lassen Sie grösste Vorsicht walten und sich durch eine ortskundige Vertrauensperson begleiten. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte und verzichten Sie auf Reisen ins Grenzgebiet zu Afghanistan.
Es wird empfohlen, für Reisen nach Gilgit und Skardu das Flugzeug zu wählen; von Autofahrten an diese Destinationen wird abgeraten. Der Karakorum Highway, die Hauptstrasse, führt durch unruhige Gebiete, und auf den Nebenrouten besteht ein erhöhtes Überfallrisiko. Zum Beispiel forderte im Dezember 2023 ein Angriff auf einen Reisebus auf dem Karakorum Highway bei Chilas (Gilgit-Baltistan) acht Tote und 26 Verletzte. Die Flugverbindungen können wetterbedingt während mehreren Tagen ausfallen.
Khyber Pakhtunkhwa KPK
Von Reisen nach KPK, einschliesslich Swat Valley, wird abgeraten.
Die überwiegend autonomen Stammesgebiete (ehemals Federally Administered Tribal Areas FATA) gelten als Rückzugsgebiet pakistanischer Terrorgruppen. Militärische Einsätze und Gefechte sind häufig, und in einzelnen Regionen liegen Landminen. Die bewaffneten Auseinandersetzungen in den Stammesgebieten breiten sich zunehmend auf andere Gebiete dieser Provinz aus. Die Sicherheitslage ist in der gesamten Provinz angespannt. Es sind wiederholt Attentate verübt worden. Zum Beispiel sind im Juli 2024 bei einem Angriff auf ein Gesundheitszentrum in Kirri Shamozai sieben Personen getötet worden. Zudem besteht ein hohes Entführungsrisiko.
Grenzgebiete zu Indien
Von Reisen in die gesamte Grenzregion zu Indien wird abgeraten.
Eine Ausnahme bildet der einzige Grenzübergang zwischen Indien und Pakistan, der für ausländische Staatsangehörige offen ist. Er befindet sich in Wagah zwischen Lahore und Amritsar. Informieren Sie sich bei den lokalen Behörden oder direkt am Grenzposten über die Öffnungszeiten.
Das Grenzgebiet zu Indien ist stark militarisiert und teilweise vermint, besonders entlang der Waffenstillstandslinie (Line of Control) in der Region Kashmir. Entlang der Line of Control kann es zu bewaffneten Zwischenfällen kommen.
Balochistan
Von Reisen nach Balochistan wird abgeraten.
Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, und die Gefahr bewaffneter Überfälle ist gross. Wiederholt ist es zu Massenentführungen und der Ermordung von Busreisenden gekommen. So wurden zum Beispiel im August 2024 22 Reisende bei Überfällen getötet. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Armee und aufständischen Stammesgruppen sowie religiös motivierte Gewalttaten haben die Sicherheitslage massiv verschlechtert. Anschläge sind häufig und richten sich vor allem gegen Regierungseinrichtungen, Sicherheitskräfte und die öffentliche Infrastruktur. Auch zivile Einrichtungen werden regelmässig angegriffen, was immer wieder Todesopfer und Verletzte fordert. So wurden im August 2024 bei einem Bombenanschlag auf einen Markt in Surkhab Chowk drei Personen getötet und 13 verletzt. Im Februar 2023 kamen bei einem Bombenanschlag auf einen Markt in Rakhni vier Personen ums Leben. Teile der Provinz sind vermint.
Nördlicher Sindh und südlicher Punjab
In der Provinz Sindh wird von Reisen in die Stadt Nawabshah und die Gebiete nördlich davon, insbesondere in die Städte Dadu, Mehar, Larkana, Shehdadkot, Jacobabad, Kandhkot und Kashmore abgeraten. Im südlichen Punjab wird von Reisen nach Sadigabad und Rahim Yar Khan abgeraten.
In weiten Teilen dieser Regionen besteht ein erhöhtes Entführungsrisiko, und die Gefahr bewaffneter Überfälle ist gross.
Karachi
Die Gewaltkriminalität ist in bestimmten Stadtteilen sehr hoch, und der Besitz von Schusswaffen ist verbreitet. Latente politische und religiöse Spannungen sowie Konflikte zwischen kriminellen Banden können unvermittelt aufflammen und zu Ausschreitungen, Anschlägen und anderen Gewalttaten führen. So wurden bei einer bewaffneten Auseinandersetzung im August 2024 zwei Personen getötet und neun verletzt. In solchen Fällen werden häufig alle Geschäfte in den betroffenen Quartieren geschlossen und der Verkehr kommt zum Erliegen. Die Gefahrenzonen können sich laufend ändern. Erkundigen Sie sich bei einer lokalen Kontaktperson über die aktuelle Lage und meiden Sie die Stadtteile, in denen das Risiko besonders hoch ist.