Von Reisen nach Russland und nicht dringenden Aufenthalten wird abgeraten.
Aufgrund der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine ist die Lage auch in Russland zunehmend unberechenbar. Ukrainische Streitkräfte sind am 6. August 2024 in russisches Staatsgebiet eingedrungen. Bewaffnete Drohnenangriffe der Ukraine vornehmlich auf Grenzregionen wie Belgorod, Kursk und Bryansk fordern Todesopfer und Verletzte. Die Lage ist angespannt und eine weitere Verschlechterung kann nicht ausgeschlossen werden.
Viele Fluggesellschaften haben ihre Flüge nach Russland reduziert oder eingestellt. Es gibt keine direkten Flüge zwischen der Schweiz und Russland. Auch Landesgrenzen nach Russland werden zeitweise geschlossen.
Bargeldbezüge sind zeitweise nicht möglich. Die im Westen gängigen Kreditkarten (z.B. American Express, Mastercard, Visa) können im Zahlungsverkehr in Russland nicht eingesetzt werden.
Gewisse ausländische Internetseiten (auch Medien) und soziale Medien sind gesperrt.
Besonders in Moskau und St. Petersburg kann es bei sporadischen Demonstrationen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommen. Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen Demonstrierende vor. Es kommt zu zahlreichen Verhaftungen.
Für ausländische Reisende besteht ein Risiko, ohne erkennbaren Grund festgenommen, verhört oder inhaftiert zu werden. Dieses Risiko besteht auch für Schweizer Staatsangehörige sowie russisch-schweizerische Doppelbürgerinnen und Doppelbürger. Die russischen Behörden betrachten russisch-schweizerische Doppelbürgerinnen und Doppelbürger ausschliesslich als russische Staatsangehörige und lassen die Gewährung von konsularischem Schutz durch die Schweiz nicht in jedem Fall zu.
Auf dem Gebiet der Russischen Föderation sind wiederholt Terrorakte verübt worden. Betroffen waren vor allem der Grossraum des nördlichen Kaukasus und die Grossstädte. Zum Beispiel wurden am 22. März 2024 bei einem Terroranschlag auf eine Konzerthalle in der Region Moskau mindestens 137 Personen getötet und rund 180 Personen verletzt. Trotz verschärfter Sicherheitsmassnahmen kann das Risiko von weiteren Terrorakten nicht ausgeschlossen werden. Die russischen Sicherheitsbehörden weisen vor allem auf eine erhöhte Gefährdung durch Anschläge gegen öffentliche Einrichtungen und grössere Menschenansammlungen hin (Untergrundbahn, Bahnhöfe und Züge, Flughäfen etc.). Beachten Sie auch die Rubrik Terrorismus und Entführungen.
Terrorismus und Entführungen
Für Schweizer Staatsangehörige, die sich in Russland aufhalten:
Halten Sie sich über die Medien oder lokale Vertrauenspersonen auf dem Laufenden. Meiden Sie grosse Menschenansammlungen, Demonstrationen und die Umgebung von militärischen Einrichtungen. Halten Sie sich mit politischen Äusserungen zurück. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden. Tragen Sie immer Ihren Pass auf sich, um sich bei Personenkontrollen ausweisen zu können.
Schweizer Staatsangehörige, die Unterstützung benötigen, können sich an die Schweizer Botschaft in Moskau oder die Helpline des EDA wenden. Bei einer Verschlechterung der Lage oder einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit hat die Schweizer Botschaft in Moskau nur eng begrenzte – je nach Situation gar keine – Möglichkeiten zur Erbringung von Dienst- oder Hilfeleistungen.
Helpline EDA
Schweizer Botschaft in Russland