Bilaterale Beziehungen Schweiz–Sierra Leone

Die Schweiz und Sierra Leone unterhalten gute, wenn auch nicht sehr intensive Beziehungen. Die Schweiz leistete während des Bürgerkriegs der 1990er-Jahre humanitäre Hilfe und unterstützte den 2002 eingerichteten Sondergerichtshof der Vereinten Nationen für Sierra Leone.

Schwerpunkte der diplomatischen Beziehungen

Der Bundesrat hat eine Subsahara-Afrika-Strategie für den Zeitraum 2021–2024 verabschiedet.

Seit den 1960er-Jahren haben die Schweiz und Sierra Leone mehrere Umschuldungsabkommen unterzeichnet. 2007 erliess die Schweiz dem Land die gesamten Schulden. 2004 wurde zudem ein Protokoll zu Migrationsfragen unterzeichnet.

Sierra Leone verfügt über eine ständige Vertretung in Genf, die auch als Botschaft in der Schweiz akkreditiert ist. Die Schweizer Botschaft in Abidjan (Côte d’Ivoire) ist bei der Republik Sierra Leone akkreditiert.

Subsahara-Afrika-Strategie 2021–2024 (PDF, 48 Seiten, 3.0 MB, Deutsch)

Datenbank Staatsverträge

Migration

Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation

Forschende aus Sierra Leone können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.

Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende, SBFI

Friedensförderung und menschliche Sicherheit

Die Schweiz unterstützte den 2002 geschaffenen Sondergerichtshof der Vereinten Nationen für Sierra Leone. Dieses Gericht ahndet Verbrechen, die im Bürgerkrieg begangen wurden.

Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe

Die Schweiz leistete während des Bürgerkriegs 1991–2002 humanitäre Hilfe und unterstützte das Land in der Nachkriegszeit beim Wiederaufbau. Von 2001–2007 unterhielt die DEZA in Freetown ein Koordinationsbüro. Ab 2007 wurde Sierra Leone vom regionalen Koordinationsbüro in Monrovia betreut.

Zwischen 2014 und 2016 leistete die Humanitäre Hilfe der DEZA in der Mano River Region im Rahmen ihres Engagements im Kampf gegen die Ebola-Epidemie Hilfe in Höhe von ingesamt 32 Millionen Franken.

Im August 2017 leistete die Schweiz Soforthilfe, als es im Umkreis der Hauptstadt Freetown zu Überschwemmungen kam (mehr als 1000 Tote).

Schweizerinnen und Schweizer in Sierra Leone

Ende 2020 lebten gemäss Auslandschweizerstatistik 14 Schweizerinnen und Schweizer in Sierra Leone und 72 sierra-leonische Staatsangehörige in der Schweiz

Geschichte der bilateralen Beziehungen

1963 übernahm Alusuisse den Betrieb einer Bauxitmine in Sierra Leone und entwickelte sich zum Rückgrat der Schweizer Präsenz. Aufgrund des Bürgerkriegs in den 1990er-Jahren und des Verkaufs der Alusuisse verliessen viele Schweizerinnen und Schweizer später das Land.

Die Schweiz eröffnete bereits 1920 ein Konsulat in Freetown, das nach der Unabhängigkeit in ein Generalkonsulat umgewandelt wurde.

Am 17. April 1961 anerkannte die Schweiz die Unabhängigkeit von Sierra Leone. 1962 nahmen die beiden Länder diplomatische Beziehungen auf.

Sierra Leone, Historisches Lexikon der Schweiz

Diplomatische Dokumente der Schweiz, Dodis

Letzte Aktualisierung 26.01.2022

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